
Ja, fast ist Benaulim wie eine zweite Heimat für mich geworden. Wir mieten uns immer wieder dieselbe große Wohnung und ich genieße vor allem das Frühstück auf dem Balkon unter Palmen.

Ludwig saß schon im Hof und wartete auf mich. Ich erkannte das Haus kaum wieder. Alles neu gestrichen, so richtig schön indisch-bunt, in Rot und Weiß. Auch unsere Wohnung war renoviere mit neuem Elektroboiler und frischer Farbe ( in rosa ). Die Hunde sprangen mir entgegen und begrüßten mich. Dann kam die ganze Familie, es war ein sehr herzlicher Empfang.

Am nächsten Tag musste ich erst Mal in die Stadt. ( Magao ). Meine Schuhe hatten etwas gelitten. Am Straßenrand sitzen dort die Schuster.

Ich lief über den Markt und in dieser Zeit wurden meine Schuhe repariert. Mit dem Klapperbus, der immer brechend voll ist, ging es dann wieder zurück. Von unserer Wohnung zum Strand sind es etwa 1 ½ km. Ich laufe immer einen Weg und zurück fahre ich mit einem Tuk Tuk.

Am Strand dürfen keine festen Häuser oder Hotels gebaut werden. Es gibt nur viele Restaurants und einige kleine Hütten aus Bambus und Holz. Unser Restaurant „Little Tiger„ hat Toiletten und eine Süßwasserdusche. Am Strand stehen Liegen mit Sonnenschirmen. Man isst und trinkt dort tagsüber und kann alles frei benutzen.
Hoch erfreut riefen unsere Kellner: “Dadu und Dadi kommen, herzlich willkommen“.
Dieses Jahr ist es in Benaulim sehr ruhig. Es sind wenige Touristen da. Viele Liegen bleiben leer und auch Zimmer und Ferienwohnungen.
Lange war Goa portugiesisch. So wurden auch die Bewohner Christen. Sie glaubten, damit das Kastenwesen zu beseitigen, die Pfarrer predigen auch heute noch: Alle Menschen sind gleich. Aber eben nicht in Indien. Frauen arbeiten schwer auf dem Bau, Kellner und andere Arbeiter kommen von weit her, um hier zu arbeiten. Da gibt es noch den Holzhacker, den Tagelöhner, der mit seiner Hacke an der Straße steht und auf Arbeit wartet. Sie gehören zur untersten Kaste. Sie bekommen für einen Tag schwere Arbeit um die 2-3 Euro.
Milch und Brötchen werden morgens und abends mit dem Fahrrad gebracht. Bier wird frei Haus, sogar in den zweiten Stock geliefert.
Auf der Bank konnte man kein Geld mehr tauschen und die Wechselstube gab einen schlechten Kurs. Unser Hausherr setzte sich aufs Moped fuhr in den nächsten Ort und tauschte unser Geld.

Unser Hausherr Rafael hatte Geburtstag. Abend füllte sich die Wohnung. Auch ein Deutscher gehört zu seinen Freunden, der hier mit seiner Tochter lebt. Wie bei jedem indischen Fest geht es sehr laut zu. Die Kinder tobten im Zimmer und die Erwachsenen verzogen sich langsam in den Hof, wo auch Tisch und Stühle stehen. In der Küche war ein Buffet angerichtet. Franziska hatte früher ein Restaurant und da kann man sich vorstellen, dass es an so einem Geburtstag nur das Beste gab.

Wir werden in Familie einbezogen. Auch Weihnachten wurden wir von ihnen zum Weihnachtsessen eingeladen.
Aber auch sonst braucht man hier sicher nicht hungern. Die Küchen in den vielen Restaurants sind international und sehr preiswert.
Ich bin fast jeden Tag am Strand. So ab und zu kommt mich dort dann unser Hund des Hauses besuchen, um mich zu beschützen, grins....
In der Vorweihnachtszeit laufen abends Kinder mit Nikolausmützen und brennenden Kerzen durch die Straßen. Sie singen Weihnachtslieder und sammeln ein paar Rupie oder Süßigkeiten.
An allen Ecken werden fleißig Krippen gebaut, eine schöner als die andere. Sie werde kurz nach Weihnachten prämiert.

Am Strand, wo letztes Jahr noch Herden von Souvenirs-Verkäufer waren, ist nun niemand mehr. Ein Mann wurde von der Touristenverwaltung eingestellt und passt auf, dass niemand mehr belästigt wird. Es gibt ja auch genug Geschäfte im Ort. Essen ist immer noch sehr preiswert und wird immer frisch zubereitet. Jede Hausfrau stellt sich jeden Morgen ihren eigenen Curry her.

Die indischen Gewürze sind sehr beliebt und unübertroffen gut.
An Abnehmen ist hier, für mich, nicht zu denken.
Das ist erst einmal mein letzter Bericht. Das Frühjahr kommt näher und dann geht es mit dem Flieger schnell wieder nach Hause.

Eure Trautel
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