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Reiseberichtvon Regina (regiqueen) Hongkong und Philippinen

regiqueen

Der Anlass für unsere 3 ½ - wöchige Reise war die kirchliche Hochzeit meines Sohnes auf den Philippinen. Wir (mein Sohn und 7 Freunde) haben das mit einem Zwischenaufenthalt in Hongkong (11 Std. Flugzeit) und dem Besuch mehrerer Inseln auf den Philippinen verbunden.

Da Hongkong für uns nur ein Zwischenstopp war, will ich darauf nicht näher eingehen, es ist auf jeden Fall eine sehenswerte Stadt.

Philippinen

Allgemeines:

Die Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln, viele davon sind unbewohnt und die wenigsten touristisch erschlossen. Die Straßen sind größtenteils sehr schlecht und die Verkehrsmittel sehr unbequem, zumal sie für die kleinen Filipinos konzipiert sind. Die kleinsten Verkehrsmittel sind die Motorcycles (für 2 Filipinos oder 1 Europäer) die Jeepneys, für zahlreiche Filipinos, mitunter auch auf dem Dach, oder max. ca. 20 Europäer, die sich ständig den Kopf anhauen und nur mit halbem Po auf der Sitzfläche Platz haben. Bei holprigen Straßen macht sich das bald schmerzlich bemerkbar. Außerdem fährt man oft mit dem Taxi oder mit einem Van, Privatautos gibt es fast gar nicht, Taxifahrten sind aber sehr billig. Ich weiß nicht, ob Verkehrsregeln existieren, beachtet werden sie jedenfalls nicht. Als Fußgänger sollte man die Straße sehr schnell überqueren, auch Zebrastreifen sind nämlich kein Grund anzuhalten. Und Gurte zum Anschnallen gibt es kaum. Das bequemste Verkehrsmittel ist das Flugzeug oder eine größere Fähre (vor der Abfahrt wird immer gebetet!) Die kleinen Auslegerboote machen bei höherem Wellengang auch keinen Vertrauen erweckenden Eindruck.

Kulturelle Sehenswürdigkeiten gibt es kaum, aber eine wunderbare Landschaft und sehr freundliche Menschen. Viele von ihnen sind sehr arm, leben in Bambus- oder Wellblechhütten ohne Elektrizität und Wasseranschluss. Es gibt viel zu wenig Arbeit für die vielen Menschen, viele müssen daher auch Arbeiten annehmen, für die sie überqualifiziert sind, nur damit sie überhaupt etwas verdienen. Die Möglichkeit für eine Schulbildung hat anscheinend jedes Kind (zumindest eine Grundschule), jeder lernt Englisch, was die Verständigung erleichtert, denn bei den vielen philippinischen Dialekten würden sich selbst die Einheimischen untereinander nicht verstehen.


Philippinisches Essen:
Das Essen ist sehr gewöhnungsbedürftig, alles ist süß (z.B. Toastbrot oder Tomatensauce zu Spaghetti) oder fett oder hat viele Knochen. In anderen asiatischen Ländern bin ich immer gut damit gefahren, Chicken zu bestellen, das war aber hier meistens ein Reinfall. Das Chicken wird nämlich im Ganzen zubereitet und dann klein gehackt! Also häufig Knochen mit etwas Fleisch drum herum auf dem Teller. Reis gehört zu den Hauptnahrungsmitteln, 3 x täglich, den bereiten sie wirklich sehr gut zu. Die Philippinen sind größter Reisimporteur, ich hätte gedacht, dass sie bei den vielen Reisfeldern noch exportieren können. Gegessen wird er schon zum Frühstück z.B. mit getrocknetem Fisch bzw. getrockneten Fischköpfen. Sehr gern werden zum Reis auch süßliche Würstchen gegessen. Wir waren sehr froh, wenn wir unterwegs auch mal ein Amerikanisches Frühstück bestellen konnten. Da wir aber meistens in Fastfood - Restaurants frühstücken mussten, hatten wir keine große Wahl, Spaghetti, Hamburger, Hähnchenschlegel z.B. Wir waren schon froh, wenn wir einen einigermaßen genießbaren Kaffe gefunden haben.

Allgemeines:
Unser Flug auf die Philippinen ging nach Cebu (ca. 2 ½ Std. von Hongkong entfernt). Eine große, nicht besonders schöne Stadt, die wir immer wieder als Ausgangspunkt für Flüge oder Schiffsreisen angesteuert haben.

Von dort sind wir weitergeflogen nach Cagayan de Oro, wo meine Schwiegertochter zuhause ist. Die jungen Leute waren zum Raften auf dem Cagayan-River. Wir waren abends bei den Eltern eingeladen und haben diese sowie Geschwister, andere Verwandte und viele Freunde kennen gelernt. Der Höhepunkt jeder Feier ist wohl Karaoke!

Dann ging es mit Van und Boot zur Insel Camiguin, die uns sehr gut gefallen hat. Wir fuhren mit einem Auslegerboot zur White Island, sind extra früh aufgestanden, weil es sich hier um eine Sandbank handelt, die keinerlei Schatten bietet. Leider hat es der Wettergott nicht gut mit uns gemeint, es hat fürchterlich geregnet!

Am nächsten Tag ging es zurück nach Cagayan de Oro und von dort mit einer Nachtfähre nach Cebu. Die Schlafkojen auf der Fähre waren erstaunlich bequem, so kamen wir frühmorgens ausgeruht in Cebu an, mussten mit dem Van noch eine Weile fahren zum Busbahnhof von Cebu.



Die Hochzeit
Dort stand ein ganzer Bus für die Familie Müller (Verwandte und zahlreiche Freunde) bereit, das nächste Ziel war die Insel Bantayan, auf der die Hochzeit stattfinden sollte. Nach einer längeren Bus- und Schifffahrt erreichten wir Bantayan, wurden mit Tricycles zu unserer Unterkunft gefahren. Der Strand und das Meer waren hier sehr schön. Den ganzen nächsten Tag konnten wir bei den Hochzeitsvorbereitungen zusehen, denn die Hochzeit fand abends am Strand statt. Der ebenfalls geplante Sonnenuntergang fand am Hochzeitstag leider nicht statt, denn erstens befanden wir uns auf der falschen Seite der Insel, was bei der Planung nicht aufgefallen war, und außerdem war an diesem Tag die Sonne gar nicht erst aufgegangen, konnte also auch nicht untergehen. Es war sehr windig und hat auch immer wieder kurz geregnet. Die Vorbereitungen waren sehr aufwendig, alles musste dekoriert werden, die Hochzeitsplanerin, drei Fotografen und ein Stylist für die Braut waren auch angereist, der Gang über den Teppich zum Altar wurde geprobt usw. Das Essen musste angeliefert werden und Barkeeper Cocktails ausprobieren. Der Regen hatte rechtzeitig aufgehört und der schönen Zeremonie stand nun nichts mehr im Weg. Ein Pastor (evangelisch), der die Braut schon seit Kindheitstagen kennt, hat die Trauung vollzogen. (Die Mehrheit der Filipinos ist katholisch, einige evangelisch oder auch muslimisch.)

Es war eine schöne Zeremonie, auch ohne Sonnenuntergang. Braut und Bräutigam haben ein selbst ausgedachtes Gelübde vorgelesen. Wenn sie das alles ihr Leben lang beherzigen, kann eigentlich nichts schief gehen!

Danach wurde geschlemmt und Cocktails genossen. Für die meisten wurde es eine lange, feuchtfröhliche Nacht.

Nach der Hochzeit
Wir sind dann so ca. alle 2 Tage an einen anderen Ort geflogen, gefahren oder auch mit einem Schiff unterwegs gewesen, haben also ständig aus dem Koffer gelebt. Die Hotels waren meistens gut, sogar die Betten, nur die „Nasszelle“ hat nicht unseren Beifall gefunden, denn auf ca. 1 ½ qm waren Waschbecken, Toilette und Dusche (ohne Vorhang) untergebracht, man hätte also auf der Toilette duschen können! Das ganze Bad stand also nach dem Duschen unter Wasser. Auf die einzelnen Inseln will ich nicht eingehen, sie waren meistens sehr schön, wie man auf den Fotos sehen kann. Die jungen Leute konnten schnorcheln, tauchen, Jetski fahren, Motorrad fahren usw. Zu den Schiffen, mit denen wir Ausflüge gemacht haben, musste man meistens ein größeres Stück durch`s Wasser waten, in dem es leider auch Steine oder Korallen gab, an denen man sich mangels richtigen Schuhwerks die Füße verletzt hat. Wenn abends bei der Rückkehr wieder Ebbe war, musste man manchmal von dem Ausflugsboot noch auf dem Meer auf ein kleineres Boot wechseln, das dann näher zum Strand fahren konnte. Eine längere Bootsfahrt (ca. 8 Std.), die wir so schnell nicht vergessen werden und auf die wir uns eigentlich gefreut hatten, war die von El Nido (auf Palawan) nach Coron. Wir waren mit einem Schrottboot unterwegs, anders kann man es nicht bezeichnen, und dachten immer unterwegs, es gibt seinen Geist auf. Außerdem musste einer der Männer immer wieder Wasser aus dem Rumpf pumpen! Aber wenigstens war das Meer an unserem Reisetag ziemlich ruhig. Meine Tochter, die 2 Tage später auf demselben Boot unterwegs war, hatte nicht soviel Glück. Die Leute wurden seekrank und haben um ihr Leben gefürchtet, so sehr hat das Boot geächzt. Das Rettungsboot an Bord hätte auch höchstens für die Mannschaft gereicht, aber immerhin gab es für jeden eine Schwimmweste.

Einige Höhepunkte der Reise waren auf Palawan der Underground-River, in dem viele Fledermäuse aber auch Schwalben leben. Außerdem die Reisterrassen auf der Insel Luzon, Die Fahrt dorthin hat in einem Van von Manila aus gut 8 Std. gedauert, am nächsten Tag haben wir die Reisterrassen besichtigt. Sehr beeindruckend, was die Ifugao dort schon vor ca. 2000 Jahren geschaffen haben. Der Reisanbau ist sehr anstrengend, die alten Leute haben alle einen gekrümmten Rücken vom ständigen Bücken und vom kalten Wasser. Am nächsten Tag haben wir schon wieder die lange Rückfahrt nach Manila angetreten. Es war Karfreitag, da finden überall Prozessionen und Kreuzigungen statt, aber man findet kaum ein Lokal, das geöffnet hat. Von Manila sind wir dann wieder nach Cebu geflogen, eigentlich war unser Bedarf an Unternehmungen gedeckt, aber einen Höhepunkt hatten wir uns noch aufgehoben, allerdings waren wir da nur zu viert unterwegs. Schon morgens ging es mit der Schnellfähre ca. 2 Std. lang nach Bohol. Hier gibt es die berühmten Chocolate-Hills, eine einzigartige Landschaft. Die Hügel sehen in der trockenen Jahreszeit wirklich wie aus Schokolade aus, über die Entstehung gibt es nur Vermutungen. Und dann gibt es auf dieser Insel die kleinsten Äffchen der Welt: die Tarsiers. Sie sind höchstens 10 cm groß, haben einen ziemlich großen Kopf mit großen Augen und einen langen Schwanz. Nachdem wir auch diese Insel gesehen hatten, war unser Bedarf an Unternehmungen wirklich gedeckt, der nächste Tag war mit Warten auf den Abflug ausgefüllt. Einen Teil der Zeit haben wir in einer riesigen Shopping-Mall verbracht. Die Malls sind so groß, dass man sich darin verlaufen kann. Es gibt alles zu kaufen, was das Herz begehrt und jede Menge Lokale. Außerdem sind sie gut klimatisiert und daher verbringen die Menschen gerne ihre Freizeit dort.

Wir konnten es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen: endlich wieder Essen, das uns schmeckt und gute sanitäre Verhältnisse. Ich glaube, die meisten von uns mussten noch eine Darmgrippe auskurieren. Am schlimmsten hatte es wohl meine Tochter erwischt, sie musste in Hongkong noch ein paar Stunden im Krankenhaus am Tropf verbringen, sonst hätte sie ihren Rückflug am nächsten Tag nicht antreten können.

Diese Reise werden wir sicherlich so schnell nicht vergessen, aber die schönen Erinnerungen überwiegen inzwischen schon.


Bericht: Regina (regiqueen)

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