
Lange haben wir uns auf diesen Ausflug gefreut. Sehr gespannt machten sich 15 FA-ler auf den Weg. In Plochingen hatten sich schon 9 Mitglieder auf dem Bahnsteig eingefunden. Ohne Durchsage oder Information wurde plötzlich der Zug von der Anzeigetafel gelöscht. Große Aufregung war angesagt. Wir stürmten zum nächsten Bahnsteig, denn dort sollte noch ein ICE nach Stuttgart fahren. Auf halber Strecke hörten wir dann doch unseren Zug einfahren. Also, die Treppe wieder hoch und mit letzter Kraft schafften wir es noch. Mit 10 Minuten Verspätung ging es dann endlich los. Eine Durchsage gab es natürlich wieder nicht. So kann die DB ihren Ruf nach unserer Ansicht auf keinen Fall verbessern. In Stuttgart mußten wir umsteigen und wir wurden hier von 6 weiteren Mitgliedern erwartet.
Froh gelaunt kamen wir nach 1.5 Stunden in Heidelberg an.

Marlene hatte im Vorfeld die günstigsten Busverbindungen für uns rausgesucht und so konnten wir gleich mit dem Bus 33 zur Bergbahn starten. Hier handelte unsere Marlene auch gleich noch einen Rabatt für die Bahnfahrt aus, so daß wir auch noch günstiger an die Fahrkarten kamen.

Das Schloss stellt sich aber zum großen Teil nur noch als Ruine dar. Das fanden wir doch sehr bedauerlich. Viele Besucher aus der ganzen Welt kommen täglich hier her und zahlen viel Geld dafür. Es wäre schon schön, wenn diese Eintrittsgelder, die ja bei diesem Besucherstrom reichlich fließen, für die Erhaltung des Kulturerbes genutzt würden. Eine der berühmtesten Ruine Deutschlands zu sein, ist sicherlich kein sehr schönes Kompliment für Heidelberg.

Toll fanden wir das große Fass, in dem man 221726 Liter Wein lagern konnte. Das war für uns doch etwas knapp, oder ?????????

Mit der Bergbahn ging die Fahrt nun weiter. Um nach ganz oben zu gelangen, mußten wir sogar noch mal in eine historische Bahn umsteigen. Sie bewältigte teilweise eine Steigung von 43%. Uns wurde es doch ein wenig mulmig. Oben angekommen wurden wir mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt belohnt.
Da der Bus erst in einer Stunde wieder ins Tal fuhr, nutzten wir die Zeit, um Hunger und Durst zu stillen. So hatten wir für die Altstadt schon eine Stunde Zeit gewonnen. Die Stadtführung sollte 80 Euro kosten. Im Vorfeld beschlossen wir, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Dank Internet ist das ja heute kein so großes Problem mehr. Die Route wurde im Stadtplan vorher festgelegt, die Sehenswürdigkeiten mit Beschreibung aus dem Internet ausgedruckt, dem Plan zugeordnet und schon konnte es losgehen. Aber oh weh, erst einmal hatte ein kurzes aber heftiges Gewitter etwas gegen unsere Pläne. Schnell wurde ein Unterschlupf gefunden, wo wir die Sache abwarten wollten. Es war aber schnell wieder vorbei und die Sonne lachte vom Himmel.

Der Rundgang konnte also fortgesetzt werden. Heidelberg hat viele sehr schöne alte Gebäude. Es ist eine lebendige Stadt. Straßenmusikanten und fremdländische Märkte beleben das Straßenbild.
Einige wollten natürlich noch den Studenten - Karzer besichtigen. Je nach Schwere des Delikts mußten die Studenten hier zwischen 24 Stunden und 4 Wochen einsitzen. Es verstieß aber schon gegen die Ehre, wenn man während des Studiums nicht mindestens einmal im Karzer gesessen hatte.

Die Jesuitenkirche St. Dionys hatte uns der Barni, der leider nicht mitfahren konnte, ans Herz gelegt.
Farbenfrohes Fenster der Jesuitenkirche

Hier sollte auch noch eine Hochzeit stattfinden und wir warteten gespannt auf die Ankunft der Braut. Wir wurden belohnt. Sie stieg in einem wunderschönen Kleid aus einem weißen Auto. Wir setzten unseren Rundgang fort. Die Hitze machte uns allmählich zu schaffen.
Sehenswert war natürlich auch die Heiliggeistkirche, ein gigantisches Bauwerk, daß 1239 erstmals erwähnt wurde.
Beeindruckt hat uns auch das schöne Rathaus. Es wurde von 1701 – 1703 gebaut, und dann noch mal um den Nordflügel erweitert. Nach einem Rathausbrand im Jahre 1908 wurde es nach Süden zum Marktplatz und zur Hauptstraße hin erweitert. Wir haben noch viel betrachtet, aber die berühmte “ Alte Brücke “ wollten wir zum Schluß auch noch besuchen. Sie wurde sogar von Friedrich Hölderlin besungen.
Viele Maler haben sie in ihren Bildern dargestellt. Erstmals wurde sie 1284 urkundlich erwähnt. Allerdings wurde sie mehrmals zerstört. Zuletzt sprengten deutsche Soldaten die Heidelberger Neckarbrücken, darunter auch die “ Alte Brücke “. 1947 wurde die neu aufgebaute Brücke eingeweiht. 2001 nahm man sie in den World Monuments Fund, die Liste der 100 am meisten gefährdetsten Denkmäler der Welt, auf.
Hier war auch ein kleines Fest. Bis zur Abfahrt des Busses, der uns wieder zum Bahnhof bringen sollte, konnten wir endlich sitzen und ein kühles Getränk genießen. Weil unsere Gruppe bei dieser Hitze so tapfer durchgehalten hat, hatte ich allen noch ein lauschiges Plätzchen in einem Cafe am Bahnhof versprochen.

Dort schmeckten uns dann Eisbecher, Kuchen oder Eiskaffee. Das hatten wir uns aber auch redlich verdient. Die Rückfahrt klappte reibungslos. Die ersten Mitglieder verabschiedeten sich wieder in Stuttgart. Wir fuhren weiter nach Plochingen, wo wir die Autos geparkt hatten. So konnten wir den restlichen Heimweg bequem bewältigen. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende und wir freuten uns auf unsere Dusche und ein kühles Getränk.

Ich möchte mich für die Fotos von Marlene, Rose, Gerhard und Achim bedanken. Es sind 184 Fotos. Die Auswahl fällt sehr schwer.
Marlene und der Brückenaffe
Danke auch an Marlene und Achim, die mich bei den umfangreichen Vorbereitungen tatkräftig unterstützt haben.
DANKE auch an alle Mitglieder, die so tapfer durchgehalten haben, denn wir waren ca. 13 Stunden unterwegs und sehr viel auf den Beinen.

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