Werksbesichtigung bei Daimler in Sindelfingen

Nachdem der Termin für die Werksführung bereits einmal verschoben wurde, machten wir uns nun am 12.02. 2009 auf den Weg in das Kundencenter nach Sindelfingen. Dort erwarteten uns schon 3 Mitglieder aus der Ludwigsburger Gruppe und ein Mitglied aus Stuttgart. In der Nacht hatte uns ja der Winter erneut überrascht, aber mittags waren alle Straßen gut geräumt und gestreut. 12 FA-ler freuten sich nun auf einen spannenden Nachmittag.

Zur Einführung gab es einen Film, der die Entwicklung des Werkes und die Produktpalette darstellte. Herr Vilson Vasilic erklärte uns am Modell die vielen Gebäude und deren Bedeutung auf dem Werksgelände. Dieses ist so groß, daß man bequem das Fürstentum von Monaco darin unterbringen könnte. 6 Kantinen sorgen für das leibliche Wohl. Es gibt Verkaufsstellen und sogar eine Pizzeria. Verhungern und verdursten muß also niemand. 12 Ärzte sind um die Gesundheit der Mitarbeiter bemüht. Busse bringen die Arbeiter sogar aus dem Schwarzwald zu ihrem Tagesgeschäft.

Nach dem Filmbesuch ging es nun für uns, gut ausgestattet mit Schutzbrillen und Audiogeräten, mit dem Bus zur 1. Station, der Rohbauhalle. Dort konnten wir die Präzision und Beweglichkeit der Schweiß - und Montageroboter beobachten. Hier entsteht aus vielen Einzelteilen und Baugruppen die gesamte Rohkarosserie.

Nachdem wir hier schon unserem Vilson Vasilic Löcher in den Bauch gefragt haben, ging es nun mit dem Bus zur Montagehalle. Auch hier kamen wieder die Roboter zum Einsatz. In einer Blackbox sind alle Daten des Fahrzeuges gespeichert Die Karosse wird mit einem Strichcode versehen.
So kann der Roboter dort die unterschiedlichen Arbeitsschritte abrufen und durchführen. Er erkennt z.B. genau, ob das Fahrzeug für den Rechtsverkehr oder den Linksverkehr vorgesehen ist. Er schließt die Motorhaube vor dem Einbau des Schiebedaches. Die Sitze werden millimetergenau eingepasst. Er arbeitet so genau, daß er dabei selbstverständlich nirgends anstößt. So kommt das zukünftige Fahrzeug in einem einwandfreien Zustand zur nächsten Station. Der Höhepunkt ist dann die Hochzeit, bei der das komplette Fahrgestell mit nur 26 Schrauben mit der Karosserie montiert wird. Nun geht es zur Endmontage, bei der auf vielen Stationen alle technischen Parameter und Baugruppen auf ihre Funktionen überprüft werden. Hier begleiten viele Mitarbeiter die Fahrzeuge, um auch kleinste Fehler zu korrigieren. Dabei werden sie von Kameras und Computern unterstützt. Ein endgültiger Check gibt die Sicherheit, daß der Kunde ein einwandfreies Endprodukt bekommt. Um einen Daimler von höchster Präzision und Qualität zu fertigen, vergehen genau 4 Tage. Für einen Maybach braucht man hingegen 65 Tage, natürlich alles in Handarbeit. In die Lackiererei durften wir leider nicht schauen. Hier wird in staubfreien Räumen gearbeitet, um eine höchstmögliche Qualität des Lackes zu erreichen. Da sind natürlich keine Besucher erlaubt.
Nach dieser eindrucksvollen Führung brachte uns der Bus zurück zum Kundencenter. Von dort aus traten wir die Heimfahrt an.

Wir bedanken uns bei Herrn Vilson Vasilic für diese tolle Werksführung. Er hat alle unsere Fragen geduldig und mit Fachkenntnis beantwortet.
Dank an Rose 2406, die wie immer für die Fotos gesorgt hat.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern, die trotz Wintereinbruch die Anfahrt nicht gescheut haben.

Weitere interessante Informationen und technische Daten könnt Ihr unter www.werk-sindelfingen.daimler.com abfragen.
Joruba