Kloster Eberbach und Eltville
Am 07.07.2016 hatte ich in das Kloster Eberbach zu einer Klosterführung "Kloster Eberbach im Wandel", mit anschließendem Mittagessen in der Klosterschänke eingeladen.
Danach fuhren wir in die Rosenstadt Eltville und konnten dort rund um die Kurfürstliche Burg die tollen Rosen bestaunen.
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Um 12:00 hat uns die Gästeführerin Angelika Musskalla zur 1,5 stündigen Führung im Kloster abgeholt.
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Wie so Vieles, beginnt auch die Geschichte des Zisterzienserklosters Eberbach mit einer Legende.
Wir schreiben das Jahr 1136 – Bernhard von Clairvaux war nach Deutschland gekommen, um einen geeigneten Ort für seine erste Klostergründung rechts des Rheins zu suchen.
Auf seiner Wanderung durch das Kisselbachtal sei – so die Legende – plötzlich ein Wildschwein aus dem Wald gesprungen und hätte mit seinem Rüssel die Umrisse des Klostergeländes in den Boden gepflügt. In den Augen des Abtes aus Frankreich ein Zeichen, hier die Klosteranlage zu errichten. Bei einem aufmerksamen Gang durch das Kloster trifft der Besucher noch heute auf Spuren dieser Legende: Ein Wappen von Kloster Eberbach ziert einen alten Bücherschrank im Refektorium und zeigt eine Kirche auf dem Rücken eines Wildschweins, das in einem Bach steht. Es ist ein sprechendes Wappen, das erläutert, wie das Kloster zu seinem Namen kam: Kloster-Eber-Bach. Tatsächlich befand sich an dieser Stelle aber bereits seit 1116 ein Augustiner Chorherrenstift, das 1131 aufgegeben und der Benediktinerabtei Johannisberg unterstellt worden war. Ob Legende oder nicht: Der Ort entsprach genau dem, was Zisterzienserklöster ausmacht. Der Orden siedelte stets abseits von Städten und Dörfern in waldreichen, an fließendem Wasser gelegenen, stillen Tälern.
Am Kisselbach unterhalb der bewaldeten Ausläufer des Taunusgebirges sollte mit dem Kloster Eberbach im Laufe der Jahrhunderte ein wirtschaftlich weitgehend unabhängiges Gemeinwesen entstehen, umgeben von einer über 1.000 Meter langen und fünf Meter hohen Mauer.
Innerhalb dieser Mauern wurden neben der Kirche, den Räumen für die Mönche und die Laienbrüder zahlreiche Wirtschaftsgebäude errichtet:
Werkstätten, Ställe, Scheunen, Mühlen und Kelterhaus, die dem Kloster die Autarkie ermöglichten.
Mehr über Bernhard von Clairvaux hier
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Das Mönchsdormitorium
Der Ostflügel des Klosters enthält im gesamten Obergeschoss das Mönchsdormitorium, das erreichbar vom Kreuzgang und vom Mönchschor der Kirche über eine steile Nahttreppe ist.
Nach dem letzten Chorgebet legten sich die Mönche hier in ihrer Kleidung auf eine einfache Pritsche zur Ruhe, bis sie kurz nach Mitternacht wieder zum Chor gerufen wurden.
Die 74m lange Säulenhalle entstand um 1250/70, der Südteil bis um 1350. Sie ist einer der großartigsten frühgotischen Profanräume in Europa.
Die frühere Fensteranordnung ist in einem Joch der Westwand gegenüber der Mitteltreppe noch zu erkennen.
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Im Kloster Eberbach wurde im Winterhalbjahr 1985 / 86der Film "Im Namen der Rose" gedreht. Dieser Kronleuchter stammt noch von den Dreharbeiten.Mehr Information dazu hier
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Die Klosterkirche
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Die Klosterkirche wurde in zwei Perioden um 1145 bis gegen 1160 und von etwa 1170 bis zur Schlussweihe 1186 erbaut. Zunächst sollte ein Quaderbau nach dem Vorbild des burgundischem Mutterklosters Clairvaux entstehen.
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Im inneren der ca. 80 Meter langen dreischiffigen Basilika entfaltet sich eines der am wenigsten beeinträchtigten romanischen Architekturbilder Deutschlands.
Gerade der Verlust aller Ausstattung lässt das Wesen romanischer Baugesinnung deutlich hervortreten. Überall sind harte, klare Formen verwendet.
Das Querhaus lässt mit den auffällig niedrigen Kapellenzugängen ahnen, dass die Ostteile nach dem ersten Plan von 1145 weniger hoch werden sollten.
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Sockel und Architekturumrahmung gehören zum Baldachingrabmal des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau (+1371), dessen Grabplatte jetzt in der rechten Nische steht. Die fast körperlos schmal gestreckte Gestalt ist ein hervorragendes Beispiel für das Menschenbild des 14.Jahrhunderts.
Im lebhaften Gegensatz dazu steht die linke Grabplatte vom einst an anderer Stelle im Chorbereich befindlichen Grabmal des Mainzer Erzbischofs AdolfII. von Nassau (+1475).
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Der Südteil enthält das 47m lange Laienrefektorium.
Die 1709 erneuerten Gewölbe diese Speisesaales ruhen auf den grob ummantelten Säulen, von denen eine vollständig frei steht. Diese Maßnahme wurde aus statischen Gründen bei der Aufstockung des Gebäudes im frühen 18.Jahrhundert erforderlich.
Die aufgestellten Keltern stammen noch aus der Zeit der Zisterzienser, die älteste ist mit 1668 bezeichnet, die jüngste mit 1801.
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Im Erdgeschoss-Nordteil des Ostflügels liegt ein weiterer zweischiffiger Saal der Frühgotik, die 48m lange Fraternei.
Die Eberbacher Fraternei ist einer der wenigen und ältesten Räume dieser Art, die sich in ihrer Gestaltung erhalten haben.
Der durch vermauerte Fenster ernst und drückend wirkende Raum wird schon seit dem ausgehenden 15.Jahrhundert als Weinkeller genutzt.
Erstmals 1730 wird der später berühmt gewordene Wein-Qualitätsbegriff "Kabinett" im Namen Cabinetkeller erwähnt.
Das Bild ist von einer Klosterführung im Jahre 2015.
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Die Weinfässer die hier stehen sind alle leer. Die feuchte Kühle hier im Keller war für den Wein wunderbar, denn nur bei einer konstanten Temperatur von acht Grad gedeiht an den Wänden des Gewölbes ein besonderer Schimmelpilz, das sogenannte Schwarze Kellertuch. "Fühlt der Pilz sich wohl, hat auch der Wein exzellente Bedingungen.
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Nach 1,5 Std. geht eine hervorragende Führung durch das Kloster mit Angelika Musskalla zu Ende. Hier möchte ich mich noch einmal, auch im Namen der Gruppe, bei Ihr bedanken. Es war wieder einmal eine sehr informative Führung.
Nun geht es weiter in die Klosterschänke zum Mittagessen.
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Für 14:00 Uhr hatte ich Plätze in der Klosterschänke reserviert. Bei herrlichem Wetter konnten wir im Freien unter den Platanen speisen. Ein Lob dem Personal der Klosterschänke, das in kürzester Zeit 30 Personen bedient hat. Ich hoffe das Essen hat allen geschmeckt.
Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die gesamte Klosteranlage.
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Nach dem Essen gegen 16:00 Uhr war noch etwas Zeit um in die "Rosenstadt" Eltville zu fahren. An diesem Tag war ja das EM-Fußballspiel Deutschland-Frankreich auf dem Spielplan, das wir ja alle sehen wollten.
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Rosenstadt Eltville
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In Eltville mit dem Bus am Bahnhof angekommen, besuchten wir die Burg mit dem schönen Rosengarten.
Rund um die Kurfürstliche Burg Eltville und an der Rheinpromenade erfreuen ca. 20000 Rosenstöcke, darunter Neuzüchtungen wie die Rose "Stadt Eltville" und "Schönes Eltville" mit ihrer Blütenpracht die Besucher.
Im Jahr 1988 erhielt Eltville von der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde das Prädikat "Rosenstadt"
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Ein schöner Tag geht so langsam zu Ende, ich hoffe es hat euch allen gefallen, das Wetter war ja super an diesem Tag. Schnell noch ein Eis in der Nähe des Marktbrunnens des Bildhauers Finger-Rokitnitz von 1989, der die Symbole der Stadt und der Stadtgeschichte zeigt.
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Text, Fotos & Layout: Hans-Rüdiger (lahnelster)
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