Modenschau "Traumgestalten"
Einmal jährlich lädt die Maßschneider-Innung Rhein-Main Auszubildende des 2. und 3. Lehrjahres aller hessischen Modeschulen zum freiwilligen "Kreativ-Wettbewerb für den Nachwuchs der Maßschneider" ein - mit anschließender Preisverleihung durch eine Fachjury.
12 Mitglieder der Regionalgruppe Frankfurt-City von Feierabend.de sind der Einladung von Gisela "Naheda" nach Bornheim in den Saalbau gefolgt.
Treffpunkt war gegen 14:45 in der Halle des Saalbaus in Bornheim, nachdem Gisela die Teilnehmer registriert hatte und die Eintrittskarten verteilt hatte ging die Gruppe zu Fuß zum "Apfelwein Solzer"
Beim "Apfelwein Solzer" konnten wir uns bei Äppelwoi und Mispelchen noch gut unterhalten bis wir dann gegen 16:00 Uhr vor der Modenschau noch etwas gegessen haben.
Das Mispelchen ist eine hessische Getränkespezialität, welche hauptsächlich in Frankfurter Apfelweinlokalen angeboten wird. Das alkoholische Getränk ist eine Kombination aus dem Apfelbranntwein Calvados und einer eingelegten Frucht, der so genannten Mispel.
Modenschau "Traumgestalten"- Märchen und Fantasie in der Mode
Vor 23 Jahren eröffnete der jetzige, langjährige Geschäftsführer der Maßschneider-Innung, Herr Roland Thießen, den ersten Kreativ-Wettbewerb für Auszubildende im Maßschneider-Handwerk. Die Absicht: Handwerkliches Geschick und Fantasie des Nachwuchses zu fördern.
Das Motto 2019: "Traumgestalten - Märchen und Fantasie in der Mode". Der Zuschauer sollte, "inspiriert von Märchen, Filmen, Serien ... entführt werden in eine andere Zeit, Welt oder gar Galaxie." Ca. drei Meter spendierter Stoff in sechs Farben standen jedem der 60 Teilnehmer zur Verfügung, dazu durfte 30 Prozent Fremdmaterial verarbeitet werden.
Prominenz hatte sich angesagt; kritisch beobachten Presse wie Fernsehen den Ablauf vor ausverkauftem Haus mit 500 Gästen, darunter viele Eltern der angehenden Maßschneider. Den beliebten, stets interessiert zuhörenden Herrn Thießen, an seiner orange-farbenen Seidenkrawatte nebst farblich abgestimmter Tigerweste leicht zu erkennen, umringen Menschentrauben.
Alle Scheinwerfer richten sich auf den Laufsteg. Von der Bühne schreiten, betont langsam, mit weit ausladenden Schritten, blumenverzierte, maskierte, bemalte, gehörnte junge Fabelwesen, Märchenfiguren den Weg hinab bis zum Ende des Steges. Zu beiden Seiten verneigen sie sich, lächelnd oder tiefernst, vor stumm staunendem Publikum. Über manchem Haupt schweben schwarze Vögel, Schmetterlinge, Blumenzweige, Spielkarten. Der Kopf selbst gerät hie und da zur furchteinflößenden Vogelmaske.
Der Reißverschluss über Hüfte und Schenkel erlaubt es, nach dem Matroschka-Prinzip, unter dem langen, schwarzen Gewand mit verhüllender Kapuze eine zweite, peppige Hülle mit knappem Glitzer-Röckchen hervorzuzaubern.
Die gehörnte Frau benötigt Platz, weil das ausladende Geweih weit nach rechts und links strebt. Große aufgeklebte Ohren erinnern an den Teufel. Ein finsterer Gartenzwerg entpuppt sich, nachdem die Hülle gefallen ist, als fröhliche, knallbunte Dirndl-Heidi. Grellrote, weitgespannte Federflügel in Armlänge schlagen weiche Bögen. Es scheint, sie flögen.
Unter den zehn Preisträgern befindet sich wieder die zierliche Amandina Veeckmann, mit einer fernöstlich anmutenden, senkrecht nach oben ragenden Silberkrone. Der gruselige Stelzenmann mit dem Spielkarten spuckenden Zylinder erringt eine Geldprämie von 400 € (glücklicherweise fällt er nicht ins Publikum).
Den ersten Preis nimmt eine ernst blickende Auszubildende mit sechs Armen entgegen, einer davon weist - so scheint es - in Richtung Galaxie.
Fotos: Paul Schädel, mit freundlicher Genehmigung der Maßschneider-Innung Rhein-Main.
Fotos Paul Schädel-Schädel Medien
Text: Gisela "Naheda"
Text und Layout Hans-Rüdiger(lahnelster)
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