Stadtführung Diez.
Für Freitag, den 29.04.2022 hatte ich eine Altstadtführung in Diez gebucht. Geplant war von Limburg nach Diez mit dem Bus zu fahren, da hat uns ein Streik in Rheinland Pfalz aber dran gehindert.
Ich war schon früh in Limburg und habe schnell für die 25 Mitglieder ein Gruppenticket mit der Bah gebucht.
Das Café Bemmerer wo wir unsere Freizeit verbringen wollten hatte auch Urlaub.
Aber in der schönen Altstadt gibt es ja genug Möglichkeiten. So hatten wir noch 1,5 Std. Zeit um ein Eis, oder Kaffee und Kuchen zu Essen.
Für 14:30 hatte ich unseren Stadtführer Herr Schüler in die Altstadt bestellt. Nach einer kurzen Begrüßung hatte er einiges über die heutige Altstadt zu erzählen.
Die heutige Altstadt liegt unterhalb der Diezer Burg und umfasst die Altstadtstraße, die Pfaffengasse, den Schlossberg und im Mittelpunkt den alten Markt.
1329 bekam die Stadt die Stadtrechte verliehen und durfte zum Schutz eine Stadtmauer bauen mit fünf Stadttoren. Diese Mauer wurde als durchgehende Bruchsteinwand gebaut, über die ein durchgehender Wehrgang verlief.
Die Stadtmauer wurde erst im 19. Jahrhundert abgebrochen, nichts desto trotz sind noch Reste der Stadtmauer zu finden.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts kamen die Fachwerk- und Steinhäuser auf. Steinhäuser konnten sich jedoch nur die wohlhabenden Bürger leisten. Bis ins 14. Jahrhundert waren die meisten Dächer noch mit Holz- oder Brettschindeln gedeckt und mit Steinen beschwert. Ziegel hatten nur die repräsentativsten Gebäude einer Stadt.
Eines der typischen Kennzeichen der mittelalterlichen Stadt Diez ist die Stadtmauer.
1329 bekam die Stadt die Stadtrechte verliehen und durfte zum Schutz eine Stadtmauer bauen mit fünf Stadttoren. Diese Mauer wurde als durchgehende Bruchsteinwand gebaut, über die ein durchgehender Wehrgang verlief.
Die Stadtmauer wurde erst im 19. Jahrhundert abgebrochen, nichts desto trotz sind noch Reste der Stadtmauer zu finden.
Im frühen 18. Jahrhundert befand sich an der Aarmündung ein Warenumschlagsplatz. Der Säcker war der Lastenträger.
Das Fresko an der Wand zeigt eine bis heute bekannte Diezerin: Gräfin Sophie Hedwig. Sie regierte die Stadt und Grafschaft Diez im Dreißjährigen Krieg, als ihr Mann Graf Ernst Casimir, in den Niederlanden war und dort als Statthalter für die Freiheit des Landes kämpfte.
Der Radfahrer.
Nach der Ausstellung "HOPE-Zeitgenössische Steinskulpturen aus Zimbabwe" im Park von Schloss Oranienstein, haben Diezer Bürger Skulpturen erworben, die an verschiedenen Standorten in der Stadt aufgestellt wurden.
Man kann sie in der Pfaffengasse, an der alten Lahnbrücke, am Marktplatz usw. besichtigen.
Erste Lateinschule 1564 von Graf Johann VI. von Nassau-Dillenburg gegründet. Bis 1809 befand sich die Schule in diesem Hause.
Das barocke Haus Eberhard in der Pfarrgasse trägt den Namen einer alten Diezer Familie, die das kleine Palais der Stadt im Jahre 1926 zur Nutzung für kulturelle Zwecke schenkte.
Der stattliche Bau mit den beiden schönen Zwerchhäusern war auch einmal das Wohnhaus des bedeutendsten deutschen Pomologen "Adrian Diel".
Pomologie ist die Lehre von den Obstarten und Obstsorten und umfasst deren Bestimmung, Beschreibung, Empfehlung und Erhaltung.
Pomana ist die römische Göttin des Obst-und Gartenbaus.
Wo die Prinzessinnen ruhen..
Die restaurierte Gruft in der Stiftskirche ist ein kultureller Gewinn für die Stadt Diez.
Mit der Restaurierung des Amalien-Sarkophages und der Fürstengruft hat das Oranierjahr in Diez einen Höhepunkt erreicht. Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Stiftskirche wurde all jenen Dank ausgesprochen, die ihren Beitrag zu diesen Maßnahmen geleistet hatten.
Ab sofort können sich Diezer und auswärtige Besucher dort beides während der Öffnungszeiten der Stiftskirche in Ruhe ansehen. Dieter Wedlich, Vorsitzender des Kirchenvorstands, berichtete, dass vor 300 Jahren Prinz Johann Wilhelm Friso von Nassau-Oranien, der Stammvater des niederländischen Königshauses, in der Maas ertrank. Dieser Todestag war der Anlass, den Sarkophag seiner Mutter Henriette Amalie von Nassau-Diez, seiner fünf in Diez bestatteten Schwestern sowie die dazugehörige Gruft in der Stiftskirche mit Hilfe verschiedener Institutionen und Privatleuten restaurieren zu lassen.
Die viel zu hohe Luftfeuchtigkeit habe den Särgen und Gebeinen großen Schaden zugefügt, so dass ein gefährlicher Schimmelpilzbefall entstanden sei. Auch das Mauerwerk habe sich in einem denkbar schlechten Zustand befunden und erneuert werden müssen.
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Wappen der Stadt Leeuwarden in den Niederlanden.
Der Sarkophag von Fürstin Amalie von Nassau-Oranien-Diez den der Koblenzer Bidhauer Joseph Bez 1727 aus Diezer Marmor und aus Alabaster gefertigten Ornamenten herstellte.
Sie lebte bis zu ihrem Tod 1726 auf Schloss Oranienstein in Diez.
Fünf der sieben Töchter der Fürstin Amalie wurden in der "Fürstengruft" in Särgen aus Zinkblech, die im Jahre 2011 renoviert wurden, beigesetzt.
Sophie Hedwig, gest. 1734
Johanette Agnes, gest. 1734
Henriette Albertine, gest. 1754
Luise Leopoldine, gest. 1758
Marie Amalie, gest. 1771
Walburga Gräfin von Eppstein-Münzenberg, geb. Gräfin von Diez starb im Jahre 1493. Ein prachtvoller gotischer Grabstein wurde für sie errichtet. Der Hund ist ein Symbol für die Treue.
Die Orgel hatte mehrere Vorgänger. Die erste Erwähnung einer Orgel stammt aus dem Jahre 1328. Die jetzige Orgel wurde 1894 von der Firma Weigele in Stuttgart gebaut und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach verändert.
Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden nach Entwürfen des Diezer Malers Rudolf Fuchs die drei mittleren Chorfenster, die auch an die im Kriege gefallenen erinnern.
Das Grafenschloss Diez
Das Datum, Bauherr und Motiv des ersten Burgenbaus an dieser Stelle ist nicht überliefert. Bereits für die Ersterwähnung des Ortes 790 als „Theodissa“ wird das Bestehen einer fränkischen Militärstation zum Schutz der Furt vermutet.
Nach Überlieferungen wurde der Bergfried und das Palas in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, aber vor 1073, durch die Grafen von Diez erbaut. Grundsteinleger soll der Bruder des Emmerich von Diez gewesen sein. Von dieser Anlage sind heute nur noch die Fundamente des Hauptturms vorhanden.
Mit der bedeutendsten Ausdehnung der Grafschaft Diez ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Burg deutlich ausgebaut. Im Jahr 1329 erhielt der Ort Diez Stadtrechte. Nach der Spaltung der Grafschaft Diez in die Linien Diez und Weilnau verblieb die Burg Diez im Gemeinschaftsbesitz beider Linien, die hier repräsentative Wohnsitze unterhielten. Ende des 13. Jahrhundert ließ Hermann von Weilnau, Propst des Georgstift in Limburg, an der Burg umfängliche Baumaßnahmen ausführen.
Mehr über das Grafenschloss hier
Im Jahre 1715 errichtete Fürstin Amalie im Gedenken an ihren am 14.Juli 1711 ertrunkenen Sohn den "Friso-Brunnen". Der Aufbau des Brunnens aus rotem Sandstein trägt das Wappentier des Hauses Nassau-Diez, einem gekrönten Löwen. Dieser hält in seinen Pranken das Wappen von Johann Wilhelm Friso, Fürst von Nassau-Diez, Prinz von Oranien.
Über diese Treppe wurden am 20.August 1935 in der Dunkelheit 41 jüdische Weisenkinder und deren Erzieher/innen in einer pogromartigen Aktion von nationalsozialistisch gesinnten einheimischen Bürgern aus dem israelischen Waisenhaus am Schlossparkt geholt und hinunter zum Marktplatz getrieben.
Am nächsten Tag wurden sie nach Frankfurt deportiert.
Nach ca. 2 Std Stadtführung kehrten wir zum Abschluss in der Pizzeria " La Piazza" ein.
Ich hoffe es hat euch allen Geschmeckt und wart begeistert von dem Lokal, wie schnell und gut wir bewirtet wurden, DANKE noch einmal an das Personal und den Chef.
Mehr über das Lokal hier
Das Gruppenbild habe ich auf der alten Lahnbrücke gemacht. Danach musste ich mich von der Gruppe bis zum Abschlussessen verabschieden.
Bis zum nächsten Treff in Ladenburg
Hans-Rüdiger
Text, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)
*** Zur Diashow von Hans-Rüdiger "lahnelster" ***
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