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Die Kelten auf dem Glauberg.

Für den 08.09.2023 hatte ich zu einer Fahrt zu den Kelten auf dem Glauberg eingeladen.
Nach einigen kurzfristigen Absagen waren wir für die interessante und lehrreiche Führung im Museum noch zwei Gruppen a´12 Personen.

Der Glauberg ist ein ganz besonderer Ort für Archäologie-Fans. Vor rund 2400 Jahren befand sich hier einer der bedeutendsten keltischen „Fürstensitze“ nördlich der Alpen. Eine mächtige Mauer sicherte das wirtschaftliche und kulturelle Machtzentrum.
Am Fuße des Glaubergs entdeckte man einen außergewöhnlichen Begräbnisplatz mit zwei großen Grabhügeln. Hier fanden drei überaus reich ausgestattete Angehörige der keltischen Elite ihre letzte Ruhestätte.

Ein weiterer sensationeller Fund überraschte das Ausgrabungsteam:
Sie stießen auf eine lebensgroße Statue aus Sandstein, der „Keltenfürst vom Glauberg“.

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Die Kelten.

Die Bewohner der Landschaften nördlich der Alpen wurden von den antiken griechischen Autoren als Keltoi oder Celtae, von den Römern als Galli bezeichnet. Die keltische Kultur hat sich während der frühen Eisenzeit (8.– 6. Jahrhundert v. Chr.) in Mitteleuropa entwickelt.

Sicherlich waren die Kelten nie ein zusammengehöriges Volk als solches. Kulturelle Übereinstimmungen und sprachliche Verwandtschaft lassen allerdings Gemeinsamkeiten zwischen Südengland, Nordspanien und Frankreich bis nach Ungarn, Slowenien und Oberitalien erkennen.

Im Zuge der keltischen Wanderungen gelangten einzelne keltische Gruppen bis nach Kleinasien (Galater), Delphi und eroberten einmal sogar Rom. Nachbarn der Kelten waren die Etrusker, Skythen, Griechen, Thraker, Germanen und Römer.

Die Epoche der Kelten wird in Mitteleuropa mit der vorrömischen Eisenzeit gleichgesetzt. Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. gewinnt das Eisen als neuer Werkstoff immer mehr an Bedeutung gegenüber der Bronze. Gleichzeitig entwickelt sich auch eine frühe Ausprägung der keltischen Kultur, die nach einem berühmten Fundort im Salzkammergut als Hallstattkultur bezeichnet wird. Erste Machtzentren, die so genannten Fürstensitze, entstehen im Laufe der frühen Eisenzeit.

Die klassische Keltenzeit, die von der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis an den Beginn der römischen Epoche dauert, wird in der Forschung Latènezeit genannt. La Tène ist ein Fundort am Neuenburger See in der Westschweiz, wo im 19. Jahrhundert zahlreiche keltische Funde gemacht wurden. Typische Siedlungsformen der jüngeren Eisenzeit sind die oppida, also stadtartige befestigte Großsiedlungen, und die Viereckschanzen, befestigte ländliche Gehöfte.

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Unser Museumsführer Herr Brandenfels führte uns etwas mehr als eine Stunde durch das Museum, wo zur Zeit noch eine Ausstellung zu besichtigen ist.

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Alle Funde sind im Kelten-Museum im Original zu sehen: wertvolle Waffen, goldener Schmuck und bronzene Kannen.

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Die große Ausstellung auf der gesamten Ausstellungsfläche des Museums greift interessante Aspekte der Keltenzeit auf der Basis von neuen Ausgrabungen und Forschungen auf. Circa 400 eindrucksvolle Fundstücke aus ganz Hessen geben interessante Hinweise auf die sich verändernde Lebenswelt, darunter reich verzierter Schmuck und wertvolle Waffen ebenso wie Alltagsgegenstände und Handwerksgeräte. Viele Neufunde werden erstmals gezeigt.

Komplette Ausstattungen von Gräbern ermöglichen einen Einblick in Bestattungssitten und Jenseitsvorstellungen. Die Ausstellung zeigt auch hier viel Neues – insgesamt eine aufschlussreiche und zugleich anregende Präsentation mit den Kelten im Fokus.

In Mitteleuropa nahmen nachhaltige Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur um 800 v. Chr. ihren Anfang. Sie bildeten letztlich die Grundlage für unsere moderne Gesellschaft. Die Verbindung zum Mittelmeerraum führte in der Zeit der Kelten zu neuen Ideen und Innovationen in allen Lebensbereichen – auch in Hessen.

Das begehrte Salz und der Werkstoff Eisen wurden hier nun im großen Stil produziert und gehandelt. Enormer Holzbedarf und intensive Landwirtschaft veränderten grundlegend die Landschaft. Und es entstand eine wohlhabende Elite, die ihren Reichtum zeigte – und Menschen, deren hartes Leben sich nur erahnen lässt.

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Der Grabhügel.

Bestattungsplatz keltischer Herrscher

Archäologen entdeckten bei Ausgrabungen am Fuße des Glaubergs die Spuren eines ausgedehnten Areals mit Wällen, Gräben und Bestattungen. Einst ein sakraler oder heiliger Bezirk?

Der große Grabhügel, mit einem Teil der „Prozessionsstraße“ und 16 rätselhaften Holzpfosten, wurde nach der Ausgrabung rekonstruiert. Er ist ein Highlight im Archäologischen Park.

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Der Keltenfürst vom Glauberg.

Die vollplastisch gearbeitete Statue bildet eine männliche Figur ab, deren Gesicht durch übergroße Augen, Nase und einen Knebelbart charakterisiert wird. Die detailreiche Steinmetzarbeit lässt zudem viele Gegenstände erkennen, die der Lebenswirklichkeit des „Keltenfürsten vom Glauberg“ zu entstammen scheinen. So wird die Statue durch das Abbild einer Kopfbedeckung mit zwei blattähnlichen Fortsätzen geprägt, deren Überreste auch im „Fürstengrab“ angetroffen wurden. Neben Schmuckgegenständen wie Hals-, Arm- und Fingerring, zeigt die Statue auch Waffen. So findet sich an der rechten Seite der Figur ein Schwert, während frontal ein Schild abgebildet ist. Der durch Mäandermuster geprägte Brustpanzer mit den charakteristischen Schulterklappen vervollständigt die Darstellung der Defensivwaffen. Bis auf den abgebrochenen Fußbereich ist die Statue weitgehend unbeschädigt.

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Ich hoffe es hat euch auf dem Glauberg bei den Kelten gefallen. Für die nächste Tour zu DERIX nach Taunusstein-Wehen habe ich am 19.09. & 28.09.2023 für zwei Gruppen ein Führung gebucht.

Bis dahin alles gute wünscht euch

Hans-Rüdiger

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Text:www.keltenwelt-glauberg und lahnelster, Fotos und Layout Hans-Rüdiger (lahnelster)

*** Zur Diashow von Ulf "SeutenJunge" ***

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