Bei der "Baderin" in Karlstadt am 15.Juli 2016.

Herzlich willkommen,
ihr Feierabendler aus dem ach so weitem Frankfurt.
Wisst ihr, ich komme geradewegs aus dem Mittelalter und will euch was zu meiner Tätigkeit als Baderin erzählen.

Obwohl wir für das Wohlbefinden der Menschen eine wichtige Rolle spielen und ihnen helfen den Körper von schlechten Säften zu reinigen, offene Wunden zu versorgen.
Mit anderen Worten so sind wir der Arzt für die armen Leute. Wir ziehen kranke Zähne und sind notfalls auch Pestärzte.
Trotz diesen besonderen Leistungen an den Menschen gilt unser Wirken als ein "unehrlicher Beruf".

Auch ist das Badehaus nicht nur Ort der Reinigung des Körpers, sondern auch ein Ort zum "Vergnügen". Beide Badehäuser gibt es in Karlstadt. In dem, wo doch diese "Neigeschmeckte" (Zugereiste) sich eines zweifelhaften Rufes erfreut. Gehen die Männer abends fast nackend zu ihr, um sich im Badezuber "behandeln" zu lassen.
Ich kann euch nur sagen: "Bei unserem Badehaus geht es aber gesittet zu!"

So und jetzt will ich euch noch ein wenig Geschichte Karlstadts zeigen.

Unter den Franken im 6. Jh. nur ein Königshof. Um 1000 wurde die Stadt von dem Würzburger Fürstbischof Konrad I gegründet. Später erscheint die Stadt öfters in Urkunden und durch Weinbau kam sie zu Wohlstand.

Hinter euch seht ihr im Treppengiebel vom Rathaus das "Schwedenmännle".
Er spielt mittags und abends ein Landknechtslied.
Es soll einen schwedischen Trompeter darstellen, den die Schweden beim dreißigjährigen Krieg vergessen hatten
So viel zur Geschichte Karlstadts und jetzt muss ich euch wieder verlassen, denn auf die Baderin warten "kranke Leute".

Schön, dass wir wieder zurück in der Gegenwart sind und uns eine keline Pause gönnen im Cafe "Denkmal"! Zur "Kulinarischen Meile" hatten wir noch viel Zeit und Bewegung schafft ja wieder"Platz".

Auf den Stufen ´hoch zur Burgruine mit tollem Panoramablick über Karlstadt.

Und zurück über den Weinlehrpfad zur "Kulinarischen Meile".

Sigi60 und Mutzje

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