So findest Du Deinen eigenen Fotografie-Stil
Freizeit-Fotografen wissen: Ihr Hobby ist eines der vielseitigsten und ausbaufähigsten überhaupt. Dabei ist es nicht schwer, einen eigenen Stil zu entwickeln. Man braucht nur ein wenig Geduld, Übung und Zeit. Jedes Bild kann durch verschiedene Lichteinfälle und Kameraeinstellungen individuell gestaltet werden, selbst wenn das Motiv gleichbleibt.
Beim Fotografieren ist es wichtig, sich mit den drei zentralen Themen zu beschäftigen, die für ein gutes Fotoergebnis unabdingbar sind: Die Wahl des Bildmotivs, die richtige Kamera, sowie die richtigen Kameraeinstellungen und die Perspektive, aus der fotografiert wird.
Das richtige Bildmotiv finden
Zuallererst stellt sich die Frage: „Was wird überhaupt fotografiert?“ Wer sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt, wird schneller seinen eigenen Stil finden und entwickeln als jemand, der seinen Fokus häufig bezüglich der Bildmotive wechselt. Sobald der Fotograf für sich definiert hat, was er gerne fotografieren möchte (Landschaften, Porträts, Stillleben, Tiere, etc.), kann er sich dem nächsten Punkt, den Kameraeinstellungen und der Perspektive widmen, um seinen eigenen Stil auszubauen.
Bildkomposition, Perspektive und Kameraeinstellungen
Die Bildkomposition ist ein sehr entscheidender Faktor, wie das Foto am Ende aussehen wird. Ob die Fotos im goldenen Schnitt aufgebaut sind, ob mit Zentralperspektiven experimentiert wird oder ob die Bilder komplett unkonventionell ausgerichtet werden, liegt in der Hand des Fotografen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Verschiedene Bildeffekte lassen mit den entsprechenden Kameraeinstellungen erzielen. Das A und O bei der Kamerawahl ist, dass sie über manuelle Einstellungsmöglichkeiten verfügt, denn nur so können durch verschiedene Einstellungen unterschiedliche Tiefeneffekte erzeugt werden.
Der wohl wichtigste Aspekt für jedes Foto ist die Belichtung. Einige Fotografen nutzen das so genannte „Available Light“, also das vorhandene Licht, um den Bildern ein möglichst natürliches Ergebnis zu verleihen. Andere Fotografen korrigieren die Lichtverhältnisse gerne mit Blitzlichtern und Lampen. Welches Licht vorzugsweise genutzt wird, hängt vom Motiv, den gegebenen Lichtverhältnissen und der Belichtungszeit sowie der Einstellung der Blende ab.
Mit den richtigen Kameraeinstellungen lassen sich auch unterschiedliche, spannende Tiefenunschärfe-Effekte erzielen. Bei der Porträtfotografie, zum Beispiel, ist ein unscharfer Hintergrund ein sehr beliebtes Stilmittel, das sich ganz einfach über die Kameraeinstellung durch eine weit geöffnete Blende erzielen lässt.
Einfach mal die Perspektiven wechseln
Zudem kann ein Perspektivenwechsel komplett neue Ideen für das Foto mit sich bringen. Anstatt nur frontal zu fotografieren, ist es hilfreich mit verschiedenen Perspektiven zu experimentieren und den Fokus zu wechseln. Dafür kann es manchmal schon reichen, die Kamera zum Beispiel auf den Boden zu stellen oder aus der Vogelperspektive zu fotografieren. Auch wer Blumen, Strukturen oder Insekten in Nahaufnahme ablichtet, wird erstaunt sein, wie man plötzlich alltägliche Gegenstände ganz neu und überraschend wahrnimmt. Oder man lässt das eigentliche Subjekt des Fotos mal in der Unschärfe verschwimmen. Dabei entstehen neue und interessante Ergebnisse. Wer viel ausprobiert, wird bald merken, welcher Stil ihm oder ihr besonders entspricht.
Praktische Tipps für den Alltag
Möglichst viel neues ausprobieren und Extreme testen
Extreme helfen dabei, ein besseres Verständnis für die nötigen Einstellungen der Kamera zu entwickeln, damit das Foto gelingt. Gegen die Sonne zu fotografieren oder ein Motiv abzulichten, das sich fast komplett im Dunkeln befindet, sind gute Übungen. Auch der Wechsel zwischen Kurzzeit- und Langzeitbelichtung ist gutes Training, um zu erkennen, wie facettenreich die Lichtverhältnisse sich auf Fotos variieren lassen.
Regelmäßiges Fotografieren ist wichtig
Unterwegs sollte die Kamera immer dabei sein. Um das Gefühl für den eigenen Fotografie-Stil weiter auszubauen, ist es unerlässlich, dass die Kamera regelmäßig benutzt wird. Dabei können Foto-Projekte helfen, wie zum Beispiel eine „365-Tage-Challenge“, bei der es das Ziel zu erreichen gilt, jeden Tag ein Foto zu machen. Aber auch eine sogenannte „Porträt Challenges“, bei der eine bestimmte Personengruppe porträtiert wird, ist eine beliebtes Projekt. Die Nachbarschaft, die Familie oder gute Freunde zu porträtieren sind einige der zahlreichen Optionen. Als Fotoprojekt bietet es sich auch sehr gut an, über einen bestimmten Zeitraum nur in schwarz-weiß zu fotografieren.
Bildbearbeitung als Hilfe zum Finden des eigenen Stils
Mit Hilfe von guter Bildbearbeitung kann der eigene Fotografie-Stil verfeinert oder auch kreiert werden, zum Beispiel indem man Kontraste betont oder Farben verändert. Auch Personen können ausgeschnitten, Objekte entfernt oder der Hintergrund der Fotos geändert werden – den technischen Möglichkeiten und der Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist hierbei, vieles auszuprobieren. Auf diese Weise kristallisiert sich nach und nach ein eigener Bildbearbeitungsstil heraus, ohne andere zu imitieren.
Tipp: Im Internet finden sich übrigens viele sehr gute kostenlose Bildbearbeitungsprogramme für Fotos, die selbst aus Schnappschüssen wahre Highlights machen können.
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