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Bei Silberborn, inmitten des Hochsolling, befindet sich das nach den Mooren im Harz größte niedersächsische, in bergigem Land gelegene Hochmoor.

Hochmoor Mecklenbruch - 2007-083

Hochmoore werden im Gegensatz zu Niedermooren, bei denen auch Grundwasser beteiligt ist, fast ausschließlich durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist, das durch die Beschaffenheit des Untergrundes nicht absickern und auch randlich nicht abfließen kann. So tritt zunächst eine Versumpfung mit anschließender Moorbildung auf. Ein intaktes Moorwachstum ist abhängig vom Wechselspiel zwischen Wasserverdunstung und Nachspeisung durch Regenfälle, wobei die Nässe überwiegen muss. Nur dann finden die Wasser speichernden Torfmoose ideale Bedingungen. Diese wurzellosen Pflanzen wachsen jährlich zwar 1 bis sogar 30 cm in die Höhe, von ihren unteren durch Sauerstoffmangel absterbenden Teilen vertorfen aber nur jährlich ca. 1 bis 1½ mm. Dadurch wächst so ein intaktes Moor ständig in die Höhe, was auch zur Namensgebung führte.

Hochmoore sind extrem nährstoffarm und zudem vom ph-Wert her äußerst sauer, was die Überlebenschancen der Torfmoose und anderer säureverträglicher Pflanzen fördert, weil nährstoffbedürftigere Pflanzen sich dadurch nicht ansiedeln können. Auch die das Moor bewohnende Tierwelt ist diesen Bedingungen angepasst. Fische, Krebse oder auch Schnecken fehlen in dem sauren Wasser.

Die Bedeutung der Moore liegt in der Erhaltung bedrohter Lebensräume seltener Pflanzen- und Tierarten, aber auch im Hochwasserschutz durch die enorme Wasserspeichermöglichkeit der Moose und Torfe. Darüber hinaus speichern die im Wasser liegenden Torfschichten durch Ionentausch auch Schwermetalle und Pestizide, die durch heutige Umwelteinflüsse (z. B. Überdüngung benachbarter Böden durch die Landwirtschaft oder auch sauren Regen) eingebracht werden. Es findet sozusagen eine natürliche Entsorgung statt.

Hochmoor Mecklenbruch 2007-062
Zur Vegetationsschonung extra für Touristen angelegter Bohlenweg führt heute sicher durch das Moor

Durch jahrzehntlangen Torfabbau entstand hier großer ökologischer Schaden. Wenn man bedenkt, dass eine 1 cm hohe Torfschicht 10 bis 20 Jahre zu ihrem Wachstum bedarf und dagegen hält, wie schnell 1 kbm Torf abgebaut und verbraucht ist, kann man wohl kaum noch für die Verwendung von Torf als Gartenzusatz- oder gar Brennmaterial stimmen.

Zur Torfgewinnung wurden Gräben gezogen, die das Moor entwässerten. Dadurch konnten sich Pflanzen mit größerem Nährstoffbedarf ansiedeln. Auch sonst nur an den Moorrändern gedeihende Fichten und vor allem auch Birken mit ihrem enorm hohen Wasserverbrauch erschienen bald und trugen und tragen zur weiteren Entwässerung bei.

1981 begannen die Wiederbewässerungs- und Renaturierungsmaßnahmen zur Erhaltung des Mecklenbruch, die bis heute fortgeführt werden. Abflussgräben werden versperrt, Birken entfernt, so dass sich auf den Böden wieder Wasser ansammeln und Torfmoose ansiedeln können. Es ist ein äußerst langsamer Prozess, der dabei in Gang gesetzt wird. Bis das Moor seine ursprüngliche Gestalt wiedergewonnen hat, werden einige hundert Jahre vergehen.

Wer gerne noch mehr Bilder von unserer kleinen Wanderung durch das Mecklenbruch sehen möchte kann hier klicken

Zur Wegbeschreibung nach Silberborn führt dieser Klick

Autor: Otima

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