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Bericht erstellt am 08. September 2008


Wieder einmal hatten holti und poppy von der Gruppe Hameln ein sog. Sterntreffen organisiert. Das sind Treffen, bei denen Mitglieder aus mehreren Regionalgruppen zusammenkommen.
Diesmal ging es am Sonntag, d. 24. August 2008 nach Lüneburg am Nordrand der Lüneburger Heide, etwa 50 km südöstlich von Hamburg. - Es trafen sich Mitglieder aus Göttingen, Hameln, Kassel und Hannover. Quasi "zu Besuch" kam als Chatterfreund der Hamelner auch der Botschafter von Nordheide.

Hafen-Lüneburg-Panorama

Lüneburg erhielt seinen Namen nach einer bereits im Jahre 1371 zerstörten und abgerissenen Burg auf dem nahen Kalkberg.
Am Flüsschen Ilmenau gelegen, das 30 Km unterhalb der Stadt in die Elbe mündet, verdankt Lüneburg seinen schon frühen Reichtum einem großen, unter Teilen der Stadt liegenden Salzvorkommen. Lüneburg wurde zum größten Salzlieferanten des norddeutschen Raumes. Zunächst auf dem Landweg, nach einem Kanalbau per Schiff, transportierte man das Salz nach Lübeck. Dort benötigte man große Mengen z. B. zur Herstellung von Salzheringen, einer beliebten Fastenspeise.

956 erstmalig urkundlich erwähnt, erhielt Lüneburg wahscheinlich schon unter Heinrich d. Löwen Stadtrechte, die Herzog Otto das Kind im Jahre 1247 bestätigte. Schon früh wurde die Stadt Mitglied der Hanse.
Seinen Reichtum zeigte sie durch oft auch reich verzierte Backsteinbauten. Wenn Fachwerk verwendet wurde, durfte es nur in den oberen Geschossen verbaut werden, sollte in dem Haus eine Feuerstelle errichtet werden.
Dadurch konnte sich keine Feuersbrunst ausbreiten. Auch wurde die Stadt nie durch Kriegseinwirkung verwüstet, selbst im 2. Weltkrieg blieb Lüneburg unzerstört.
Mit dem Niedergang der Hanse verarmte auch die Stadt, was allerdings heute aus touristischer Sicht sogar von Vorteil war, denn dadurch blieb die mittelalterliche Bausubstanz erhalten und wich nicht moderneren Richtungen.

Wir erhofften uns also von unserem Besuch neben dem Kontakt zu den anderen Gruppen viele schöne Stadtansichten und strebten erwartungsvoll dem Rathausplatz zu, wo uns eine Stadtführerin zu einem Rundgang erwartete. Zunächst ging es einmal rund um das Rathaus,

Flächenmäßig nimmt das Rathaus einen ganzen Gebäudekomplex ein. Jede Generation der Ratsherren, die alle in der Saline eine Siedepfanne betreiben, also auch Siedemeister sein mussten, hatte neue Teile erbaut oder bestehende umgebaut, um so den Wohlstand der Stadt zu demonstrieren. Es entstand eine bunte Vielfalt an Fassaden und Einzelgebäuden, die unterschiedlich genutzt wurden. Daher gibt es auch mehrere Eingangstüren, auch einen als Garten genutzten Innenhof. Die heutige Forderfront zum Marktplatz hin hebt sich durch seine barocke Gestaltung deutlich von den sonstigen Backsteinmauern ab. Der heutige Verwaltungstrakt liegt in einem Seitengebäude.

Rathaus
Rundgang um das Rathaus

Im Rathausgarten hat man dem sog. Lüneburger Salzschwein ein Denkmal gesetzt. Der Sage nach fand ein Jäger dieses Wildschwein mit weißen Borsten. Sie waren mit Salz verkrustet. Man folgte dem Schwein und entdeckte so die Salzlager.

An der Südwestecke des Rathauses konnten wir einen Blick tun auf das Senkungsgebiet, das historische Viertel der Stadt, gelegen zwischen Saline und Kalkberg, genau über den Salzvorkommen.
Durch vermehrten Salzabbau mit Beginn des 19. Jahrhunderts senkte sich der Untergrund so stark, dass die darauf stehenden Häuser und auch die Kirche abgerissen werden mussten. Seit 1980 wird nur noch Sole für das Kur- und Thermalbad gewonnen, dennoch senkt sich weiterhin der Boden, wie man an den von der Mitte nach beiden Seiten abfallenden Fensterfronten des weißen Hauses am Ende der Straße sehen kann.

Nordwestlich des Rathauses liegt der alte Klosterhof. Nach der Reformation nutzte man die Räume als Wohnungen für Pastorenwitwen. Die waagerechten Balken in den Fenstern waren und sind Geschossbegrenzungen. In die oben befindlichen Schlafkammern konnte man allenfalls kriechen. Heute sind sie bei den Kindern sehr beliebte Lesehöhlen der in dem Gebäude untergebrachten Jugendbibliothek.

Beeindruckend auch das neben dem Rathaus stehende Wohnhaus der reitenden Diener. Sie waren die Schutztruppe der Ratsherren und verrichteten Kurierdienste.
Es ist eines der ältesten Reihenhäuser.

Gut zu sehen sind an dem Haus die Verzierungen mit den sog. Tausteinen. Einzelne Steine wurden hier kunstvoll schräg aneinandergefügt, so dass der optische Eindruck von Tauen entsteht.

An der Ecke mit dem Marktgericht erreichten wir bei unserem Rundgang um das Rathaus wieder den Marktplatz. Hier wurden von auf erhöhten Bänken sitzenden Richtern kleinere Straftaten öffentlich verhandelt.

Kein Stadtrundgang ohne die Besichtigung einer Kirche! Unsere Fremdenführerin führte uns zur St. Nicolaikirche. Es ist zwar die jüngste der Lüneburger Stadtkirchen, aber eine eindrucksvolle Backsteinbasilika, Baubeginn 1407. Vorbild waren die Hansekirchen im Ostseeraum und auch sie diente hauptsächlich als Schifferkirche, weithin erkennbar am güldenen Schiffsrad hoch oben am Turm. Im hohen, gotischen Hauptschiff mit achtzackigem Sternengewölbe fühlt man sich wirklich - wie der Name schon sagt - wie unter dem Sternenhimmel.

Wer noch nicht müde war vom bereits langen Weg über viel Kopfsteinpflaster spazierte weiter ins Hafengelände, vorbei an Bürgerhäusern, die mit Utluchten versehen sind. Diese den Hausfassaden vorgebauten Erker mit vielen Fenstern sind ebenfalls ein besonderes Merkmal Lüneburg.

Eine weitere Sehenswürdigkeit und beinahe Wahrzeichen der Stadt ist der Alte Kran. Er ist 18 m hoch, eine reine Holzkonstruktion und immer noch funktionsfähig. Mit ihm wurden die Schiffe be- und entladen, alles mittels Menschenkraft. Kräftige Männer drehten ihn in die jeweils richtige Richtung, in seinem Inneren bewegten etwa 12 Männer gleichzeitig das große Laufrad wie heute Hamster in ihren Käfigen und hoben oder senkten dadurch die Lasten.

Hölzernes aufrad im Kran - kembi-80


Ein Gang rund um den Stint und zurück zum Rathaus beendete den schönen und lehrrichen Rundweg durch die - heute wieder - Hansestadt Lüneburg.

Dort gab es noch schnell ein Erinnerungsfoto mit unserer Stadtführerin und den vier anwesenden Regionalbotschaftern, dann ging es zur wohlverdienten Erholung beim Mittagessen.

Gruppenbild Restaurant - 2008_08_24-156

Noch blieb etwas Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges, den einige von uns zu einer Einkehr im Café Bergström nutzten, dem aus der Fernsehserie Rote Rosen bekannten Hotel Drei Könige. Ein schöner Tag ging zu Ende. Es war anstrengend gewesen, aber lohnend. Wir hatten viel gesehen, alte Freunde wieder getroffen oder neue Freundschaften geknüpft. An einem neuen Sterntreffen werden wir sicherlich gerne wieder teilnehmen.

Im Café - Lüneburg-02

Autor: Otima

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