Artikel erstellt am 12. Juli 2009
Bereits am 28. April 2009 fuhren wir nach Reinhausen. Es war also bereits unser 2. Treffen im April. Der Termin wurde gewählt, weil wir gerne den wilden Flieder blühen sehen wollten, der dort am Berghang wächst.
Eingebettet zwischen zwei Berghängen, dessen östlicher aus einem imposanten Sandsteinfelsen besteht, liegt Reinhausen 11 km südöstlich von Göttingen im Tal des Wendebaches, der häufig viel Hochwasser führt.
Hoch über dem Ort steht die 1085 erbaute romanische Basilika. Ab 1112 gab es dort oben auch ein Benediktinerkloster.
Unser Weg führte also zuerst hinauf zu der Kirche, aber natürlich nicht über die alte Treppe, sondern über eine moderne Straße (Bilder rechts).
Auf dem Kirchberg liegt nicht nur die alte Kirche mit dem Friedhof der Gemeinde, auch die Domäne Reinhausen und Gebäude des alten Klosters, in dem heute das Nieders. Forstamt Reinhausen untergebracht ist.
Unser Weg führte zunächst quasi "an der Rückseite des Kirchberges" herum. In einem restaurierten Gebäude des ehem. Klostergutes liegen heute die Seminarräume des Regionalen Umweltbildungszentrums.
Der bereits an den Friedhof angrenzende Garten ist natürlich in Form eines alten Bauerngartens angelegt. Auch ein Insektenquartier mit den entspr. Erklärungstafeln ist selbstverständlich vorhanden.
Über den Friedhof näherten wir uns der Kirche. Ursprünglich als Burgkirche auf dem Stammsitz der Grafen von Reinhausen erbaut, war sie Chorherrenstift bis die Grafen das Kloster Reinhausen gründeten und sie ab 1112 zur Klosterkirche wurde.
Zwei mächtige, aus Buntsandstein erbaute Türme ragen in den Himmel und sind so ein weithin sichtbares Zeichen für Reinhausen. Das mächtige, alte, romanische Rundbogenportal liegt in der Seitenfront der Kirche.
Für den Abstieg vom Kirchberg benutzten wir dann doch einen Fußweg, der parallel zum Hang verläuft und genossen die schöne Aussicht auf den Ort Reinhausen.
Dieser Fußweg, der zunächst recht angenehm zu gehen war, entpuppte sich an seinem Ende doch noch als kleine Klettertour mit seinen in den Stein gehauenen Treppenstufen.
Noch immer nicht wieder ganz unten, verbreiterte sich der Weg sogar zu einer kleinen Straße mit direkt an den Felsen gebauten Häusern. Die andere Straßenseite bildeten allerdings schon die Rückfronten der an der Hauptstraße liegenden Häuser und Grundstücke. Im rechten Bild erblickten wir das Restaurant, in das wir später einkehren wollten.
Schließlich erreichten wir dann wieder die Hauptstraße und stellten fest, dass die Felsen hier teilweise direkt an der Straße standen, wie hier z. B. der mächtige Bielstein.
In ihn sind sog. Scheibenkreuze eingemeißelt, zwischen denen sich eine kleine Nische befindet, in der vielleicht einmal ein ewiges Licht brannte. Darum herum Wetzrillen (von Schwertern? oder von der Gewinnung heiligen und heilenden Sandes? sowie Näpfchen. Das Ganze soll ein Heiligtum gewesen sein, dessen ursprüngliche Bedeutung allerdings bisher unbekannt ist.
Wo der Bielstein etwas von der Straße zurück weicht, sind Häuser wieder direkt an und teilw. sogar in den Felsen gebaut. Deutlich erkennt man im rechten Bild die Löcher für die Aufnahme der Balken.
Noch einmal ein Blick zurück auf die mächtige Felsenwand, dann verlassen wir die Hauptstraße und machen auf dem Rückweg einen kleinen Abstecher durch die Parallelstraße an der anderen Seite des Wendebaches mit modernen Wohn- aber auch Bauernhäusern.
Beim Überqueren des Wendeaches, staunen wir über die Größe des künstlichen Bachbettes, die dieses doch recht kleine Wässerchen bei oft eintretendem Hochwasser benötigt.
Über einen kleinen, zwischen den Gärten verlaufenden Fußpfad kehren wir wieder auf die Hauptstraße (Bild rechts) zurück.
Vorbei am Tieplatz (Bild in rechter Spalte) kommen wir zum Haus der Sparkasse. Dieses Gebäude wurde einst als erstes Sparkassengebäude im Landkreis errichtet.
Das herrliche Wetter an diesem Tag ermunterte uns, das inzwischen wohl verdiente und schon hungrig und durstig erwartete gemeinsame Essen im Freien einzunehmen.
Wir danken Herali für diesen wunderschönen Tag und die gut vorbereitete Führung durch ihren
Wohnort Reinhausen.
Artikel Teilen
Artikel kommentieren