Trockene Haut durch Alter, Jahreszeit oder Therapie: So pflegst Du sie richtig
Unsere Haut ist ein wahres Wunderwerk. Sie schützt uns vor äußeren Einflüssen, reguliert die Körpertemperatur und ist unser größtes Sinnesorgan. Doch mit zunehmendem Alter, durch bestimmte Krankheiten oder Krebstherapien kann sich die Haut verändern: Sie wird trockener, juckt oder spannt. Auch die Jahreszeiten spielen eine Rolle, besonders im Winter leiden viele Menschen unter trockener Haut. Doch was steckt dahinter, und wie können wir unsere Haut bestmöglich unterstützen?
Warum verändert sich die Haut?
Mit zunehmendem Alter produziert die Haut weniger Talg, verliert an Feuchtigkeit und ihre schützende Barriere wird geschwächt. Diese Entwicklung ist völlig normal und betrifft jede Person.
Darüber hinaus beeinflussen bestimmte Erkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis, Psoriasis oder Diabetes die Hautgesundheit. Auch bei einer Krebstherapie können Hauttrockenheit und Juckreiz als Nebenwirkungen auftreten, da nicht nur Krebszellen angegriffen, sondern auch gesunde Hautzellen beeinflusst werden.
Dementsprechend wird die Haut möglicherweise empfindlicher, kann sich röten oder gar entzünden. Gerade Betroffene von Hautkrebs oder anderen Krebsarten, die mit intensiven Therapien behandelt werden, leiden häufig unter diesen Begleiterscheinungen.
Trockene Luft, Kälte, heiße Duschen und ungeeignete Pflegeprodukte können das Problem noch verstärken.
Hautschonende Reinigung und Pflege
Unabhängig von der Ursache kann die richtige Pflege der Haut einen großen Unterschied machen. Ob bei der Reinigung selbst oder der Auswahl der Produkte: Das richtige Vorgehen ist das A und O.
Reinigung
Heiße Duschen oder Bäder sind angenehm, keine Frage. Leider trocknen sie die Haut zusätzlich aus. Besser für den Körper und die Kopfhaut sind deshalb lauwarmes Wasser und kurze Duschzeiten.
Zur Reinigung sind milde, seifenfreie Waschlotionen oder Duschöle geeigneter als aggressive Seifen.
Unsere Haut hat von Natur aus einen Säureschutzmantel, dessen pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 liegt. Seifen sind in der Regel basisch bzw. alkalisch mit einem pH-Wert über 7. Damit stören sie das Gleichgewicht der Haut – der Körper braucht etwa eine Stunde, um es wiederherzustellen. Bei älteren Menschen und Babys dauert das noch länger, was die Haut anfälliger für Schäden macht.
Deshalb lohnt es sich, auf so genannte pH-hautneutrale Produkte zurückzugreifen.
Dies kann helfen, die natürliche Hautbarriere zu bewahren und Irritationen zu vermeiden, was besonders für trockene, empfindliche oder z. B. durch Hautkrankheiten oder Krebstherapien vorgeschädigte Haut sinnvoll ist. Diese seifenfreien pH-hautneutralen Waschlotionen gibt es in flüssiger Form oder als Stück in jeder Drogerie.
Nach der Reinigung ist es wichtig, die Haut vorsichtig abzutupfen, anstatt sie mit einem Handtuch trocken zu rubbeln, um die Haut nicht unnötig zu reizen.
Feuchtigkeitsspende und rückfettende Pflege
Im Anschluss an die Reinigung muss die Haut mit der richtigen Pflege versorgt werden. Pflegeprodukte wie Cremes mit Urea, Panthenol oder Ceramiden helfen, die Haut intensiv zu versorgen. Urea bindet Wasser in der Haut, Panthenol wirkt beruhigend und entzündungshemmend, während Ceramide die Hautbarriere stärken. Diese Kombination unterstützt trockene und empfindliche Haut dabei, geschmeidig und widerstandsfähig zu bleiben.
Wichtiger als je zuvor: Sonnenschutz
Denke unbedingt daran, Dich vor UV-Strahlung zu schützen. Bestrahlte oder durch Medikamente sensibilisierte Haut ist besonders anfällig für Sonnenschäden.
Ein hoher Lichtschutzfaktor und schützende Kleidung sind daher essenziell – und zwar täglich.
Das gilt auch im Winter!
Salzwasser, Sonne und andere äußere Einflüsse
Salzwasser kann in Maßen wohltuend sein, insbesondere bei Hauterkrankungen wie Psoriasis. Wer jedoch gerade eine Strahlentherapie durchläuft oder offene Hautstellen hat, sollte sich vorher von einem Dermatologen beraten lassen, da Salzwasser die Haut auch reizen kann, ebenso wie Chlorwasser im Schwimmbad. Gerade letzteres trocknet zudem stark aus.
Doch nicht nur von außen, auch von innen muss die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden. Unser Flüssigkeitshaushalt wirkt sich direkt auf die Haut aus. Deshalb sollten immer genügend Wasser und ungesüßte Tees getrunken werden.
Wer vor allem im Winter unter trockener Haut leidet, kann daheim mit einem Luftbefeuchter arbeiten, um die trockene Heizungsluft abzumildern.
Wann sollte ich ärztliche Hilfe beanspruchen?
Wenn die Haut trotz intensiver Pflege extrem trocken bleibt, stark juckt oder sich entzündet, sollte ein Arzt oder Dermatologe aufgesucht werden. Besonders bei Krebspatienten kann der Hautzustand durch Medikamente oder Therapien stark beeinflusst werden. Hier ist es wichtig, sich nicht zu scheuen, mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen.
Ein gutes Gespräch beginnt oft mit konkreten Fragen:
- Welche Pflegeprodukte sind in dieser Situation besonders geeignet?
- Gibt es medizinische Cremes oder Salben, die helfen können?
- Kann eine Umstellung der Therapie notwendig sein?
Fazit: Achtsamkeit für die Haut
Mit der richtigen Pflege und bewussten Gewohnheiten lässt sich trockene Haut oftmals in den Griff bekommen. Wer sich gut um seine Haut kümmert, kann Beschwerden lindern und das eigene Wohlbefinden steigern. Gerade in einer belastenden Therapiephase ist es wichtig, der Haut besondere Aufmerksamkeit zu schenken und auf sanfte Pflege zu setzen - um sich wieder wohler in der eigenen Haut fühlen zu können.
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