Heilbronner Feierabendgruppe im „Knast“
Am „Tag der offenen Tür“(17. Juli 2010) konnten wir als letzte Gruppe die Heilbronner Vollzugsanstalt besichtigen.
Bei schwülem Wetter schauten wir uns außen auf den verschiedenen Schautafeln und Modellen die Vollzugsanstalt an. Auch die Angebote und Betreuung der Insassen wurde dargestellt.
Das Gitterlädle war geöffnet,hier kann man freitags Bäckerei-erzeugnisse erwerben.
Im Zelt konnte man sich stärken, bei Würste, Steaks, Kartoffelsalat, Getränke usw.
Als der erste ersehnte Regenguss kam, standen wir schon an der Eingangstüre und mussten unseren Personalausweis, Handys usw. abgeben. Dann durften wir einzeln in den Vorraum. Als alle anwesend waren, ging es einzeln durch eine Türe in einen weiteren Raum, in der man durch die Sicherheitsschleuse laufen musste – dann durch eine weitere Tür – und man war wirklich drin.
Hier erwarte uns ein Vollzugsbeamter, der uns durch die Gänge nach oben in die Besucherräume führte. Hier können die Inhaftierte Besucher unter Aufsicht empfangen. Er beschrieb den Tagesablauf der mit Wecken um 6.00 Uhr anfängt, Frühstück, Arbeiten in den verschiedenen Werkstätten, Mittagessen in der Zelle und um 15.41 Uhr endet. Anschließend Abendessen in der Zelle und Beginn der Freizeit. Es stehen Hofgang, Sporthalle, verschiedene Freizeitmöglichkeiten, wie auch eine große Bibliothek zur Verfügung. Um 22.00 Uhr ist dann einschließen.
Unsere mingo (Inge) interessierte sich sehr und stellte viele Fragen, zum Beispiel über die „Familienzusammenführung“. Dadurch erfuhren wir auch, dass es auch Besuchsräume für Ehepaare gibt, damit sie allein sein können.
Weiter ging es für uns zu 2 Zellen, die wir besichtigen durften: 1 Stockbett für 2 Personen, 1 Tisch mit 2 Stühlen, 2 kleine Schränke, 1 kleiner Fernseher, Waschbecken und WC auf sehr kleinem Raum mit dicken Stäben an dem Fenster.
Treppauf weiter zu den Werkstätten, die sich nicht von der Industrie draußen unterscheiden, evtl. sogar noch moderner und vielseitiger eingerichtet sind:
Schreinerei: hier werden Büromöbel, hauptsächlich für die Behörden gefertigt, aber auch Küchen für Privatpersonen gefertigt.
Schlosserei: sie stellt Gartenpavillons, Rosenbögen, Blumengerüste und Gartenmöbel aus Metall her.
Schuhmacherei: hier werden Schuhe, hauptsächlich Sandalen in den versch. Farben hergestellt, ebenso Taschen mit patentiertem Label.
Man kann seine Schuhe auch reparieren lassen.
Druckerei: vom Kalender, Aktendeckel für Behörden, Bücher, Etiketten, Visitenkarten bis zur T-Shirt-Bedruckung usw.
Ein Meister leitet die Gruppen von ca. 25 Leuten, es wird auch ausgebildet und die Prüflinge erhalten dann von der Handwerkskammer ihren Gesellenbrief.
Über einen Vorhof erreichten wir wieder den Ausgang, bekamen unsere Personalausweise, Handy usw. ausgehändigt und wurden in die Freiheit entlassen.
Fazit: Wenn auch Vollverpflegung, Unterkunft, Arbeit – wir bleiben lieber draußen!
Danke Helga für deinen ausführlichen Bericht. Fotos sind dieses mal
von mir selber.
Gruß Uschi
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