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Es war einmal … beginnen viele Märchen.

So begann bereits vor Jahren eine ehrliche und aus den Herzen kommende Freundschaft im Web. Der Internetklub Feier@abend.com bot durch kostenlose Mitgliedschaften verschiedene Möglichkeiten für Menschen im „Feierabend“-Alter an, sich kennenzulernen.
Die seltsamsten Nicks wurden gewählt und es herrschte und herrscht noch immer eine rege Beteiligung in Foren, Chats, dem Poesiealbum und Gästebuch.
Gefiel ein Eintrag, meldete man sich bei diesem Mitglied und erfuhr auch die private Mail-Adresse, trat somit in Kontakt miteinander. Man gewährte Einblick in sein Familienleben, teilte Freude, Leid, Schmerz, Kummer und … und … und … miteinander.

Welch ein Glück, dass auch mir das passieren durfte. Ich lernte Wolfgang – anfangs unter seinem Spitznamen „Bubbelpety“, http://home.feierabend.com/bubbelpety/ – kennen. Er ist ein besonders feinfühlender Mensch, was ich als herrlich empfand. Wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten, freuten uns aber auch an Gegensätzen. Mit der Zeit wurden unsere Partner mit einbezogen. Wir telefonierten … das waren Sternstunden. Immer enger rückten wir zusammen und oft richteten wir uns gegenseitig bei Kummer wieder auf.
Es war und ist ein Geben und Nehmen. Fotos flogen per E-Mail durch das Internet und wir konnten uns nun auch in „die Augala gucka“.
Leider war die Entfernung zu groß, um sich treffen zu können. Trotzdem wurde dieser Wunsch immer größer, zumal unsere Partner immer mehr in die elektronische Verbindung und Telefonate mit einbezogen wurden.

Und dann lautete der Beschluss: WIR MÜSSEN UNS TREFFEN!

Ende 2006 war es soweit und wir legten in etwa das Datum fest. Die Verabredung sollte im Wonnemonat Mai des darauf folgenden Jahres stattfinden, die Krönung unserer Freundschaft.
Anfang 2007 ging Wolfgang auf die Suche und wurde fündig. Eine sehr günstige Ferienwohnung würde für unseren Aufenthalt zur Verfügung stehen. Nach einigen Telefonaten – auch mit Rita Wolfgangs Frau - war alles perfekt und unser Termin stand fest: Anreise 19. Mai – Abreise 26. Mai.

Dieses Datum rückte immer näher. Tage vorher waren wir daheim beschäftigt, den Blumenschmuck – nachdem die Eisheiligen vorbei waren – anzubringen. Es wurden Kästen und Schalen bepflanzt und auch im Haus noch einiges erledigt.
Da es doch noch ziemlich kühl war, entschlossen wir uns warme Kleidung ebenso mitzunehmen, wie leichte. Am Tag vor unserer Abreise wurden die Koffer gepackt und am nächsten Morgen ging es um sieben Uhr los.
Unser zuverlässiger Navigator ließ uns ganz entspannt diese Reise antreten.
Nach zwei Pausen waren wir nach zirka fünf Stunden am Zielort.

ortsschild



Langsam steuerten wir „Am Osterberg 15“ an … und dann stand schon unser Mail-Freund Wolfgang auf der Straße und wies uns einen Parkplatz zu. Ich schien ihn schon oft gesehen zu haben, so vertraut war er mir. Klar waren Fotos ausgetauscht worden, aber trotzdem …
Es waren herzliche Umarmungen und unsere Herzen müssen im Gleichklang geschlagen haben, bei Wolfgang, Otto und mir.
Die Kamera gezückt machte Wolfgang die ersten Filmaufnahmen von uns, als wir beim Öffnen des Kofferraums waren. Hatten wir doch ein paar Blümchen für Rita dabei. Diese stand dann ebenfalls plötzlich auf der Straße und nun lagen auch wir uns in den Armen und die Freuden- und Begrüßungsschreie waren sicher weit zu hören.
Rita hatte was Leckeres für uns gekocht und nach dem Verteilen der Mitbringsel herrschte Stille, denn das Essen schmeckte herrlich. Dank an Rita, unsere Gastgeberin.

Anschließend fuhren wir Wolfgangs Auto nach, das uns zu unserer Ferienwohnung lotste.
Das Gebäude ist 350 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Es handelt sich um das ehemalige Pfarrhaus, direkt neben der Kirche, wo sich auch noch – wie früher – ein kleiner Gottesacker befindet.
Auf einem Tisch in der Wohnung Willkommensverse von Wolfgang und Rita mit zwei großen Marienkäfern und einem kleinen Fläschchen Sekt.

Im Haus schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Als heimelige Puppenstube präsentierte sich die Ferienwohnung, die für eine Woche unser Daheim sein würde.
Mehrere Möglichkeiten um zu nächtigen und eine romantische unter „Sternenhimmel“.
Das Treppenhaus mit seiner freien Holztreppe ist dekoriert mit altem Spielzeug und Puppen einer längst vergangenen Epoche – wunderschön.

Wir wurden anschließend bei Wolfgang und Rita noch verköstigt und nachdem wir uns gegenseitig das Neueste erzählt hatten, ging es ab zum Schlafen.
Es war in der Dunkelheit jeden Abend eine Reise in eine andere Welt. Da bei mehreren Häusern Teiche angebracht waren, begleitete uns das Konzert der Frösche zu unserem Domizil. Dort war der Kirchturm bereits angestrahlt und vermittelte ein herrliches Gefühl des Friedens und der Geborgenheit.
Bei weit geöffneten Fenstern hörten wir anfangs die Kirchturmuhr schlagen, was uns später in unseren Träumen begleitete. Die Nachtigall sang uns ihr Lied in einer dunklen Nacht und morgens hörten wir die Stare „schwätzen“, die ihr Nest über unserem Fenster anflogen, um ihre Brut zu füttern. Es war eine besonders schöne Idylle. Und wem singt schon einmal tatsächlich die Nachtigall?

Am nächsten Tag erwachten wir erfrischt und gekräftigt und wurden zum Frühstück abgeholt. Mit Wolfgang gemeinsam liefen wir die kurze Strecke zu ihm ab, damit wir uns die nächste Zeit nicht verlaufen können. Die gute Luft tat gut, denn es sollte nun auch richtig warm, ja fast heiß werden laut Wetterbericht, der ausnahmsweise recht hatte.

Ein gemeinsamer Spaziergang ließ uns die Umgebung von Apelnstedt erkunden.
Eine urige Holzbank unter einem Schatten spendenden Baum lud uns ein.

Auf der Tafel: Bi aller Hast, mak hier mal Rast.

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Es folgten Tage mit vielen Ausflügen. Wir besuchten zwei Mal die herrliche Stadt Wolfenbüttel und durften Wolfgangs ehemalige Arbeitsstelle das Pflegeheim „besichtigen“, wo er aufs Herzlichste begrüßt wurde.
Königslutter, Schöppenstedt, Evessen, Eitzum und Vienenberg sind ebenfalls eine Reise wert. Der gesamte illustrierte Bericht ist unter http://www.gottiswelt.de/urlaub/urlaub07.htm einsehbar.

Viel zu bald war dieser Kurzurlaub zu Ende und unter vielen Umarmungen verabschiedeten wir uns. Dann konnten wir nur noch aus dem abfahrenden Auto winken.

Mit diesem Urlaubsbericht und vor allen Dingen dem Vorwort möchte ich Menschen, die sich ebenfalls übers Web kennenlernten Mut machen, Freundschaften zu vertiefen. Man MUSS, wenn die Zeit reif ist, diese „Beziehungen“ durch persönliche Treffen krönen.
Es war nicht das erste Mal, dass wir Internet-Freunde umarmen durften, die wir mögen und die auch wirklich so sind, wie wir sie uns vorstellten. Auch denke ich, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird.
Selbst mit meiner Mail-Freundin aus den Staaten war diese Verbundenheit gegen Ende des letzten Jahres da.

maxheidi und 52xmax

Autor: maxheidi

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