Auf zur letzten Runde
Von Sumatra nach Kambodscha
Ich sitze hier in Sihanoukville auf meinem Balkon. Es ist 30 Grad warm und das Meer in Sichtweite. Ein großer Bus nach dem anderen kommt an. Vollgestopft mit Menschen, Kisten Kartons und Töpfen voll Essen. Einige sitzen auf dem Dach. Kaum hält der Bus, schon stürmen die Jugendlichen ins Wasser, natürlich mit voller Kleidung. Der sonst so ruhige Strand ist übervoll. Aber jeder hat ein freundliches Lächeln, für uns Touristen übrig. Es ist der 8. März, Internationaler Frauentag. Hier wird er noch groß gefeiert. Ach würde man doch auch bei uns öfters mal an die Gleichstellung der Frau denken!!!
Denn gerade die Frauen waren es, die bei uns und auch hier maßgebend am Wiederaufbau geholfen haben. Er ist noch gar nicht so lange her, dieser unsinnige Krieg in Vietnam und Kambodscha. Nicht zu vergessen das Pol Pott Regime mit seinen Morden an der Bevölkerung.
Sihanoukville ist eine kleine Stadt, nahe am Meer, etwa vier Autostunden von der Hauptstadt Phnom Penh entfernt. Hier unten am Meer hat sich ein Touristenzentrum gebildet, mit vielen Unterkünften und Restaurants. Auch riesige Hotels gibt es schon. Aber auch ein großer Container Hafen befindet sich in der Nähe. Doch das Meer ist hier noch sehr sauber. Es hat so zwischen 28-30 Grad. Also jeden Tag Warmwasserbadetag. Es ist immer wieder erstaunlich welche positive Wirkung es für meine nicht mehr so jungen Knochen hat. Abends werden am Strand Tische und Stühle aufgestellt. Es wird Fleisch und frischer Fisch gegrillt. Für 3 $ bekommt man ein großes Stück mit Beilage. Ja, bezahlt wird mit Dollar. Die Landeswährung ist Riel. Aber 1 $ sind 4000 Riel und wer will schon mit so vielen Nullen rechnen. Da es hier keine 1/2 Dollar oder Münzen gibt, bekommt man Riel als Kleingeld raus.
Weiterreise
Mit dem Versprechen ganz sicher wieder zu kommen, verließ ich den Tobasee. Mit dem Bus kam ich in Medan an, aber gleich ging der Ärger los. Mein Motor Tuk-Tuk, das mich ins Hotel bringen sollte, blieb einfach stehen. Ich glaube der Tank war leeer ...
Umsteigen und weiter ging es. Um jedem weiteren Ärger zu entgehen, nahm ich mir ein neues Fünf Sterne Hotel. Purer Luxus für 30 Euro zu Zweit mit Frühstück. Nur das Licht über dem Schrank konnte ich abends nicht ausmachen. Der herbeigerufene Etagenboy kam auch gleich mit einem Stück Pappe und Klebband. Kurzer Hand wurde das lästige Licht zugeklebt. Er hatte wohl nicht an die Brandgefahr gedacht!!!!!
Nach 10 Minuten fing die Pappe an zu glimmen. Ich entschloss mich dann für den Koran ... Stellte ihn hochkant vor die Lampe. Allah möge es mir verzeihen.
Die weiteren Flüge mit Air Asia hatte ich im Internet gebucht. Sie gehen meist über Kuala Lumpur und ein Tag in dieser malaysischen Stadt ist immer wieder schön. Mit der Stadtbahn zu den Zwillingstürmen, im nahen Park den Kindern beim Planschen zusehen und abends beim Bier auf der Straße den Verkehr beobachten.
Weiterflug nach Phnom Penh. Visaformulare kann man im Flughafen auf dem PC ausfüllen, ein Passbild und 20 $ dazu, schnell hat man sein Visa im Pass. Auch hier bleib ich gern einen Tag. Habe ein Hotel am großen Markt. Laufe zum Fluss runter, sitze auf der Ufermauer und sehe zu wie die Obsthändler und die tragbaren Suppenküchen ihre Waren verkaufen.
Das Hotel in Sihanoukville hatte ich im Internet gebucht. Bekam auch ein Mail mit dem OK. Doch bei meiner Ankunft wusste man nichts davon. An der Rezeption sagte man mir: Wir haben hier keinen PC. Discount gibt es auch nicht und am Wochenende müssen wir für zwei Tage umziehen, das Hotel sei dann voll. Dann bekam ich ein winziges Zimmer ohne Balkon und die Klimaanlage ging auch nicht. In diesen Momenten bin ich immer froh dass ich selber ohne Reisebüro fahre. Im Hotel nebenan, erkannte mich der Chef, hatte dort letztes Jahr oft gegessen. Bekam dann dort auch ein super Zimmer mit A.C, Kühlschrank, Balkon und sehr ruhig gelegen. Genau über dem Internetkaffee. Die Nacht für zwei Personen 18 $ - Frühstück, mit gutem Weißbrot und Eiern für 4 $. Wäsche wird kostenlos gewaschen. Täglicher Zimmerservice und Trinkwasser.
Nun eile ich jeden Morgen zum Strand ins warme Meerwasser. Meine Obstverkäuferin freut sich wenn ich ihr täglich eine Mango abkaufe.
Frage mich oft beim Aufstehen: Bin ich schon tot?!! Nein ich lebe ja noch, keine Rückenschmerzen, die Hüfte macht auch alles mit ohne Murren.
Zum Schluss ein Dialog mit dem Kellner:
Unser Kellner will etwas mitgebracht haben, wenn ich noch mal komme.
Ich: was soll ich dir denn aus Germany mitbringen?
Kellner: Eine Plastik Tüte mit Schnee, habe noch nie Schnee gesehen.
Ich: Der schmilzt aber, das geht nicht.
Kellner enttäuscht: Ach, das wird Wasser? Schade!!!!!!!
So sind sie halt !
Grüßle eure Trautel
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