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Goa

Goa ist heute ein Teil von Indien, aber so gar nicht indisch. Durch eine Bergkette und Schwemmland vom indischen Subkontinent isoliert.450 Jahre war es von den Portugiesen besetzt und erst 1961 wurde es ein unabhängiges Bundesland von Indien. Der Einfluss der Portugiesen ist noch deutlich zu spüren. Jedes Dorf hat seine Kirche, trotzdem sind 3/4 der Bevölkerung Hindus und ein kleiner Teil ist muslimisch.

Goas Küche besteht aus viel Fleisch, Fisch und wenig Gemüse. Gegart im Tandorin, einem tonnenartigen Ofen.  Trotzdem ist das Kastenwesen hier stark ausgeprägt. Am Wochenende fallen ganze Horden von Indern in den Restaurants ein. Es geht laut her, bei viel Essen und noch mehr Alkohol. Natürlich sind das nur die obersten Kasten, die auch dann spät in der Nacht mit dem eigenen Auto heim fahren. Die unteren Kasten arbeiten für 3 $ am Tag, betteln oder ziehen von Strand zu Strand. Auf Stangen ist ein Seil gespannt, Kinder zeigen darauf ihre halsbrecherischen Kunststücke, sammeln dann bei den Touristen ein paar Rupien.

Ja, und wir Touristen !!!!!

Manchmal kommt es mir so vor als wäre ich die unterste Kaste. Wenig freundlich und sehr geldgierig. So wurde unser Zimmerpreis (der sowieso viel zu hoch ist) noch um 50 % erhöht. Die wissen genau dass hier nichts anderes zu bekommen ist. Trotzdem lügen die Reiseberichte im TV nicht. Goa hat endlos weite Strände. Mit dem Rad habe ich es erkundet. Zehn Kilometer südlich gibt es sehr einsame Strände, aber auf den Rädern tun einem nicht nur die Beine weh ...
 
Weihnachten stehen vor jedem christlichem Haus selbstgebaute Krippen. Heilig Abend ging es am Strand laut und bunt zu. Ich wunderte mich sehr, dass es am Silvesterabend sehr ruhig war. Gegen 20 Uhr waren noch keine Einheimischen zu sehen. Ein Kellner erklärte mir: Silvester ist ein Familien Fest. Da werden die Kinder beschenkt und man bekommt Besuch von der Familie.

Erst gegen Mitternacht kamen dann wieder Horden von Menschen an den Strand. Um 12 Uhr standen wir Touristen dann plötzlich im Feuerwerk und lauten Knallern, was nicht ganz ungefährlich war.
Nun war es aber an der Zeit sich die Umgebung anzusehen. Natürlich mit Auto und Fahrer. Es war ein sehr netter Mann, der mir Old Goa und die Kirchen zeigte, wo man den einbalsamierten Körper vom Hl. Xaver sehen kann. Dann zwei Hindutempel , mit viel Zeremonie. Er selbst ist Moslem und ganz begeistert dass es in Goa so viele Religionen gibt, weil man dann auch viele Feiertage hat. Klingt doch logisch, oder?
Mich interessierte dann aber der Gewürzgarten. Bei einer Führung sahen wir sämtliche exotischen Gewürze und Heilpflanzen.

Ein anderer Ausflug ging nach Anjuna ,auf den großen Hippi Markt. Ein Riesengelände mit unendlich vielen Ständen und was es da alles gab. Mit etwas Handeln konnte man die tollsten Sachen ergattern. Nur mein Gepäck ist voll …
Aber der Strand von Anjuna ist schwarz und ölig. Also wieder zurück nach Benaulin. Leider war ich hier in ein Gästehaus geraten wo es täglich anderen Ärger gab. Keine frische Wäsche, geschweige dann Roomservice, betteln nach frischen Handtüchern, Stromausfall, kein Wasser, oder beides. Jeden Abend laute Musik bis in die Nacht. Dazu 50 % Feiertagaufschlag. Irgendwann wurde mir das einfach zu viel. Nein, so kann doch nicht ganz Goa sein.

Schwang mich auf ein Rad und fuhr ins Dorf. Eigentlich wollte ich nur ein Zimmer, aber man bot mir eine ganze Wohnung an. Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer mit zwei Bädern, Küche mit Gaskocher und Kühlschrank und vier Balkone. Die ganze Wohnung kostet 14.20 Euro für eine Nacht. Die Menschen hier sind freundlich. Internet und Geschäfte ganz in der Nähe. Nur der Strand ist etwas weiter weg.
Habe mir für die restliche Zeit ein Rad gemietet, damit bin ich in 5 Minuten am Strand. Habe dort auch eine ruhige Schattenhütte gefunden und bin ringsherum zufrieden. So gefällt mir Goa doch viel besser. Habe jeden Tag Sonne und genieße das Meer.

Grüßle eure Trautel 

Autor: Trautel

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