Kambodscha
Als ich das Land das erste Mal besuchte, vor zwei Jahren, war ich nur in Siam Rep. Die Menschen hier sind schon vom Tourismus verdorben, eigentlich wollte ich nicht mehr nach Kambodscha. Wären da nicht die Tempel von Angkor gewesen. Sie gehören zu den hervorragendsten architektonischen Meisterleistungen auf der Welt. Sie entstanden zwischen dem 9. – 14. Jahrhundert. Diese Khmer Architektur ist das kulturelle Zentrum ganz Südost Asien.
Wenn wir heute Kambodscha hören, denken wir eher an die vielen Kriege, die dieses Volk überstehen musste und an das Pol Pot Regime mit seinen unmenschlichen Morden.
Bis in die 90er Jahre war es ein unsicheres Reiseland. Noch heute wird überall, abseits der Wege, vor Landminen gewarnt. Trotzdem bin ich froh wieder Mal in Kambodscha zu sein und eine ganz andere Seite dieses Landes kennen zu lernen.
Sihanoukville
Ein Badeort und gr. Hafen im Golf von Thailand. Es gibt erst wenige Hotels. Aber es wird kräftig gebaut. An den drei Stränden ist es in der Woche sehr ruhig. Am Wochenende bevölkern dann die Einheimischen den Ort. Freundliche Menschen, die sich meist essend am Strand aufhalten.
Geschäfte und Unterkünfte
Zimmer gibt es für jeden Geldbeutel. Von 3 - 20 $. Im Ort, 3 km vom Strand, gibt es einen großen Markt und zwei Supermärkte. Am Strand nur einfache Verkaufsbuden.
Geld
Es gibt zwei Währungen die erste ist Riel die Landeswährung. 4000 Riel ist 1 $.
Die zweite ist Dollar. Einfach weil es sich damit besser rechnen lässt.
Essen
Am Strand stehen Unmengen einfache Restaurants. Es wir frisches Seafood angeboten, aber auch Fleisch und Hähnchen. Die Khmer Küche ist nicht so scharf wie in den Nachbarländern. Zum Frühstück gibt es frisches Weißbrot. Am Strand bieten junge Frauen Köstlichkeiten an. Eine geschälte Annanas 1$ oder zwei Mangos fürs gleiche Geld.
Kinder
Pol Pot zerschlug das Bildungswesen. Noch heute fehlen viele Lehrer. Das Volk ist arm und nicht jeder kann die Schule besuchen. Kinder verkaufen am Strand Obst und anderes Essen. Andere werden zum Betteln angehalten, oder suchen Leergut. Vorsicht: Es gibt auch Kinderbanden, die sich mit Touristen freundlich unterhalten und ihnen geschickt Geld oder Wertsachen stehlen.
Verkehrsmittel
Im Ort, 3 km vom Strand, gibt es einen Busbahnhof. Ansonsten kann man sich ein Moped mieten, keiner fragt nach einem Führerschein. Es ist Rechtsverkehr, ohne erkennbare Verkehrsregeln. Jeder fährt wie er es für richtig hält.
Überall stehen Mopeds die "Transport" anbieten. Dann gibt es die Tuk Tuks. Das sind Motorrikschas. Sonst gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel am Strand.
Preise
Kambodscha kann sich jeder Rentner bei uns erlauben, grins ...
Gutes Mittelklasse Hotel 15 $ für 2 Personen
Essen: 2 Teller Essen mit Beilagen und eine große Flasche Wasser um die 8 $
Eine Flasche Bier - 3/4 Liter - im Restaurant 2 $ … im Supermarkt 1 $
Einen Teller mit etwa 8 Riesen Garnelen und Beilage um die 5 $
Verständigung
Mit ein paar Brocken englisch kommt man gut durch. Auch die Speisekarten sind auf Englisch geschrieben.
Internet
Wenn nicht gerade Stromausfall ist, geht es ziemlich gut, wenn auch langsam. Eine Stunde kostet 1 $ - Sihanoukville hat sogar eine Webseite: www.sihanoukville.net
Es fällt den Menschen hier noch schwer sich auf die Wünsche der westlichen Touristen einzustellen. So hat es drei Tage gedauert, ehe wir zum Frühstück Brot bekamen, anstatt Toast. Als ich mittags einmal Reis bestellte, meinte unser Kellner: I don’t have - Habe ich nicht.
Das ganze Restaurant lachte, in Kambodscha kein Reis???
Der Kerle tat mir leid, esse ich halt Nudeln.
Am 11.1 fahre ich mit dem Expressboot nach Thailand … nach Bangkok.
Aber hier nach Sihanoukville komme ich sicher noch mal zurück.
In guter Erinnerung bleiben mir die Menschen, die trotz jahrelanger politischer Unruhen, Hunger und Blutvergießen, ihr Lächeln bewahrt haben.
Grüßle Trautel
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