Herbstzeit - Winterahnung
Nachbars Walnussbaum hat sein Herbstkleid angezogen. Es raschelt geheimnisvoll, wenn der Wind durch die Zweige streicht.
Allmählich sinken die trockenen, welken Blätter zur Erde. Dort sammeln sie sich, um die Wurzeln des Baumes im Winter vor der Kälte zu schützen.
Die Nussernte war dieses Mal bescheiden.
Trotzdem hört man immer wieder das Hämmern und Klopfen der Spechte, wenn sie solch eine Frucht entdeckt haben. Begleitet wird dieses Geräusch vom „zig-zig“ dieser mitunter etwas tollpatschigen Vögel.
Der dicke Stamm und die vielen Äste sind bereit, den Stürmen zu trotzen, die sie ganz und gar entblättern werden. Anklagend wird der Baum dann sein nacktes Holzgerippe gen Himmel strecken. Auch der knorrige alte Birnbaum in der Nähe freut sich über einen weiteren Sonnentag dieses goldenen Oktobers.
Gäste sind angekommen. Laut „schwatzend“ schütteln sie ihr glänzendes Gefieder, das mit unzähligen silbernen Punkten übersät ist. Auf jedem Ast sitzen diese munteren Gesellen, die Stare, Feder an Feder, ständig zwitschernd die Plätze tauschend.
Plötzlich erbostes Vogelgeschrei!
Eine Elster erhebt Anspruch auf ihr Revier.
Der schwarzweiße elegante Vogel hält Ausschau nach glitzernden Kostbarkeiten, die er über alles liebt, um sie zu stehlen.
Die Schar der anderen Baumbesetzer hat sich mittlerweile auf die unteren Äste verzogen. Sicher ist sicher!
Auch die Meisen verraten sich mit ihrem leisen und etwas zaghaften „tzz – tzz“, während die Spatzen laut „gib – gib“ fordern.
Unsere Standvögel sondieren bereits das Gelände.
Eine Ahnung von Winter liegt in der Luft, mag es auch noch so mild und sonnig sein. Der auffrischende Wind unterstreicht dieses Gefühl.
Bald werden die Stare den Süden aufsuchen, unsere anderen gefiederten Freunde die Futterstellen und die Natur wird ruhen, um im Frühling erneut zu erwachen.
Sommer und Herbst
die beiden sich streiten,
Sommer möchte noch bleiben!
Herbst fegt mit Sturmgebraus
über die Felder und ums Haus.
Den Winter ahnend,
die Blumen mahnend
ihre letzten Blüten zeigen
aus ihrem Blumenreigen.
Wohl nicht mehr lang -
das Herz pocht bang!
Es ist ein schwerer Abschied,
erwähnt in so manchem Lied.
Verse wurden geschrieben,
von Winterahnung getrieben.
Mein Herz, nimm's nicht so schwer,
auf jeden Abschied folgt eine Wiederkehr
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