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Stromausfall von Heidi – geschrieben im April 2007

Eigentlich hört und liest man, dass sich mit dem Älterwerden manches verändert. Anfang des Jahres 66 geworden, erhoffe ich mir aber, dass mit diesem Alter das Leben erst anfängt, laut Udo Jürgens.
Nachts schlafe ich immer sehr gut und muss selten raus, um meine Blase zu entleeren.
Heute zeitig in der Frühe war es aber wieder einmal soweit. Aufgewacht ging mein Blick zum Wecker. Es war 4:30 Uhr. Meine Überlegung: liegen bleiben oder aufstehen. Ich entschied mich für das zweite. Schlaftrunken verzichtete ich, die Nachttischlampe anzuknipsen, wollte meinen Mann nicht wecken.
Hurtig die Beine auf den Boden, in die Hausschuhe und die Decke über mein noch warmes Nachtlager geklappt. Dann am Bett entlang, wo ich kurz darauf dessen Ende erfühlte und mich weiterleiten ließ. Nun war es Zeit für einen Schritt nach rechts. Unter den Sohlen spürte ich den Läufer, der zur Tür führt. Die Arme nach vorn gestreckt ging ich vorsichtig dieser entgegen. Geschafft! Schon hatte ich die Klinke in der Hand, öffnete um draußen den Lichtschalter zu betätigen. Komisch! Nichts geschah! Auch ein mehrmaliges Klicken half nicht. Der Blick zur Wand verriet, dass auch der Gefrierschrank aus sein musste, ebenso die Kontrollleuchte der Heizung.
Zurück im Schlafzimmer stellte ich fest, dass auch dort kein Strom sein kann. Die Sicherung wird wohl rausgeflogen sein, dachte ich. Nun weckte ich meinen Mann, der darüber nicht sehr erfreut war. Anschließend ertastete ich die erste Stufe unserer Wendeltreppe, um vorsichtig im Dunkeln hochzusteigen. Oben musste ich mich nach rechts wenden. Fast hätte ich den Korbsessel im Flur umgeworfen. Hier müsste die Schiebetüre in die Küche sein. Aufatmend erfühlte ich sie, aber auch hier zauberte mir der Lichtschalter das Gewünschte nicht.
Nun vorsichtig – Schritt für Schritt – geradeaus durch die Küche. Sonst reicht mir die Lampe vom Flur und in der Küche leiten mich die Zeitangaben der Mikrowelle und des Herdes zusätzlich in Richtung Wintergarten, von wo es links ins Bad geht. Aber heute ist es stockdunkel. Plötzlich stößt meine rechte Hand an etwas, das dort nicht hingehört. Bevor ich begreife um was es sich handelt, fällt es mit einem lauten Plumps auf den Boden. Ich auf die Knie und dann versuche ich mit den Händen zu ergründen um was es sich handelt.
Es ist die Schachtel mit dem Salz für den Geschirrspüler, die dort bereit stand, weil das Gerät es gemäß Kontrolllampe angefordert hatte.
Die Schachtel in der rechten Hand, erhebe ich mich mühsam. Ein Rieseln lässt mich vermuten, dass ich die Öffnung nach unten halte. Schnell drehte ich den Karton, aber es scheint zu spät zu sein, denn das Knirschen unter meinen Hausschuhen signalisiert es mir.
Die kleine Stufe in den Wintergarten habe ich auch geschafft und nun geht es links ins Bad. Eigentlich wollte ich vorher den Rollladen in der Küche hochziehen, aber nun eilt es mir und ich entscheide, zuerst für meine Erleichterung zu sorgen. Die paar Schritte gelingen mir ganz gut, nur hätte ich mich fast neben die Schüssel gesetzt. Schon den Deckel zu finden war nicht einfach. So, nun also die Rollläden. Kacke, im Wintergarten wird er elektrisch betrieben … aber in der Küche kann ich ihn öffnen. Es ist noch dunkel draußen, mir kommt es aber vor, als ob es doch etwas bringen würde. Mittlerweile rumpelt es hinter mir. Mein Mann ist auch auf Expedition gegangen und sagt mir, wo ich die Taschenlampe finde. Komisch – die Sicherungen sind alle drin, stelle ich beim Leuchten in den Sicherungskasten fest.
Gemeinsam gehen wir wieder nach unten, die Taschenlampe schonend, da sie nur eine kurze Leuchtdauer hat. Im Bett vermuten wir, dass es ein Stromausfall sein muss, denn vor dem Zubettgehen hatte es gewittert. Nur … wir hatten zu fest geschlafen und wohl nichts gehört.
Am nächsten Tag erfahren wir von einem Bekannten, dass er auch nichts bemerkte, aber sein Fernseher dabei kaputt gegangen sein muss.
In der Zeitung werden wir informiert, dass der Blitz in eine Überlandleitung eingeschlagen hatte.

Autor: maxheidi

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