Das Thema Engel war bei der Besichtigung am 28.9. des Friedhofes angesagt.
Der Evangelische Friedhof Köln-Mülheim besteht seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts und gehört damit zu den ältesten als solche erhaltenen Friedhöfen in Köln. Die denkmalgeschützte Anlage wird nach wie vor für Begräbnisse genutzt.

Wir begegneten dem "Engelsche" und dem Posaunenengel, dem Osterengel und dem "Geusendaniel", den Genien und den Schreiberengeln.
Unterscheiden sich die evangelischen Engel von den katholischen oder islamischen?
So vielfältig wie die Menschen sind auch ihre Engel.
Sie kamen von weit her, vor 400 Jahren, um in Köln zu leben, die "Reformierten" und die "Lutherischen". In Mülheim mit seiner "Freiheit" lebte es sich leichter als im Schatten des Doms. Davon erzählt der Friedhof mit seinen historischen Grabsteinen: vom Aufstieg der Protestanten, von der Blüte der evangelischen Gemeinde, vom Versagen im Dritten Reich, von der Zerschlagung der ganzen Stadt in einer Bombennacht und der Verwandlung des Stadtteils in eine multikulturelle Community. All dies hat Spuren auf dem Friedhof hinterlassen
Das annähernd rechteckige Gelände wurde im Jahre 1612 der reformierte Gemeinde der damals eigenständigen Stadt Mülheim vom Markgrafen Ernst geschenkt, wobei als Bedingung festgelegt wurde, dass auch die lutherische Gemeinde den Friedhof mitbenutzen durfte. Die Bestattungen wurden auf dem Friedhof seit etwa 1614 vorgenommen.

Es gibt viele aufwändige Familiengrabstätten des Mülheimer Bürgertums aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert auf denen eine Bestattung als "Untermieter" möglich ist.

Eines der ersten Gräber – der Grabstein Gertrud Tilmans im Eingangsbereich – ist bis heute erhalten geblieben, ebenso wie auch viele teils aufwändige Familiengrabstätten des Mülheimer Bürgertums aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert.
Die den Friedhof heute umgebende Mauer stammt aus dem Jahr 1880.

"Lehmanns Grab" genannt nach Frau Lehmann von der Klinik Holweide die das Grab einrichtete.
In dem Gräberfeld liegen todgeborene Kinder und Ergebnisse von "Engelmacherinnen" begraben. Nicht lebend Geborene haben in Deutschland kein Recht auf eine Grabstätte.
Diese Rühestätte ist sehr beeindruckend.


Die anonymen Grabstätten an der Friedhofsmauer.
An der Friedhofsmauer in der Ecke zur Keupstrasse liegt ein erstes Grab für einen Muslim.
Ein Zeichen für die Weiterentwicklung eines 400 jährigen Friedhofs.
Bilder und Text loewi
Artikel Teilen
Artikel kommentieren