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Gesichts-Yoga

Keine Frage, es ist absolut nicht vorteilhaft, wenn ein Gesicht einfach so runterhängt, sich nicht schämt Doppelkinn oder gar Hängebäckchen zu präsentieren.
Normalerweise bringen wir den Rest unseres Körpers gewissenhaft und regelmäßig in Form, anhand ausgefeilter Leibesübungen. Unser Gesicht jedoch darf sich gefälligst allein abmühen gegen die Schwerkraft anzukämpfen. Wir cremen es lediglich zum Tage und zur Nacht regelmäßig ein. Dies aber reicht nun nicht mehr aus, meint Inge Theron, die Gründerin der britischen Firma "Face Gym".

Lach-Yoga Gruppe

Angesagt ist nun auch in Europa, was längst schon in New York alltäglich, nämlich ein gründliches, ohne wenn und aber "Face Workout".
Es gilt zu dehnen, strecken, knautschen, zunächst doch erst mal "heimlich" im Badezimmer vorm Spiegel, weil es sieht dann niemand, wenn "frau" danach total rot verfleckt, so als wäre sie den Masern anheimgefallen.
Ich überlege indessen Hedwig zu fragen, ob sie Lust hat, mit mir solch einen Gesichtsyoga-Kurs zu besuchen.
Das Training dort besteht aus einem Warm-up, einer Kardio-Einheit sowie einer gezielten Form-Übung fürs gesamte Antlitz plus einem längeren Cool-down. Es wird sich ganz besonders um den Zygomaticus, auch Jochbeinmuskel genannt, gekümmert, denn normalerweise ist es dessen Aufgabe, die Mundwinkel nach hinten und nach oben zu ziehen.

Durch gezielte Übungen könne dieser sogar beneidenswert hervortretende Bäckchen erzeugen, damit das aber auch klappt, hilft uns ein Face Gym Trainer dabei. Dieser presst mit den Knöcheln unsere Wangen fest zusammen und klatscht im Stakkato auf die Stirn, manchmal kneift er auch verdammt fies.

Hedwig ist schon mal raus als sie von solch brutaler Trainingseinheit erfährt, Grimassen schneiden ginge ja auch stets nach dem Zähneputzen, dies mache sie sowieso regelmäßig.
Ob Ulla weniger zimperlich ist und zur Stärkung der mimischen Muskulatur bereit ist, angemessen zu leiden? Es ist doch gewiss nicht schön, wenn im Alter zu Doppelkinn sich auch noch schlaffe Hängebäckchen gesellen, tiefe Falten sich erdreisten, ungehemmt zu furchen.

Also wenn sich der Rest des Körpers in Form bringen lässt warum sollte das nicht auch mit dem Gesicht funktionieren? Denn es kann sich nur bedingt gegen die Schwerkraft zur Wehr setzen, ihm fehlt dazu mit der Zeit dramatisch füllendes Fett, weil dies rutscht verlässlich im Laufe der Jahre auf Hüften und Po.
Ulla macht mit, sie meint, so könne sie getrost auf Botox verzichten, denn Bewegung liefere eine gute Durchblutung und regt zuverlässig den Stoffwechsel an, ganz nebenbei wird noch tüchtig Sauerstoff in die Zellen gepumpt.

Wir sind ja zum Glück ganz unter uns, wenn wir beim Cheek Lifter den Mund zu einem gigantischen O aufsperren und die obere Lippe über die Zähne ziehen, dabei tapfer versuchen 30 Sekunden lang zu lächeln.
Vor allem die oberen und unteren Wangen haben damit eine natürliche Möglichkeit kostengünstig jünger zu wirken.
Jedoch auch gut zu wissen, dass der Zygomaticus einer unserer wichtigsten Lachmuskeln ist und vielleicht reicht es ja auch schon aus, öfters mal mehr Spaß zu haben, meint Ulla leicht genervt. Denn dieser ständige Gesichtsmuskelkater bringt auf Dauer total miese Laune.

Und sie hat auch schon eine famose Verjüngungsidee, bar jeglicher Pein. Dieser Karpfenpfeifersaal, ansässig in unserer Heimatgemeinde, ermöglicht es, unter freiem Seesternenhimmel aus witzigen Miniatur-Kloschüsselchen „first class“ zu speisen. Und edler Champus aus Trichtern perlend nach Art „all you can drink“ verleiht der Seele Flügel.
Gleich nebenan im Tollhaus werden wir Gesichtsgrätsch-Verweigerer dann abrocken bis in die frühen Morgenstunden zu den heißesten Hits der letzten 30 Jahre. Und schnurz egal jetzt, ob der untrainierte Lachmuskel heillos überfordert, diese niedlichen Schlabber-Bäckchen, wo auch immer, rumhängen mögen.

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