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Tattoos

Tattoo Herz mit dem engl. Wort für Mutter

Dank der warmen Jahreszeit werden wir wieder zuverlässig mit genügend nackter Haut versorgt und bekommen endlich diese lang vermissten, leicht bläulich bunt gefärbten Kunstwerke plus kryptischer Schriftzüge in fantastischer Vielfalt auf den sonst verhüllten Hautarealen zu Gesicht.

Brustansätze und auch die Innenseiten mancher Unterarme sind reichlich bestückt mit etlichen Namenslisten einiger eventuell schon verflossener Liebschaften. Oberarme jeglichen Umfangs schmücken zum Teil fremd anmutende Botschaften eingebettet in fernöstlichem Blumendekor. Kräftige, dürre oder auch krumme Waden umranken geheimnisvolle Zeichen antiker Höhlenmalereien.

Ein schöner Rücken kann auch heutzutage stets noch entzücken, falls sich von den Schulterblättern bis zum Po-Ansatz lebhafte Ansichten feilbieten, welche dem Betrachter auch bei längerem Studium schier unlösbare Rätsel aufgeben.

Manch renommiertes Tattoo-Studio registriert enormen Zulauf sobald die Körperbild-Geschmückten den blankhäutigen Strandkorbnachbarn, dank ihrer zahlreichen Stech-Sitzungen, überzeugend von seiner meist ausgeprägten Nadel-Phobie befreien konnten.

Es scheint, als vermögen diese Beschriftungen (dies gilt jedoch nicht für Pickel oder ähnliche Haut-Unbill) ihren Trägern einen gewissen Stolz verleihen, freilich nicht so als trüge man einen Orden für selbstloses Handeln am Nächsten, nein, es ist eher so ein "schaut bitte her, dies ist meine Lebensphilosophie, welche ich euch ungefragt freiwillig präsentiere.“

Wie sonst kann man sich das selbstbewusste Herzeigen teils heftig verrutschter Motive, welche dem Gesetz der Erdanziehung folgen, an Hälsen jeden Alters, sogar Hinterbacken und mageren Oberschenkeln erklären?

Dem Sommer sei Dank, er schenkt uns ungeahnte Einblicke auf kunstvoll veredelte Körperteile. Leider ist diese Zeit viel zu knapp bemessen, den vielfältigen äußerst intimen Darbietungen aufrichtige Bewunderung zu zollen.

Autor: galen

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