Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Lokus Vivendi oder die soziale Stellung von Klopapier

Eine rein wissenschaftliche Betrachtung der Verwendung von Klosettpapier, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten in der Bundesrepublik Deutschland.

Vorspann:
Bitte halte mich nun niemand für einen, der Latein auf der Schule gelernt hat. Im Gegenteil mir mangelt es – übrigens wie dem größten Teil der Deutschen – an einem grammatikalischen richtigen Deutsch sowohl in der Aussprache wie beim Schreiben:
„Wir können es einfach nicht“.
Deshalb brauchen wir uns über unsere ausländischen Mitbürger nicht mokieren, wenn diese versuchen Deutsch zu sprechen, wo wir es doch selbst nicht richtig können. In unserem Ländle Baden-Württemberg haben wir an vielen Autos „Wir sind Autoland Numero 1“ einen Aufkleber, der uns wegen unseres deutschdiskriminierendem Fehlverhalten entschuldigen soll. Da steht drauf: „Mir können alles, nur kein Hochdeutsch“.

Und das ist bei Gott dem Allmächtigen nicht gelogen. Mir (statt richtig “wir“) könne tatsächlich kein Deutsch im Sinne eines Professors der Germanistik sein.
Meine Lateinkenntnisse beruhen bei dem folgenden Thema auf dem Begriff Lokus Vivendi, ein mit Leben erfülltem, aber sonst stillem Ort der Ruhe und Besinnung. Lokus= ist klar, Vivendi= hat mit Leben zu tun. So irgendwie frei von mir übersetzt!
Entschuldigung, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen, welches da heißt:
„Die soziale Stellung von Klopapier in der Deutschen Gesellschaft“.

Miniaturtoilette in einer Ansammlung von Toilettenpapier mit einem Buch


Einführendes Vorwort:
Sehr lange Zeit, wurden Zeitungen – viele taugen nur für hinterlistige Zwecke –kleingeschnitten und ins Lokus-Klo oder Abort-Häuschen an einem Nagel aufgespießt, zur geistigen Erbauung des dort Thronenden. Nach dem Lesegenuss wurde der Zeitungsschnipsel in kausaler (unabwendbaren) Reihenfolge dem Zwecke der Reinigung des menschlichen Körpers zugeführt. „Wisch und weg!“
In dieser Zeit wurde keine Zeitung in eine Grüne Tonne gesteckt, nein, die landeten alle dort im Schlund des Örtchens. Nicht mehr recyclingfähig! Später allerdings dienten sie als Dung für Salatköpfe, Rettiche und Mohrrüben im Hausgarten. Wenn die Sonne die leicht bräunlich eingefärbten Abschnitte trocknete, konnte man zum Teil sogar dort weiterlesen, da wo man auf dem Klo angefangen hatte.
Auch eine Art der Nachhaltigkeit und dazu kostenfreie Bildung der Bevölkerung (G 13), über die unser grüner Ministerpräsident bestimmt brütet, wenn er mal zu einer Einmann-„Sitzung“ gezwungen wird.

Liebe Studiosies, hier der vorläufige Beginn meiner noch unzensierten Doktorarbeit:
Gezwungenermaßen muss man, um seine Essbedürfnisse zu stillen, einen Supermarkt aufsuchen. Normal vermutet man dort Äpfel, Bananen und solche Dinge in größerer Anzahl. Der Manager meines S-Marktes muss folgerichtig erkannt haben, „Was oben hineingesteckt wird, muss unten wieder irgendwie raus“. Ergo (lat. ä. Deshalb) gibt es auch ein Regal mit 15 Meter Länge, gefüllt mit Toilettenpapier aller Arten. Dabei möchte ich jetzt nicht auf die aufgedruckten Werbesprüche wie:
Danke-- Servus-- kuschelweich-- Ihr Po dankt es Ihnen-- Keiner ist reiner – usw., solcher meist windiger Versprechungen mehr eingehen, sondern gleich in Medias res (s.ä. Wie jetzt geht’s aber los) loslegen.

Eine Lage:
Das Regal mit dem Klosettpapier ist aufsteigend geordnet und beginnt mit den Rollen für Hartz-4-Empfängern, nämlich mit einlagigem und etwas angerautem Papierrollen. Sehr preiswert! Damit die endlich ihren Allerwertesten hochkriegen. Das wäre ja noch schöner, nichts arbeiten wollen und dann noch „Kuschelweich“ auf dem Klo rumhocken.

Zwei Lagen:
Rentner- oder Renten-Papiere haben immerhin schon zwei Lagen. Man möchte doch nicht, dass die Gruftis mit einem wunden Po in die Pflegestationen kommen. Und Geld haben die doch auch genug. War da nicht gerade wieder eine Rentenerhöhung von 0,008310%?

Drei Lagen:
Arbeiter und Angestellte können bereits mit drei Lagen rechnen. Das finde ich absolut gerecht, denn die müssen für uns alle den A... hinhalten. Richtig weich sollen die es haben, wenn sie abends erschlagen vom Job auf dem Klo sitzen und ihr Burnout-Syndrom (Nicht zu verwechseln mit der Montagsgrippe) pflegen.

Vier Lagen:
Vier Lagen sind reserviert für Beamte im gehobenen Dienst. Finde ich ebenfalls lobenswert. Wer sich den Hintern den ganzen Tag auf einem Stuhl wundreibt und kaum Zeit hat, auf dem Amtsklo zu sitzen, der braucht etwas, was den Hintern umschmeichelt. Wie soll sonst die Pensionszeit erreicht werden. Hämorrhoiden nee, nee.

Fünf Lagen:
In mit goldbedruckten Verpackungen sind fünflagige Papierchen zu bekommen. Absolute Luxusklasse. Nur für Top-Manager und Bankeneliten. Die erste Lage ist bedruckt mit Griechenland-Schuldverschreibungen der Euro-Bank. Da freut sich jeder Banker-Hintern und es ist genau das Richtige, um sich damit sicher abwischen zu können. Diese Papiere sind so weich, weicher geht nicht. Und das Zeug ist richtig teuer! Steuerlich voll absetzbar auf der Bank of Panama als Panama Pampers.

Empfehlendwerte Zusatzprogramme:
Zu all diesen verschiedenen Lagen gibt es dann: „Cleaning- After- Sitdown“ (After bedeutet jetzt nicht das, was Sie jetzt denken), versehen mit duftender Körperlotion und nach Wunsch mit oder ohne Aloe Vera Pflege (Keine Angst, der Aloe hat man zuvor den Stachel entfernt). Beliebt ist bei einem wunden Po auch ein Kamillenfeuchttuch.
Damit können Sie sicher sein, dass der von Herrn Job gestylte Schisser-Feinripp keine Streifchen abbekommt.

Riecht es auf dem Örtchen der Befreiung, was vor allem bei den Männern festzustellen ist, bei den Damen duftet es bekanntlich nur leicht, genügt ein Griff zur Spraydose mit maskulinem Tannenaroma oder Damen dagegen greifen gerne zu einem Hauch Rosenduft.

Sollten Sie in dieser Arbeit irgendwelche Ähnlichkeiten mit anderen wissenschaftlichen Dissertationen feststellen, melden Sie sich bitte.
Danke für Ihre sinnlos vertane Zeit beim Lesen!

Autor: Fiddigeigei

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
4 Sterne (20 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


31 17 Artikel kommentieren
Themen > Unterhaltung > Kolumnen, Anekdoten und Co > Fiddigeigeis Kolumnen > Lokus Vivendi oder die soziale Stellung von Klopapier