Das Baumhaus

Vor einigen Monaten habe ich mir ein imaginäres Baumhaus erschaffen. Ich suche es auf, wenn ich in der Stille bin, beim Einschlafen oder wenn mich Erlebnisse des Alltags belasten. Ein Ort zwischen Himmel und Erde, eingebettet in einen alten und starken Baum, den ich durch eine kleine Leiter erreiche. In meinem Seelenort bin ich immer willkommen, nichts lenkt mich ab und ich bin tief mit mir verbunden.

Dort steht ein kleiner Tisch, ein Heft und Stift ist immer vorhanden und meine Gefühle bilden Worte, die auf das Blatt fließen und in Buchstaben Gestalt annehmen. Eine Kerze brennt, erhellt das Außen und das Innen. Kein Telefon klingelt, keine Ansprüche von anderen Menschen, nur mit mir, der Natur und dem heilenden Duft des Waldes im Einklang. Hier lasse ich los von Allem, was die Bedürfnisse der Seele überlagert und durch Atmung, Entspannung und Liebe einen Zustand der Verbindung schafft von Seele und Geist.
In diesem geschütztem Raum besuchen mich Menschen, die mich mögen. Vertraute, die bereits über die Himmelsbrücke gegangen sind. Das ermöglicht Klarheit und Versöhnung. Auch Freunde, die Hilfe brauchen kommen zu mir, so kann ich mit Ihnen Zwiesprache halten. Ich schicke meine Wünsche und Bitten für sie in das Universum mit der Gewissheit, dass sie dort ankommen und ihren Weg finden.

Dieser Ort des Friedens lässt mich Krankheit, Verletzung und Ängste vergessen. Er schafft Raum für Dankbarkeit, Hingabe an das Sein und erweckt Erkenntnisse, die mir im Alltag Hilfe sind. Mein Baumhaus besuche ich inzwischen jeden Abend, manchmal auch in den frühen Morgenstunden, wenn mir die Vögel mit ihren Jubel über die aufgehende Sonne erzählen, wie schön das Leben ist. Selbst die Angst vor dem Tod hat ihren Stachel verloren, weil ich weiß, dass diese Energie erhalten bleibt, wohin ich auch gehe.

Es ist ein Geschenk des Himmels, das heilsame Wirkung hat auf Alles , was lebt, wächst und sich entwickelt. Ich werde es nicht mehr vergessen, denn es ist ein Teil von mir geworden.