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Ein Tag in Limburg

Der 9. Juli hätte nicht besser beginnen können. Die Sonne strahlte und ......

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Pünktlich waren alle am Bahnhof ....
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pünktlich fuhr der Zug in Mainz ab ....
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pünktlich konnten wir unsere hessischen Mitglieder in Wiesbaden in Empfang nehmen (trotz Umbauarbeiten auf dem Wiesbadener Hauptbahnhof)....
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pünktlich kamen wir in Niedernhausen an .....
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....und als alle 25 Mitfahrenden drei Minuten später im Regio nach Limburg saßen, habe ich mich entspannen und auf unseren Tag in Limburg so richtig freuen können.
Ein kurzer Anruf auf dem Handy von Hans-Rüdiger: Wir sind pünktlich in Limburg – worauf die Antwort kam: Prima, wir warten schon bei einer Tasse Cappuccino auf euch.
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Mit „James Last“ als Empfangskomitee hatte es leider nicht geklappt, dafür waren aber die beiden Westerwälder Rebos Ellen (Cytherea) und Hans-Rüdiger (Lahnelster) mit seiner Frau Hildegard (Alpaca) auf dem Bahnsteig, um uns Mainzer in Limburg zu begrüßen.
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Um 11.40 strahlt nicht nur die Sonne in Limburg, sondern auch wir. Hans-Rüiger drängt zum Aufbruch.
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Nach einem kurzen, schnellen Marsch durch die lebhaften Einkaufsstraßen der Stadt an der Lahn erklimmen wir die Anhöhe zum Dom.

Weithin sichtbar erhebt sich mit seinen sieben Türmen der auf dem Domfelsen oberhalb der Lahn errichtete
Limburger Dom
. Im Jahre 910 wurde hier ein Chorherrenstift gegründet und eine Kirche aus Kalkstein und Tonschiefer erbaut, die im Laufe der Jahre vergrößert und 1235 fertig gestellt wurde.
Der Dom wurde zuletzt 1965 restauriert, wobei er einen rot-weiß gestrichenen Außenputz erhielt, der seiner ursprünglichen Bemalung entsprach. Aber auch der Innenraum mit seinen romanischen und gotischen Fenstern und der hohen Lichtkuppel, welche die Arkaden und Galerien in ein eigenartig diffuses Licht tauchen, ist sehenswert.

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Weithin sichtbar thront der Limburger Dom über der Stadt

Mit dem Domschweizer, Bernhard Wagner, steigen wir auf die Orgelempore. Von oben blicken wir in das hoch aufragende Langhaus, das starke Elemente der Frühgotik aufweist, während der Grundriss der Stiftskirche der Spätromanik zuzurechnen ist. Vier oder fünf Baumeister haben am Bau der Kathedrale, die nie zerstört wurde, mitgewirkt.

Im Inneren symbolisiert der Dom das Himmlische Jerusalem. Das Hauptschiff ist wie die Straße einer Stadt – Jerusalem – angeordnet, Seitenschiff und Empore bilden mit ihren Eingängen und Fenstern mehrstöckige Häuser.

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Bernhard Wagner erzählt uns, dass im zweiten Weltkrieg 15 Luftangriffe auf Limburg geflogen wurden, wie durch ein Wunder fiel keine einzige Bombe auf die Stadt. In Limburg war ein Reichsbahn-Ausbesserungswerk Ziel der allierten Flugverbände.
Als am 23.12.1944 die sog. „Christbäume“ über der Altstadt von Limburg gesetzt wurden, trieb sie ein aufkommender Sturm nach Norden in die Lahnauen. Die Bomben verfehlten ihr Ziel, allerdings wurde ein Gefangenenlager in Diez getroffen und 160 Menschen verloren ihr Leben.

Limburger Dom_Irrwisch
Der Domschweizer, Bernhard Wagner, führt uns durch "seinen" Dom


Wände und Decken sind mit farbenprächtigen Fresken geschmückt. Nur wenige Menschen im Mittelalter konnten lesen und schreiben. Deshalb halfen Bilder, die Botschaft der Heiligen Schrift zu veranschaulichen. 1975 – 1991 wurde der Dom restauriert. Dabei wurden die figürlichen und ornamentalen Fresken, die teilweise noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, freigelegt und von polnischen Malern zu etwa 80 % wieder in den weitgehenden Originalzustand gebracht.

Limburger Dom_Margret551



Der Domschweizer führt uns zur wertvollen Kreuzreliquie die aus Byzanz stammt. Hinter dem Edelstein in der Mitte sollen sich Holzspäne aus dem Kreuz Jesu befinden. Darüber nimmt das Fenster Bezug auf die Kreuzigung.


Von hier haben wir einen Blick auf die geschwungene Klais-Orgel, die 1978 eingebaut wurde, 40.000 Orgelpfeifen besitzt und 18 to wiegt.

Über der Orgel beeindruckt das große Radfenster, das von acht kleinen Rosetten umgeben ist. Die Rosette symbolisiert die vier Evangelisten.

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Vor der Grabplatte (aus dem 13. Jh.) des Gründers Konrad erklärt uns Bernhard Wagner, dass König Ludwig dem Gaugrafen Konrad Kurzbold 910 den Königshof Brechen schenkt, um mit dem Ertrag auf dem Berge „Lintburc“ an der Lahn eine Kirche zu erbauen. Im vergangenen Jahr fand daher die 1100 Jahrfeier Limburgs statt.
Konrad, der mit 63 Jahren im Jahre 948 starb, wurde wie ein Heiliger verehrt.


Neben einem Löwen und einem Bären wird das Grab bis heute von vier betenden Klerikern, zwei Kanonikern und zwei Diakonen, bewacht. Der Grabunterbau und die Säulen stammen aus der ersten Kirche, in der Konrad nach seinem Tod beigesetzt wurde. Die Grabplatte wurde 1235 erneuert. Sie zeigt den Stifter lebensgroß in staufischer Tracht.

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Grabunterbau mit Säulen



Im Nordquerhaus dominiert eine Wandmalerei von 1638, die 1975 restauriert wurde. Sie zeigt die Wurzel Jesse, also die Ahnentafel Jesu.

Am Eingang der Vierung stehen die beiden Patrone des Doms, Georg und Nikolaus. Die erste Stiftskirche hatte allein den Hl. Georg als Patron. Mit dem Kirchenneubau 1235 kam noch Bischof Nikolaus von Myra hinzu. Damit trat neben den ritterlichen Stiftspatron Georg noch der bischöflicher Beschützer der Kaufleute, Nikolaus. Beide Patrone sind mehrfach im Gotteshaus zu sehen.

Seit 2008 ist Franz-Peter Tebartz-van Elst Bischof von Limburg. Er löste den beliebten Bischof Franz Kamphaus ab, der von 1982 bis 2007 Bischof in Limburg war. Nach seiner Emeritierung ist Franz Kamphaus als Seelsorger im St. Vincenzstift Aulhausen im Rheingau tätig.



Auf einem romanischen Altar von 1235 steht die barocke Madonna auf der Mondsichel, die fast 300 Jahre alt ist. Dahinter ist eines der schönen modernen Glasfenster.


Zwischen Vierung und Chor befindet sich das Altarkreuz aus dem 13. Jh. Es ist allerdings eine Nachbildung, das vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch gestiftet wurde. Das Original wird seit langem im hessischen Landesmuseum in Wiesbaden aufbewahrt.

Altarkreuz_knuddeline56

Zum Abschluss der Führung gehen wir zum prächtigen Taufbecken, das heute seinen Platz in der Erasmus-Kapelle hat. Es ist ebenso alt wie der Dom und wird noch heute für Taufen verwendet. Seit 1991 trägt es einen Deckel. Bernhard Wagner erklärt uns, dass auf dem Taufbecken die Taufe Jesu im Jordan dargestellt ist. Früher stand das Becken im Südquerhaus, wie wir an den Abdrücken im Boden erkennen können.

Taufbecken_Margret551

Wir verabschieden uns vom Domschweizer, und Ellen und Hans-Rüdiger führen uns ein Stück um den Dom herum. Von hier oben schweift der Blick über die Stadt, die Lahn bis zur nahegelegenen mächtigen Brücke der A 3. Über die Große Domtreppe steigen wir hinab in die Altstadt, wo Ellen für uns im Café Kosmol Plätze reserviert hat. Unter schattigen Sonnenschirmen stärken wir uns für die Altstadtführung.

Café Kosmol_Irrwisch
Altstadtführung_Irrwisch
Pünktlich um halb drei werden wir von Gerhard J. Müller abgeholt, der uns im Schatten der Stadtkirche etwas über die Geschichte der Stadt Limburg bis in die Gegenwart erzählt.

Heute leben 175.000 Einwohner im Kreis Limburg-Weilburg, 35.000 Einwohner in Limburg und davon 1.400 in der Altstadt.
Die mittelalterliche Bebauung blieb nahezu unversehrt erhalten. Heute steht der Bereich innerhalb der ehemaligen Stadtmauer unter Denkmalschutz. Der Kern der Altstadt entwickelte sich bereits im 11. Jahrhundert. Freie Kaufleute ließen sich nieder und ein bedeutender Marktflecken entstand. Mitte des 12. Jh. wurde die Stadtmauer errichtet, die 600 Jahre erhalten blieb, bis sie 1820/30 auf Abbruch versteigert wurde. Schon bald erhielt Limburg die Münz- und Maßrechte und Anfang des 13. Jh. das Stadtrecht.

Die Fachwerkhäuser mit ihren reichen, oft figürlichen Schnitzereien wurden zwischen dem 13. und 18. Jh. erbaut. Es sind Burgmannenhöfe, Stiftsherrenhäuser, Wohnhäuser wohlhabender Patrizier und die Geschäfts- und Wohnhäuser der Kaufleute, die sog. Hallenhäuser. Es gibt lediglich noch 21 Fachwerkhäuser aus dem 13. Jh. in Deutschland, davon stehen sechs in Limburg. In den letzten Jahren wurde ein Großteil der alten Fachwerkhäuser von Grund auf durch persönliches Engagement der Limburger Bürger saniert, die Millionenbeträge in die Sanierung gesteckt haben. In der quirligen Altstdt wird heute wieder komfortabel gewohnt, gearbeitet, eingekauft und flaniert. Das Leben pulsiert, wie wir feststellen, als wir durch die kleinen Gassen der Altstadt gehen, deren Namen auf die wirtschaftliche Stellung (Fleischgasse, Salzgasse) und den Handel in der Stadt hinweisen (Kornmarkt, Roßmarkt, Fischmarkt).

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Das Haus des "Teigbildhauers" Friedel Hensler, seit 300 Jahren in Familienbesitz, mit den Dämonenfratzen

Herr Müller erklärt uns, dass bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts das Alter der Fachwerkbauten nur anhand der konstruktiven und der stilistischen Merkmale geschätzt werden konnte. Mit Hilfe der Dendrochronologie (naturwissenschaftliche Methode der Holzaltersbestimmung) kann seit den letzten Jahrzehnten das Alter der Fachwerkbauten meist exakt bestimmt werden.


In der Barfüßerstraße zeigt uns der Stadtführer ein gotisches Hallenhaus von 1590. Sie waren so angelegt, dass ein Pferdewagen darin Platz fand und von der Galerie aus be- oder entladen werden konnte.

Das alte Schnitzwerk am Haus zeigt Ritter, Tod und Teufel. Auffallend sind die Köpfe am Giebel der Häuser. Die Schreckensköpfe sollen die bösen Geister vertreiben, die Neidköpfe strecken die Zunge heraus.

Schreckenskopf_Wullewatz
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Am Ende der Barfüßerstraße zeigt uns Gerhard Müller ein Jugendstil-Fachwerkhaus von 1912. Das Haus wurde aus Stein gebaut, das Fachwerk wurde von einem Wandergesellen zur Zierde angebracht.

Wir gehen weiter zum Kornmarkt, dem größten Platz in der Altstadt. Bereits im Mittelalter war er der wichtigste Handelsplatz. Hier stand die städtische Waage, es wurde Getreide verkauft und Markt gehalten.

In der Salzgasse macht uns der Stadtführer auf mehrere Häuser mit Zierwerk und „Feuerbock“ aufmerksam. Dieser befindet sich häufig unterhalb der Fenster der oberen Stockwerke und wird mit geschweiften Balken ausgeführt. Im Fachwerk eines Fachwerkhauses ist das Andreaskreuz eine Schmuckform. Es steht für die Aussage, dass der Nachfolger den Besitz mehren soll. Die Raute, so Gerhard Müller, ist das Fruchtbarkeitszeichen, während das Hakenkreuz früher als Sonnenrad bezeichnet wurde und ein Heils- und Segenszeichen ist.

Auf dem Fischmarkt befindet sich das sogenannte „Steinerne Haus“ mit einem gotischen Treppengiebel, der um 1350 erbaut wurde. In der Altstadt gibt es nur 5 Häuser, die in Stein gebaut sind.

Fast zur gleichen Zeit wurde das „Historische Rathaus“ gebaut. Über 500 Jahre, bis 1899, tagte in diesem Haus der „Rat der Stadt Limburg“. Heute beherbergt es die Städtische Kunstsammlungen. Wir gehen in die hohe gotische Erdgeschoßhalle mit mächtigen Unterzügen und einer schönen Wendeltreppe, auf der wir uns ausruhen.

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Sehenswert sind auch die anderen Häuser am Fischmarkt, einem der schönsten und ältesten Plätze in der Altstadt. Der Name stammt nicht wie häufig angenommen von "Fisch" und war auch nicht der Handelsplatz für Fisch, sondern stammt aus dem Limburger Dialekt "Fismart" (Faden- und Wollmarkt) und war die Handelstätte der Limburger Wollweber.



Durch das Kußgässchen kommen wir zur Fahrgasse, der alten Handelsstraße Köln – Frankfurt und bleiben an der engsten Stelle stehen. Die Breite dieser Stelle ist heute noch am Kornmarkt in Köln angeschrieben.

Hier erklärt uns Gerhard Müller den Begriff „Säcker“, der der Spitzname der Einwohner Limburgs ist. Wobei die Bezeichnung solche Limburger meint, die auch in der Stadt geboren wurden. Zugezogene werden nicht als Säcker bezeichnet. Daneben existiert auch die Bezeichnung Edelsäcker für Limburger, die in der Altstadt geboren wurden.

Dabei erfahren wir von ihm auch gleich noch, was eine Edelnonne ist und was eine Klosterfrau zum Pfarrer sagt (die dabei waren, wissen sicher noch die Lösung!)

Bei rhein-main-wiki.de habe ich zur Bezeichnung „Säcker“ folgende Erklärung gefunden:
„Säcker” leitet sich von dem im Mittelalter gebräuchlichen Verb „sacken” ab. Damit war ursprünglich eine Hinrichtungsart gemeint mit der insbesondere Kindsmörderinnen bestraft wurden. Die Verurteilten wurden dabei „in einem Sack” ertränkt. Im 15. Jahrhundert erweiterte sich die Bedeutung des Wortes; „sacken” oder auch „säcken” meint von da an ganz allgemein „etwas in den Sack stecken”, in der Regel um es zu transportieren. Von diesem Gebrauch des Verbs „säcken” rührt auch die Bezeichnung der Limburger Bürger als „Säcker” her, wobei es zwei verschiedene (jedoch ähnliche) Erklärungen gibt.
Beide Erklärungen bringen den Spitznamen der Limburger mit der Lage der Stadt in Zusammenhang. Limburg war im Mittelalter eine wichtige Station auf dem Handelsweg zwischen Köln und Frankfurt, hier überquerte der Weg die Lahn.
Bevor es in Limburg befahrbare Brücken über die Lahn wie die Alte Lahnbrücke gab konnte die Händler und ihre Wagen den Fluss nur bei der Furt am heutigen Philippsdamm überqueren. Hierzu war es jedoch notwendig, den Wagen auf der einen Flussseite von Tagelöhnern entladen und auf der anderen Flussseite wieder beladen zu lassen, da ein vollgeladener Wagen die Furt nicht überqueren konnte. Die Waren mussten also von den „Säckern” über die Furt transportiert werden.

Ein zweiter Erklärungsversuch weist darauf hin, dass die Dienste der „Limburger Säcker” auch nach dem Bau von befahrbaren Brücken notwendig waren, da die Wagen auf dem Weg zwischen Köln und Frankfurt die Fahrgasse in der Limburger Altstadt durchqueren mussten. Dies war auf dem Weg zwischen Köln und Frankfurt die engste Stelle, die die Wagen der Händler passieren mussten. Angeblich waren damals in Köln und Frankfurt sogar Gerüste aufgebaut, mit denen die Enge der Fahrgasse in Limburg simuliert wurde, damit Händler vor der Abfahrt ihre Waren entsprechend auf ihren Wagen anordnen konnten. Die Nutzung dieser Gerüste war jedoch an eine Gebühr gekoppelt, die viele Händler nicht zu zahlen bereit waren. Blieben die beladenen Wagen dann in der Fahrgasse stecken waren die Händler ebenfalls auf die Dienste der „Limburger Säcker” angewiesen.

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Heute gibt es den „Limburger Edelsäcker“ als regionale Spezialität. Es ist ein mit Dörrfleisch und Sauerkraut gefüllter Schweinerücken mit Röstkartoffeln.

In der Fahrgasse kommen wir zu einem Burgmannen Hof aus dem 14. Jh. Der gotische Turm ist noch erhalten. Den Grafen von Walderdorff diente das stattliche Gebäude, das im Stil der italienischen Renaissance erbaut wurde, als Winterpalais und war bis 1989 im Familienbesitz. Für 12 Millionen wurde das heruntergekommene Gebäude saniert.

Vor dem Walderdorffer-Hof steht die Bronzeplastik „Die Tanzenden“. Sie erinnern an das Ende der Pestzeit im 14. Jahrhundert.


Im Werner-Senger-Haus, einem schönen steinernen Hallenhaus mit einer Fachwerkfassade aus dem 13. Jh., das heute ein Restaurant beherbergt, wurde im Keller der berühmt-berüchtigte Schinderhannes bis zu seinem Prozessbeginn in Mainz eingesperrt.

Wir gehen weiter in die kleine Gasse „Römer“. Das Haus Römer 2-4-6 wurde unmittelbar nach dem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1289 gebaut, 1536 umgebaut und 1989 saniert. Es gehört zu den ältesten freistehenden Fachwerkgebäuden Deutschlands. Heute beherbergt das Haus Römer 2 das „Deutsche Centrum für Chormusik“ mit einer Sammlung von ca. 270.000 Werken. Im Garten der Anlage fand man eine Mikwe, ein jüdisches Kultbad.

Das Haus Römer 1 galt lange Zeit als das älteste Fachwerkhaus Deutschlands. Es ist ein 1296 erbauter typischer Burgmannenhof. Der nördliche Teil wurde 1296, der südliche Teil um 1500 gebaut. Nach der Restaurierung wird es heute als großzügiges Wohnhaus mit bis zu 360 qm großen Wohnungen genutzt.

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Auf den freigelegten Mauern der ehemaligen Mikwe ruhen wir uns einen Moment aus

Zum Abschluss der Altstadtführung gehen wir zur Brückenstraße 9, zum „Haus der sieben Laster", erbaut 1567. Die in die Balkenköpfe geschnitzten Figuren stellen dar - von rechts nach links - Hoffahrt, Geiz, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit.

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Hier verabschiedet sich unser kundiger Führer, der uns nicht nur viel Wissenswertes über die Limburger Altstadt erzählt hat, sondern auch manch Anekdötchen.

Mit Hans-Rüdiger und Hildegard gehen wir auf die alte Lahnbrücke mit dem gotischen Brückenturm am Ende der Brücke. Sie wurde anstelle einer älteren, flußaufwärts gelegenen Holzbrücke ab etwa 1315 erbaut. Von hier haben wir den schönsten Blick auf den Limburger Dom.


Danach gehen wir zurück in die Altstadt.
An der Plötze steht ein „ehemaliger Raubritter“, Friedrich von Hattstein. Ihn konnten die Limburger im Jahre 1353 „bekehren“ und als Stadthauptmann verpflichten. Gefürchtet war seine Kraft, denn er konnte ein Weinfass (160 l) stemmen.

Durstig geworden von der Führung setzen wir uns in ein italienisches Café und genießen Eis oder Eiskaffee, ehe wir zum Abschluss ins Restaurant „Schwarzer Adler“ einkehren.
Bereits um 1700 wurde das Gasthaus in der Barfüßerstraße in den Analen erwähnt.
Die Speisekarte punktet mit gutbürgerlicher Küche und der regionalen Spezialität, dem „Limburger Edelsäcker“, ein mit Dörrfleisch und Sauerkraut gefüllter Schweinerücken mit Röstkartoffeln.

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In der urigen Gaststätte lassen wir den erlebnisreichen, schönen Tag in Limburg ausklingen, bevor wir uns um 20 Uhr von Ellen und kurze Zeit danach am Bahnhof von Hildegard und Hans-Rüdiger verabschieden.

Die Fahrt zurück über Niedernhausen und Frankfurt verläuft planmäßig (unterwegs genehmigen wir uns einen Abschiedsschluck) und pünktlich um 22.25 Uhr erreichen wir Mainz.

Unser Dank gilt den beiden Westerwälder Rebos für die tatkräftige Unterstützung, dem Domschweizer Bernhard Wagner, der uns den Limburger Dom näher gebracht hat und Gerhard J. Müller vom Touristikverein Limburg für die interessante Altstadtführung.

Unsere Fotografen haben wieder hervorragende Arbeit geleistet.
Die Fotos unserer Tour findest Du wie folgt:

von bakru26 (Günter) hier
von Angelika1348 (Sigrid) hier
von fidelis45 (Dieter) hier
von Irrwisch (Irmtraud) hier
von knuddeline56 (Marita) hier
von Kobold1952 (Kordula) hier
von Lahnelster (Hans-Rüdiger) hier
von Margret551 (Margret) hier
von Wullewatz (Manfred) hier

(eingestellt am 13.7.11)

Autor: Feierabend-Mitglied

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