(K)eine Floßfahrt auf dem Eicher See
Knuddeline56 - Marita hatte angekündigt: „Eine Floßfahrt, die ist lustig, eine Floßfahrt, die ist schön“ – 16 Mitglieder hatten sich angemeldet und freuten sich auf eineinhalb Stunden Fahrt auf dem Eicher See. Doch es kam leider anders. Nach langen sommerlichen Wochen schlug just am 24. August das Wetter um. Gewitter, Regen, Sturmböen wurden angekündigt; keine guten Voraussetzungen für eine Floßfahrt. Aber so schnell geben wir nicht auf und waren pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt um 15 Uhr am Eicher See.
Der Eicher See wird auch „Rheinhessisches Meer“ genannt, weil er der größte See in Rheinhessen ist. Er liegt zwischen Mainz und Worms und ist ein Baggersee mit Verbindung zum Rhein. Heute säumen zahlreiche Wochenendhäuser sein Ufer. Die meisten Häuser stehen wegen der Hochwassergefahr auf Pfählen und viele haben einen eigenen Steg. Der Eicher See ist heute ein beliebtes Freizeitgebiet, auf dem alle möglichen Wassersportarten getrieben werden.
Das Restaurant "Zum Eicher See" bietet darüber hinaus eine besondere Attraktion: eine 1,5stündige Floßfahrt.
Doch da war heute irgendwie der Wurm drin. Als wir um 15 Uhr am vereinbarten Treffpunkt waren, kam sogleich eine Dame auf uns zu, die Wein- und Kulturbotschafterin ist, und fragte mich, ob ich die Initiatorin wäre. Ich verneinte, wobei ich überlegte, dass Marita doch gar keine Veranstaltung bei der Dame gebucht hatte. Als sie mich dann auch noch wegen der Weinprobe ansprach, war mir klar, dass nicht unsere Gruppe gemeint sein konnte.
Während wir auf Marita, Magdalena und Lilo warteten, stach das Floß mit einer anderen Gruppe in See – OHNE UNS. Verwundert fragten wir den jungen Mann, der aus dem Restaurant auf uns zukam, ob es zwei Flöße gäbe. „Nein, nur das eine.“ Aber halt, das hatten wir doch bestellt. Alle schauten ratlos.
Nun hieß es erst einmal auf Marita warten, in der Hoffnung, dass sie die Sache aufklären konnte. Als die drei kamen, konnte auch Marita nicht klären, wieso an dem Nachmittag irrtümlich zwei Termine vergeben worden waren, einmal um 15 und einmal um 15.30 Uhr. Da war offenbar in der Kommunikation zwischen Restaurant und Floßführer etwas schief gelaufen.
Nur gut, dass mittlerweile der angekündigte Regen kam. Da wir nun schon einmal hier waren, setzten wir uns ins Restaurant, d.h. in den Garten unter ein wasserdichtes Zeltdach. Kaum saßen wir, kam auch das Floß mit der anderen Gruppe zurück und der Floßführer sagte uns, dass es bei diesem Wetter keinen Zweck mehr hätte, noch einmal loszufahren. Es sah auch nicht so aus, als würde es an dem Nachmittag aufhören zu regnen, im Gegenteil, der Regen wurde immer stärker.
Wir ließen uns die Laune jedoch nicht verderben, bestellten etwas zu essen und setzen das Geld, das die Floßfahrt gekostet hätte, in Getränke um. Als nach dem Essen noch Köstlichkeiten auf den Tisch gestellt wurden, die wir eigentlich auf dem See hatten verzehren wollen, war der Nachmittag vollends gerettet: Melone, Schinken, Trauben, Spundekäs, Brezelchen, sogar „alkoholfreien“ Sekt, der sich als weinhaltiger exotischer Drink herausstellte, wurden herbei gezaubert.
Gegen 18.30 Uhr schloß Petrus die Schleusen. Der Regen hörte auf, die Sonne kam zum Vorschein und tauchte den See und die weißen Boote in eine stimmungsvolle Atmosphäre. Es sah so aus, wie wir uns den Nachmittag auf dem See erträumt hatten.
Der Floß-Führer legte wieder Tischdecken auf, und Auflagen auf die Bänke und erzählte, dass er um 19 Uhr zu einer romantischen Abendfahrt mit einer weiteren Gruppe in See stechen würde. Schade - vielleicht sollten wir im kommenden Jahr die Floßfahrt auch erst am Abend machen. Aber dann mitten im Sommer und am besten ohne Regen.
Die Bilder des Nachmittags kannst Du Dir hier bei knuddeline56 anschauen und hier bei Angelika1348
(eingestellt am 25.8.13)
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