"Bremser" in Zornheim
Schon Tradition hat die Einkehr in der Weinstube Becker im Oktober zu Federweißer und Rotem Rauscher, oder, wie der Rheinhesse sagt: „zum Bremser“. Auch in diesem Jahr ist wie im vergangenen Jahr kein „goldener Oktober“ in Sicht. Erstaunlicherweise blieb es jedoch am Freitag, dem 10. Oktober trocken. So beschlossen wir, vor der Einkehr den angekündigten Spaziergang nicht ausfallen zu lassen.
Fidelis45 und ich holten Karenage, Irrwisch, marchen, Cicken, praline49, 1812, meingold und birdie43 an der Bushaltestelle ab. Direkt in die Weinstube kamen bakru26, Sunny322 und beauty2000.
Die Weinlese ist bereits beendet; nur vereinzelt sahen wir noch Rebstöcke mit Trauben. Die Weinbergswege sind zwar asphaltiert, aber durch den starken Regen der vergangenen Tage hatten die Räder der Traktoren bei der Weinlese ihre Spuren hinterlassen, und der Weg war zeitweise ziemlich matschig. (Ich hoffe, Ihr habt alle Eure Schuhe wieder sauber bekommen !)
In diesem Jahr fiel besonders die Begrünung zwischen den Rebzeilen auf. Ich hatte das in früheren Jahren nie in dem Ausmaß wahrgenommen. Sie ist ein Zeichen des ökologischen Weinbaus. Durch die Begrünung mit verschiedenartigen Pflanzen wird die Möglichkeit geschaffen, Insekten und Kleinlebewesen anzulocken. Die Blüten dienen der Ernährung von Nützlingen, die Wurzeln der unterschiedlichen Pflanzen unterstützen das Ökosystem im Boden. Gleichzeitig lockern sie den Boden auf und ernähren ihn durch das Absterben von Wurzelteilen. Auf natürliche Weise wird dadurch künstlicher Dünger eingespart.
Weit reicht der Blick ins Selztal. Bei gutem Wetter wird die Gegend um Zornheim nicht umsonst als das „Sonnenplateau Rheinhessens“ bezeichnet. Bei dem grauen Himmel ist allerdings keine gute Fernsicht möglich. Die Stunde reicht jedoch, um sich in der frischen Luft zu bewegen und miteinander zu plaudern.
Kurz vor 17 Uhr erreichen wir die Weinstube, wo zwei Tische für uns reserviert sind.
Die Speisekarte reicht von Zwiebelkuchen und Schmalzbrot über die Kürbissuppe, Spunde- und Handkäs’ bis hin zum Rheinhessischen Tapasteller („vun allem ebbes“). Die Preise sind zivil und verlocken zu mehr als einem Glas Federweißer und Rotem Rauscher. Kein Wunder, dass alle Plätze in der gemütlichen Weinstube besetzt sind und der Lärmpegel dementsprechend hoch ist. Gegen 21 Uhr haben wir genug gegessen und vor allem getrunken und machen uns auf den Heimweg.
(eingestellt am 12.10.14)
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