Weinstammtisch im März 2010
Siama24 (Sigrid) und Hillibaby (Hilmar) hatten den Weinstammtisch am 19. März organisiert. Er führte uns nach Mainz-Kostheim. Eigentlich sollte das Kostheimer Heimatmuseum besichtigt werden, aber der Sturm „Xynthia“, der Anfang des Monats wütete, hatte das Dach des Museums derart stark beschädigt, daß in den nächsten Monaten dort keine Führung stattfinden kann.
Im Nachhinein stellte es sich heraus, daß es nicht weiter schlimm war, daß die Führung ausfallen mußte - sie kann immer noch nachgeholt werden - denn ein paar Tage vorher war der Frühling ins Land gekehrt und nach dem langen eisigen Winter lechzte jeder nach einem Spaziergang in der Natur.
Bei angenehm milden Temperaturen, Sonnenschein und wenig Wind herrschte ideales „Laufwetter“. Und so trafen wir uns kurz nach 17 Uhr zu einem einstündigen Spaziergang an der Mainbrücke in Kostheim.
Mainz-Kostheim ist der südlichste Stadtteil der Landeshauptstadt Wiesbaden und liegt unmittelbar an der Mündung des Mains in den Rhein. Der Stadtteil gehört zu den sog. AKK-Stadtteilen, welche bis 1945 zu Mainz gehörten und nach dem Krieg von der amerikanischen Militärregierung der Stadt Wiesbaden zugeordnet wurden. Aus diesem Grund blieb der Namenszusatz Mainz – trotz der politischen Zugehörigkeit zu Wiesbaden – erhalten.
Bei einer kurzen Verschnaufpause mit Blick zum Weinprobierstand und zur Kirche erzählte uns Hillibaby etwas zur Geschichte der Stadt Kostheim, die hier nachgelesen werden kann.
Schon bald erreichen wir die Maaraue, einer Halbinsel an der Mündung des Mains in den Rhein.
Größere Bedeutung hatte die Maaraue in Zeiten der Flößerei auf dem Main. Wegen der geringen Strömung konnten die Flößer ungefährdet anlegen. Noch heute heißt der Arm, welcher die Maaraue vom Festland abtrennt, Floßhafen. Nach der Einstellung der Flößerei wurde der Durchfluß aus dem Main kommend so verändert, daß nur noch bei Hochwasser die Maaraue zur echten Insel wird, während bei normalen Wasserständen ein Abschnitt von gut 100 Metern regelmäßig trocken liegt und eine feste Landverbindung bildet.
Die Maaraue ist heute überwiegend ein Erholungsgebiet, auf dem sich u.a. ein Campinplatz und ein Freibad befinden. Eine größere Wiese ist für Grillveranstaltungen freigegeben. Außerdem finden sich hier Sportanlagen und eine größere Kleingartenanlage. Aus der Zeit der Festung Mainz existiert noch ein Fort, die Rheinschanze, in der sich heute ein Restaurant mit schönem Gewölbekeller und Biergarten befindet.
Der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa hielt auf der Maaraue zu Pfingsten 1184 einen großen Hoftag ab, der unter dem Namen Mainzer Hoftag bekannt wurde. Das Fest galt nach der sächsischen Weltchronik als die größte und prachtvollste Veranstaltung dieser Art in Deutschland. Zwei seiner Söhne wurden hier in den Ritterstand aufgenommen. Eine Sandsteinsäule erinnert an diesen bedeutenden Tag.
Nach einer Stunde flotten Schrittes erreichen wir an der Mainbrücke wieder den Ort. In der Rosengasse kehren wir bei Kasper Franz in der Weinstube Eintracht ein. Wir haben einen kleinen, gemütlichen Raum für uns alleine und finden genügend Platz an zwei Tischen. Ist es uns vom Spaziergang so warm geworden, oder rührt es daher, daß Kasper Franz noch tüchtig eingeheizt hat? Wir können es kaum erwarten, die durstige Kehle zu befeuchten. Ein Glück, daß die Weinpreise moderat sind. Auch das Wiener Schnitzel findet Anklang, das bedauerlicherweise nicht alle gewählt haben.
Schnell vergehen die Stunden und es ist nach 21 Uhr, als wir uns voneinander verabschieden.
Zu den übrigen Fotos führen Dich folgende Links:
Für die Bilder von fidelis45 (Dieter) klicke hier; Wullewatz (Manfred) hat seine Fotos hier eingestellt und zu den Bilder von Kobold1952 (Kordula)kommst Du hier.
(eingestellt am 21. März 2010)
Artikel Teilen
Artikel kommentieren