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Kirschblüte in Frauenstein

Der Frühling ist eingekehrt. Das konnten wir bei einem Ausflug zur Kirschblüte in den wohl schönsten Vorort Wiesbadens, Frauenstein, feststellen, zu dem Karenage (Karin) am 20. April eingeladen hatte.

Frauenstein ist der westlichste Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt. Der Ort mit ca. 2.400 Einwohner gehört bereits zum Weinbaugebiet Rheingau und wird deshalb auch das „Tor zum Rheingau“ genannt.

Gegen 16 Uhr trafen wir uns auf dem Parkplatz des beliebten Ausflugslokals Hof Nürnberg, inmitten der blühenden Obstgärten und Weinberge.

Nach einem kurzen Anstieg befanden wir uns auf dem Weg, den anno 1815 bereits der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe gegangen ist. In seinem Tagebuch hatte er vermerkt: „zum Mittag gespeist auf dem Hofe und die prachtvolle Aussicht bewundert“.

Goethe weilte damals in Wiesbaden zur Kur und besuchte am 6. Juli 1815 Frauenstein um geologische Studien zu betreiben. 1932 wurde zur Erinnerung an den „Goethe-Besuch“ der Goethestein errichtet, der heute eines der Wahrzeichen von Frauenstein ist.

An diesem aus Quadern zusammengesetzten Obelisken kamen wir später nochmals vorbei.

Frauenstein_Karenage
Unser Weg führt uns unterhalb des Goethesteins am Rande der Weinberge entlang
Foto: Karenage

Der Blick schweift über das enge Tal, die Rheinebene und den kleinen Weinort. In der Ortsmitte steht auf einem Felsen die Burgruine mit ihrem erhaltenen Bergfried, die um das Jahr 1200 entstand. Burg Frauenstein ist somit das älteste in Wiesbaden bekannte Bauwerk aus dem frühen Mittelalter. Um 1300 verkaufte Sigfried IV. von Frauenstein die Burg mit Grundbesitz an den Erzbischof von Mainz, der damit eine Flankensicherung für den Rheingau errang. Frauenstein wurde dadurch aber für Jahrhunderte Anlass zu Streitigkeiten zwischen Kurmainz und den Grafen von Nassau, die darüber wachten, dass sich der Ort nicht vergrößern konnte. Die nassauischen Höfe ringsum dienten dieser Blockade. 1803 fiel die Gemeinde an den Grafen von Nassau, 1866 wurde der Ort preußisch, 1928 wurde Frauenstein nach Wiesbaden eingemeindet.

Frauenstein1_Karenage
Unter uns liegt Frauenstein
Foto: Karenage

Geschichte ist Vergangenheit - Wein ist Gegenwart. Für die meisten von uns ist es deshalb interessanter zu wissen, dass in der Frauensteiner Gemarkung samtiger Spätburgunder und rassiger Riesling gedeiht. Die Weinlagen heißen Frauensteiner Marschall, Frauensteiner Homberg und Frauensteiner Herrnberg. Und im Frühjahr verwandelt sich das Weindorf in ein weißes Blütenmeer, durch das wir auf dem Rückweg zum Hof Nürnberg wandern.

Kirschblüte1_Karenage
Kirschbäume, soweit das Auge reicht
Foto: Karenage

Nach gut einer Stunde sind wir wieder im Hof Nürnberg angelangt, wo Karin drei Tische für uns hat reservieren lassen. Für die große Terrasse mit zauberhaftem Blick ins Tal ist es leider noch zu kühl.

Kirschbaum_Karenage
Kurz vor Hof Nürnberg steht dieser prächtige Kirschbaum
Foto: Karenage

Die Höfe Nürnberg, Rosenköppel und Sommerberg wurden im 14. Jahrhundert angelegt. Wie weiter oben bereits erwähnt, sollten sie die Gebiete der Grafen des Hauses Nassau mit den Ortschaften Dotzheim und Schierstein gegen die neuen Besitzer der Burg, die Erzbischöfe aus Mainz schützen.

Tisch1_Karenage
von lks.: schneeball303, fidelis45, Rose56, Metma, Wullewatz, Kobold1952 (nicht im Bild: Karenage)
Foto: Karenage

Der ungewöhnliche Name des Hofes „Nürnberg“ könnte aus der Heirat des Grafen Adolph von Nassau-Wiesbaden mit der Hohenzollern-Gräfin Margarethe stammen, die eine Tochter des Burggrafen Friedrich von Nürnberg war. Überliefert ist jedoch auch, dass der Berg, auf dem Hof Nürnberg steht, „Nornberg“ genannt wird. Die alten Frauensteiner Winzer bezeichneten mit „norr“ dürre, für den Ackerbau ungeeignete Flächen. Der aus Schiefer bestehende „Nornberg“ wurde deshalb zum Anbau von Reben genutzt, auf dem bis heute die Weine des Hofes Nürnberg gedeihen.


Tisch2_Karenage
von lks: Gartenhaeuschen, maikraut, Amigo70, Blumengruß, olil112, Gilleken
Foto: Karenage

Der Hof Nürnberg erlebte eine wechselvolle Geschichte, die hier nachgelesen werden kann.
In diesem geschichtsträchtigen Ausflugslokal verbrachten wir noch einige gemütliche Stunden, ehe wir gegen 20 Uhr die Heimfahrt antraten.

Tisch3_Karenage
von lks.: Irrwisch, Uschi38, Rute, Heribert
Foto: Karenage

Bei meiner Recherche entdeckte ich die schön-schaurige Geschichte vom Eisenmännchen, die sich in früherer Zeit in den Weinbergen zwischen Schierstein und Frauenstein zugetragen haben soll. Hier kannst Du sie nachlesen.

Alle Bilder vom Kirschblüten-Ausflug von Karenage kannst Du hier sehen.

eingestellt am 21.4.2010

Autor: Feierabend-Mitglied

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