Weihnachtsmarkt in Bad Wimpfen
Am Samstag den 08.12.12 machten wir unseren Tagesausflug nach Bad Wimpfen auf den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Nachdem tags zuvor bei Margret noch einige Mitglieder kurzfristig krankheitsbedingt abgesagt hatten, wurden die ersten in Hechtsheim und die letzten der 32 Mitglieder in Mainz am Hauptbahnhof abgeholt. Dann konnte es losgehen. Sobald wir die Autobahn erreicht hatten, teilten Margret und ich die Speisekarten aus. Mit einem Glas Sekt stimmten wir uns alle auf den Tag ein. Schon auf der Fahrt begleitete uns strahlender Sonnenschein, der auch den ganzen Tag anhielt.
Nach einer kurzen Pause bei Sinsheim kamen wir kurz vor 12 Uhr in Bad Wimpfen an. Wir waren sehr erstaunt, dass schon so viele Busse da standen. Aber im nach hinein kann man es verstehen.
Nach einem kurzen Fußweg waren wir auch schon bei dem Lokal „Hohenstaufenpfalz“ angekommen. Unsere Leute suchten sich, wie meist mit großem „Trara die Mainzer sind da“, einen Platz in dem gemütlichen Lokal. Dank auch Margrets sehr guter Vorarbeit hatten wir bald unser Essen, das uns allen sehr gut geschmeckt hat. Die Weinschorle werden dort nur in „Teegläsern“, nicht wie bei uns in Schoppengläsern, angeboten. Es sind halt sparsame Schwaben.:-)
Da wir noch ca.1 Stunde bis zur Führung Zeit hatten vertraten sich einige schon die Füße auf dem Weihnachtsmarkt und genossen Glüh- und Eierwein.
Pünktlich um 14 Uhr gingen die Führungen, in zwei Gruppen,los. Margret mit Führer und der ersten Gruppe, ich mit Frau Kohler in der zweiten Gruppe.
Es wurde uns viel Geschichtliches geboten über Bad Wimpfen am Neckar.
Erste Station war die Kaiserpfalz, wo uns einiges über die Staufer und Barbarossa erzählt wurde. Urkundlich wurde Wimpfen 1182 erwähnt. In diesem Jahr wird auch ein Aufenthalt Kaiser Friedrich Barbarossas in Wimpfen vermutet. Die Staufer erbauten in ihrem Reich so genannte Kaiserpfalzen. Das sind große, bewehrte Burganlagen, da wurde Hof gehalten und Recht gesprochen. Man nannte sie auch Wanderkönige. Die Burgen waren meist einen Tagesritt voneinander entfernt. In Wimpfen spricht man von 4 Stauferkönigen die insgesamt ca. 22-mal in Wimpfen Aufenthalt hatten. Davon sollen der Stauferkaiser Heinrich VI. mindestens dreimal und Friedrich II. achtmal Hof gehalten haben.
Im Jahre 1235, wird berichtet, dass Kaiser Friedrich II. mit seinem rebellischen Sohn Heinrich VII. in Wimpfen aufeinander getroffen ist.
Im Steinhaus, ein sogenannter Profanbau, war im ersten Stock der Aufenthaltsraum der Damen. Dort waren 2 Kamine gegenüber angebracht, so dass es den „Damen“ doch etwas angenehmer was als mit einem, wo nur von vorne Wärme kommt.
Im roten Turm waren Soldaten untergebracht. Ein kleiner Raum von ca. 60 qm diente als komplettes Wohnquartier mit Bettnischen und Abort für ca. 30 Soldaten. Man möchte sich nicht vorstellen so viele, ungewaschene, Menschen auf einem Platz.
Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges dauerten noch über 150 Jahre an. In dieser Zeit der bitteren Armut erfuhr Wimpfen finanzielle Unterstützung durch die Reichsstadt Nürnberg. Deshalb wird auch ein Turm als Nürnberger Turm bezeichnet.
Der blaue Turm, auch Bergfried der Pfalz genannt, ist schon seit 650 Jahren von einem Türmer bewohnt. In diesen Turm konnten die Soldaten nur mit Seilen und Leitern zur ihrer „Arbeitsstelle“ gelangen. Heute ist der Turm von einer heute 60jährigen Dame bewohnt, die in dem ca.33 qm großen Raum (mit nur einer Tür) 3 Kinder großgezogen hat. Die Wohnung kann besichtigt werden und besitzt auch einen Whirlpool!! Da Lebensmittel und andere Dinge ganz nach oben gebracht werden müssen, es sind 117 Stufen, hat die Bewohnerin sich etwas einfallen lassen. Wer ihr von den unten stehenden Dingen was mit hoch bringt, braucht keinen Eintritt von 1 € zu zahlen.
Die Stelen erzählen etwas Geschichte und sind aus Marmor von Apulien.
Eine jüdische Gemeinde gab es um etwa 1300 herum, was das Haus Nr. 5, ein ehemaliges Bethaus, mit einem jüdischen Schriftzug noch beweist.
Wer mehr über die geschichtliche Seite von Bad Wimpfen wissen möchte, kann bei Wikipedia alles andere nachlesen.
Ich selbst habe mir in der Kirche noch einen Teil eines Konzertes des ansässigen Chores angehört, mit Erwachsenenchor, Kinderchor und Duddelsackmusik.
Bis 18.15 Uhr sollten wir alle wieder beim Bus sein, was auch wunderbar geklappt hat und wir konnten, alle ziemlich erschöpft, den Heimweg antreten.
Ganz herzlichen Dank für die super-professionelle Organisation liebe Margret. Der Weihnachtsmarkt war wunderschön und sonst hat alles minutiös funktioniert. Danke, Danke, Danke.
Nach den Führungen zerstreuten sich die frierenden Feierabendler um sich den wunderschönen Weihnachtsmarkt anzusehen und sich mit Glühwein warm zu trinken, denn die Plätze in den Cafés waren rar und nur wenige hatten das Glück, einen zu ergattern.
Weitere Bilder von Karin könnt ihr hier sehen.
Margrets Bilder seht ihr hier
und meine Bilder findet ihr hier
Eingestellt am 11.12.2012
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