3_Mein Vater der Poet - 9_2025-Kunst-und-Kultur - Kunst-Kultur-ab-2007

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Ein Abend für Hanns Dieter Hüsch

Dass der Niederrheiner nix weiß, aber alles erklären kann, dat wissen se ja.
Un oft genug weiß er nix Genaues un sacht dann einfach:
So ähnlich jedenfalls.

Hanns Dieter Hüsch

Es war ein ganz besonderer Abend im Deutschen Kabarettarchiv in Mainz. Aus Anlass des 100sten Geburtstages von Hanns Dieter Hüsch - just am 6. Mai 2025 - widmete seine Tochter Anna ihrem Vater, einem der bedeutendsten Kabarettisten Deutschlands, ihr Programm, „Mein Vater – der Poet.“

Karin/10Lakritze hatte von der Veranstaltung im Newsletter des Kabarettarchivs gelesen und sich um Karten für die 14 Mitglieder, die sich dafür angemeldet hatten, gekümmert. Vielen Dank, liebe Karin für das schnelle Handeln und die Korrespondenz mit dem Kabarettarchiv.

Schon wenige Tage danach war die Veranstaltung ausgebucht. Dementsprechend gut besucht und eng bestuhlt war der relativ kleine Zuschauer- und Zuhörerraum im Kabarettarchiv. Aber es hat sich gelohnt. Wir bekamen einen denkwürdigen Abend mit Anna Hüsch-Kraus und den Erinnerungen an ihren Vater geschenkt – ich wurde spätestens an diesem Abend ein Hüsch-Fan !

Hanns Dieter Hüsch - geboren am 6. Mai 1925 in Moers, gestorben am 6. Dezember 2005 in Werfen im Rhein-Sieg-Kreis - war ein vielseitiger Künstler: Kabarettist, Schriftsteller, Kinderbuchautor, Rundfunkmoderator, Synchronsprecher und Liedermacher.

Bekannt wurde er vor allem als Vertreter des literarischen Kabaretts. Ab 1999 war er Schirmherr des Kabarettpreises „Das Schwarze Schaf“. Bundespräsident Johannes Rau nannte ihn den „Poeten unter den Kabarettisten“.

Über 40 Jahre lebte die Familie in Mainz. Dort wurde 1951 die einzige Tochter von Marianne und Hanns Dieter Hüsch geboren, Anna Hüsch-Kraus.

In ihrem Programm erinnerte Anna Hüsch an viele Stationen im Leben ihres Vaters, das ausführlich auf Wikipedia und auf dieser Seite – SWR-Kultur -nachzulesen ist.

Normalerweise wird sie in ihrem Programm von dem Kabarettisten Nicolas Evertsbusch am Klavier begleitet. Da dieser aber leider erkrankt war, kamen wir in den Genuss vieler Original-Einspielungen von Hanns Dieter Hüsch.

Anlässlich seines 100sten Geburtstages erinnerte u.a. der WDR an ihn und zeigte am Montag, 5. Mai das interessante Porträt „Hüsch mich! Hanns Dieter Hüsch zum 100sten.“ Leider habe ich keinen Link zur Mediathek gefunden, dafür aber auf YouTube zahlreiche Aufzeichnungen, von denen wir u.a. diese im Kabarettarchiv hören konnten:

- Ich bin ja so unmuskulös
- Ich sing für die Verrückten
- Feiertage
- Religiöse Mitteilung

Zum Abschluss des wunderbaren Abends wünschten sich viele Zuhörer, dass Anna Hüsch mit weiteren Erzählungen über ihren Vater wieder ins Kabarettarchiv – oder ins Mainzer Unterhaus – zurückkehren möge.

Der Abend endete mit viel Beifall für Anna Hüsch für die unvergesslichen Stunden mit ihr und ihrem Vater Hanns Dieter Hüsch und einem seiner schönsten Lieder, dem Abendlied „Schmetterling kommt nach Haus – Kleiner Bär kommt nach Haus – Känguruh kommt nach Haus – Die Lampen leuchten, der Tag ist aus“.