Närrisches Regionaltreffen am 4. Februar 2010

Im fastnachtlich geschmückten Saal der Gaststätte „Zur Kegelbahn“ in Mainz-Hechtsheim ging ein närrisches, zweistündiges Programm mit zahlreichen Programmpunkten über die Bühne. Von 18 Uhr bis spät nach 23 Uhr bewiesen die Mitglieder ein enormes Sitzvermögen.

Nackte Tatsachen!
Foto: bakru26

Alle hatten sich mehr oder weniger närrisch verkleidet.
Neben Clowns, Zigeunerin, Blumenmädchen, weißer Massai, Magd, Zwerg, Spinnenfrau und anderen fantasievollen Kostümierungen schoss eine „Schürze“ den Vogel ab und wurde zum begehrten (Foto-)Objekt: Karenage (Karin) zeigte sich leicht bekleidet mit Strapse. Den Bauchnabel zierte sogar ein Piercing. Das „Kostüm“ sorgte für „die“ Lacher des Abends.

Aber auch die anderen Narrenkleider wurden eingehend begutachtet und bewundert.

Melanchthon (Melanie) verteilte zu Beginn als Blumenmädchen Elisa für jedes Mitglied eine Blume oder ein Sträußchen aus ihrem Korb.

Wullewatz (Manfred) sorgte für die Musik und hatte nicht nur fetzige Schlager, sondern auch Stimmungslieder zum Schunkeln und Mitsingen im Gepäck.

Schade, dass die Technik ab und zu einen Streich spielte und die Musik an den hinteren Tischen nicht so gut zu hören war. Das lag aber auch daran, dass 30 Mitglieder munter und lautstark durcheinander quasselten. Dazu hatten sie zwei Stunden Gelegenheit, denn so lange dauerte es, bis alle mit Essen versorgt waren. Derart gestärkt nahm das Narrenschiff im Anschluss daran an Fahrt auf.

Margret551 (Margret) begrüßte das närrische Auditorium mit den Worten:

„Wenn ich hier so um mich seh,
ich muß schon sage, herrgott seid ihr schee!!!
Herzlich willkommen in unsrer Narrhall'
ich grüße euch ihr Narren all!
Ich grüß jeden Mann, ich grüß jede Frau,
mit kräftig donnerndem Helau!!!!
Ich weiß, der Knigge hat's annersrum gemeint,
aber uf Mann am End, hät's Helau sich nit gereimt.
Zu so'ner Sitzung gehört ne Bütt‘,
tja wie ihr seht, so was habbe mer halt nit.
Dafür geschmückt mit bunte Bänder
Habbe mir en Bütterednerständer
doch is der Platz e bißje knapp,
wo stellt mer bloß des Glas jetzt ab,
damit beim viele Babble und Schwätze,
mer zwischedurch sei Zung kann benetze.“

…. und stellte unseren Mr. Musicman mit folgendem Vers vor:

„Doch vorher noch en letzte Satz,
für die Musik sorgt heut unsern Wullewatz
er macht für uns de Platteuffleger
spielt Lieder von de Hofsänger bis zum Ernst Neger.
Er hat bestimmt für jeden Geschmack was dabei,
Musik von der Liebe und auch vom Woi
zum Schunkle, zum Tanze und auch zum Singe
nur die gut Stimmung, die müßt ihr jetzt mitbringe."

Margret übernahm auch die Moderation des Abends „Pfeif ich auf mei'm Pfeifche schrill, heißt das für euch, ihr seid jetzt still!“ und hatte für jeden Programmpunkt die passende Ansage in Reimform. Um sich Gehör zu verschaffen, brauchte sie aber nicht zu pfeifen, sondern die Narrenschell‘ kam zum Einsatz. Wullewatz hatte den ReBos dieses ganz besondere Geschenk zu Beginn überreicht, eine schwere, klanggewaltige Glocke, die bei jedem Regionaltreffen - genau wie das Feierabend-Schwein - von nun an mit dabei sein wird.

Den ersten Programmpunkt kündigte Wullewatz mit den Worten an:

„Auch dies Jahr wollen unsere Putzweiberfrauen,
erstmal nach dem Rechten schauen.
Und bevor wir mit der Party loslegen
nochmal durch unsern Raum hier fegen.“

Die beiden Putzweiber Margret und Rose ruhten sich aber erst einmal von der anstrengenden Arbeit aus und teilten schwesterlich Bier und Brezel. Doch die Pause verlief anders als gewohnt. Manch eine Fremdwortakrobatik mußte aufgeklärt werden („Das heißt nicht Mikroskop, sondern Horoskop“). Am Ende beschlossen die beiden, erst einmal Feierabend zu machen und zu Feierabend zu gehen („Ich hab' jetzt keine Lust mehr zu diskutieren"). Dort erwartete man sie schließlich schon, damit die Fassenachtssitzung endlich beginnen konnte.

„Ein Hobby hat doch jedermann
und was dabei passieren kann,
Knuddeline hat's in Reime gefaßt,
also zugehört und uffgepaßt.“

Vor die „Bütt“ trat Knuddeline56 (Marita) und stellte ihren Ehemann vor - ein Supertalent („Mein Mann ist ein Handwerker mit Köpfchen, aber mit zwei linken Händ’“). Egal, was im Haus zu reparieren ist, den Heimwerker freut’s und greift gleich zum Werkzeug, egal ob klempnern, tapezieren oder gärtnern - das Supertalent ist stets zur Stelle. Welche Katastrophen er damit auslöst, ob er als Yul Brunner zum Maskenball geht, ob er den Ast absägt, auf dem er selbst sitzt, ob das Tapezieren nicht alles schlimmer macht, wie es vorher war - egal, Hauptsache, ein Mann ist im Haus, einer mit Köpfchen, aber halt mit zwei linken Händen.

Zum Dank für diesen und die anderen Vorträge gab’s nicht nur ein dreifach donnerndes Helau, sondern auch den Narhallamarsch und den Hausorden: ein Piccolöchen am bunten Band mit Feierabend-Emblem - entworfen von Knuddeline56.

„Die Krankenschwester Olalia
ist selber krank und daher nicht da.
Und deshalb vor der Türe steht
die Krankenschwester Margaret“

In Vertretung der Krankenschwester Olalia, die sich offenbar bei ihren Kranken angesteckt hatte, trat ihre Kollegin Margaret in die Bütt’ und gab ihre feste Überzeugung kund: „Männer sind Jammerlappen“ - vor allem, wenn sie krank sind.
Gekonnt berichtet sie von ihrer aufopfernden Tätigkeit im Krankenhaus, vom Opa mit der halben Lunge, der sich bei ihr wie zu Hause fühlt, vom Blinddarm von Zimmer 110, der ihr gerne mal an den Kittel geht, vom Dreibettzimmer 108 ("die benehme sich akurat und spiele de ganze Tag nur Skat“), aber auch vom Rumkommandieren ("Schwester da und Schwester hier“). Tja, ein anstrengender Job eben und immer wieder: „Männer sinn halt Jammerlappe“.

„Auf der schwäbsche Eisebahne
wolle viele Leute fahre
doch wer heute Krach hier macht
sind die Fahrgäst von der Linie Acht!“

Mit einem Sketch vom „Wagen der Linie 8“ begeistern Hillibaby (Hilmar) als Schaffner ("Aber Leid, laßt's doch d' Leid naus, laßt ses halt naus"), Siama24 (Sigrid) und Freiin (Ute) als feine Damen ("Hinein wollen wir .... da hockt jeder drin und liest die Zeitung"), fidelis45 (Dieter) als eleganter Herr („Aussteigen lassen, sonst verpasse ich meinen Zug“ und „Sie, Lümmel Sie“)und Rose56 (Rose) als altes Mütterchen mit Pipsstimme („Ach bitte schön Herr Schaffner, Max-Weber Platz? Muß ich jetzt da umsteigen?“). Köstlich, der Schaffner in der Münchener Tram: im waschechten bayerischen Dialekt verkündet Hillibaby „Vorsicht, der Wagen ist besetzt“ ....

„Nicht nur Musik ihr lieben Leut
macht der Wullewatz uns heut
auch nen Vortrag hat er mitgebracht
drumm uffgepaßt und mitgelacht!“

Als treusorgender Ehemann plaudert Wullewatz (Manfred) übers bunte Eheleben. Von den „allerscheensten Stunden“ berichtet er, vom Redeschwall der Angetrauten („Liebling, sach doch ach mo was“), vom Leiden eines Ehemanns, wenn das Eheweib zum Shoppen ins Städtchen geht, weil sie mal wieder nichts zum Anziehen hat. Abends im Bad der Countdown; sie verwandelt sich vom „Oldtimer zum Superflitzer“. Für seinen hervorragend im Stil von Norbert Roth mit weißen Handschuhen präsentierten Vortrag erntet er viele Uiuiuis und Auwauwaus.

„Ständig wird von der Figur gered'
klar daß es immer um's abnehme geht.
Was dem Gritle dabei ist passiert
hat sie deshalb für uns notiert."

Der wunderbare „Kokolores“ wird zu später Stunde nur noch durch Gritle (Ingrid) getoppt.
Nachdem sie auf der „Freßmeile bei de Frankfurter Mess’“ war, findet sie sich urplötzlich auf der Waage wieder und sieht mit Schrecken: 12 Kilo zuviel. Mit den Leiden einer Abnehmkur im Fitneßstudio sorgt sie für manchen Lacher: Nach dem Einsatz auf dem Laufband geht sie auf dem Zahnfleisch und muss danach aufs Rudergerät. Von dort landet sie auf dem Butterfly, wo sie „wie ein lahmer Falter schwebt“. Und zuguterletzt sorgt sie auch noch für Chaos mit Massageöl, wo sie zuerst im Römischen Dampfbad unter „lauter Adonissen“ untertaucht und danach auf der Liege wieder gestrafft wird. Gritle, ein Ur-Talent unserer Mainzer Feierabend-Fassenacht, wird mit viel Applaus für den herrlich komischen Vortrag vom närrischen Auditorium bedacht.

Mit einer Polonaise durch den Saal und die Wirtschaft geht’s munter weiter mit Stimmungsliedern („mir könne nit schön singe, aber laut“), Schunkeln und Lachen.
Als gegen 22 Uhr die „von weiter her Gekommenen und Busfahrer“ sich verabschiedet haben, testet Karenage mit einem Spielchen noch die geistige Beweglichkeit der Mitglieder: für die Reise nach Kanada müssen 10 Begriffe eingepackt werden. Es zeigt sich, dass trotz der fortgeschrittenen Stunde und trotz des einen oder anderen halben Schoppen oder dem einen oder anderen Glas Bier die Mitglieder über eine ordentliche Portion Standfestigkeit und Merkfähigkeit verfügen. Alle 10 Begriffe konnten wiedergegeben werden, selbst der „Konstantinopolitanische Dudelsackpfeifenmachergeselle!!!“
Gut gelaunt verabschiedeten wir uns schließlich voneinander.

Die zahlreichen tollen Fotos können die Stimmung nur andeutungsweise wiedergeben. Vielleicht bestärken sie aber den einen oder anderen, in der Kampagne 2011 dabei zu sein, wenn es wieder heißt: „Auf zum närrischen Treffen der Regionalgruppe Mainz.“

Unsere Fotografen waren wieder fleißig am Werk. Es gab schließlich auch genügend Motive.

Margret551 (Margret) hat ihre Fotos hier eingestellt,
zu den Fotos von bakru26 (Günter) kommst Du hier, Karenage stellt die Bilder hier vor und Kobold1952 (Kordula) hat hier ihre 163 (!) Bilder eingestellt .... der totale Wahnsinn !!!

Ich will nicht vergessen zu erwähnen, dass wir uns über Besuch von neuen Mitgliedern freuen durften: roeckelche (Erika), ladylotte (Dagmar) und Gela53 (Angela).

Roeckelche brachte eine Freundin mit, und ladylotte einen lieben Freund vom Niederrhein, guenter2204(Günter), der sich mit folgendem Reim in unserem Gästebuch bedankte:

Besuche sind ja oft ein Graus,
doch war es toll in eurem Haus.
Bei euch konnt' ich Sonne tanken,
dafür will ich mich bedanken!
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Danke an die Mainzer Regionalgruppe und deren Regionalbotschafter " Margret und Rose" für die gelungene Fastnachtsfeier der ich als Gast am 04.02.2010 beiwohnen durfte.
Es grüßt "der vom Niederrhein"

Der Bericht wurde eingestellt am 6. Februar 2010