Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Herbsturlaub in der Türkei vom 22. November bis 13.Dezember 2013

Adalya  Ressort

Urlaub um diese Jahreszeit in der Türkei – kann das überhaupt gut gehen ?
Ich hatte diesen Urlaub bei einem Gläschen Wein (oder auch zwei) während eines Kurzurlaubes in Franken zugesagt, jedoch nie damit gerechnet, dass da wirklich etwas draus werden könnte. Karin, Elvira und Helga sowie vier ihrer Bekannten hatten nämlich schon im Mai gebucht. Doch nach unserer Rückkehr flitzte Karin sofort ins Reisebüro und rief um 10 Uhr morgens, ich war gerade noch beim frühstücken, bei mir an „Du kannst noch mitkommen!“ Es muss der letzte freie Platz gewesen sein, denn Gisela 2,die wie ich auch nachbuchen wollte, konnte erst eine Woche später zu uns stoßen.
Anfänglich sah es ja nun wirklich so aus, als ob dieser Urlaub ein einziger Reinfall werde. Nicht nur, dass das Reisebüro erst drei Tage vor unserem Abflug erfuhr, neben unserem Hotel würde gebaut und es sei demzufolge mit Baulärm zu rechnen. Aber wir könnten selbstverständlich umbuchen. Wie großzügig! Elvira und ich nahmen trotzdem das Risiko auf uns und beschlossen, einfach zum geplanten Termin zu fliegen. Karin und Helga waren schon seit einer Woche dort.

Baustelle

Aber am Flughafen Ffm erreichte uns schon die nächste Hiobsbotschaft: starker Wind verzögere unseren Abflug um etwa 70 Minuten, so dass wir nach drei Stunden Flug erst gegen 20,30 Uhr (unsere Zeit 19,30 Uhr) in Antalya landeten.

Sintflutartiger Regen empfing uns dort, man sah die Hand nicht vor den Augen. So kam als nächstes Unglück hinzu, dass ich die hellgelb angestrichene Bürgersteigbegrenzung direkt vor dem weißen Bus übersah, darüber stolperte und der Länge nach im wahrsten Sinne des Wortes in den Bus hineinfiel. Und zwar mit voller Wucht mit der Nase auf die Bustreppe und die Brille in hohem Bogen davonflog.

Und nun endlich schien die Glückssträhne für diesen Urlaub doch noch zu beginnen, denn erstens war die Nase wider Erwarten nicht gebrochen, obwohl sie schlimm aussah, und zweitens die Brille nicht kaputt. Wir hatten etwa eine Stunde vom Flughafen zu unserem 5-Sterne-Hotel Adalya-Ressort und Spa in Colakli unweit Side zu fahren. Schon beim ersten Hotel-Stopp besorgte der Busfahrer einen Beutel Eiswürfel, den ich während der gesamten Fahrzeit auf meinen Nasenrücken gedrückt hielt. Da ich doch einen leichten Schockzustand erlitten hatte, war ich sehr froh als ich am Hoteleingang von meinen Freunden empfangen wurde, die dann alles Weitere für mich regelten, mein Gepäck aufs Zimmer kam, der Busfahrer ein kleines Trinkgeld erhielt und ich ein Glas Rotwein. Trotz meines Zustandes war ich geblendet von der Lobby des Hotels – sie erschien mir wie ein Märchen aus 1001 Nacht.

Empfang
Schwimmbad

Aber das ganze Haus war ähnlich ausgestattet, was Elvira und ich bei einem kleinen Informationsbummel am nächsten Morgen feststellen konnten. Ein wirklich begabter Innenarchitekt hatte hier gewirkt. Aber auch das Äußere stand dem Inneren in keinster Weise nach. Das können nur Fotos belegen, Worte reichen einfach nicht aus.

decke
Brunnen

Es war fast nicht zu glauben, am nächsten Morgen schienen tatsächlich sieben Sonnen am Himmel. Als wir beide mit der Besichtigung des Inneren fertig waren, zog es uns in Richtung Strand, wo wir auf die übrigen stießen, die sich bereits auf Liegestühlen in der Sonne aalten. Das Wetter war so herrlich geworden, dass sich viele Gäste sogar ins Meer wagten. Ich hatte mit diesem Wetter am Morgen überhaupt nicht gerechnet und meinen Badeanzug leider im Zimmer gelassen.

Liegestuhl
Sonnen

Überhaupt mein Zimmer: Auch wiederum sehr, sehr geschmackvoll im maurischen Stil und großzügig eingerichtet mit einem breiten Doppelbett, einem weiteren Bett, einem orientalischen Kanapee, natürlich TV und Kühlschrank, dazu ein Balkon mit seitlichem Meerblick, allerdings landeinwärts auch auf verschiedene Baustellen, deren Lärm zwar nicht zu überhören war. Aber da wir tagsüber so gut wie nie in den Zimmern waren, fiel er nicht weiter sonderlich ins Gewicht. Nur morgens um 6 Uhr, wenn die Arbeiter begannen, störte er schon etwas. Aber meinem guten Schlaf machte das nicht besonders viel aus.

Bett 1
Bett2

Um die Mittagszeit gingen wir nicht ins Hotel zurück, sondern verbrachten sie in dem kleinen hoteleigenen Strandrestaurant. Ich genehmigte mir dort eine lecker zubereitete Forelle, später noch einen doppelten Espresso. Auch hier ist alles in unserem all-inclusive-Preis enthalten. Nach einem Bummel in die nähere Hotelumgebung samt der diversen Baustellen, statteten wir der Patisserie noch einen kurzen Besuch ab und probierten dort kleine Köstlichkeiten bzw. tranken eine heiße Schokolade mit einem Schuss Baileys, ehe Gisela 1 und ich im Hallenbad verschwanden. Andere benutzen dagegen die Sauna. Draußen schien jetzt die späte Nachmittagssonne und es war ganz schnell empfindlich kühl geworden. Nachdem wir ein paar Runden geschwommen waren, nahm mich Gisela mit ins Hamam und weihte mich dort in die Grundbegriffe dieses türkischen Bades ein. Außer Elvira, Gerti und mir waren alle anderen, die dieses fantastische Hotel mit allem pi-pa-po ausgesucht hatten, schon des öfteren in dieser Ecke der Türkei gewesen und nahmen uns Neulinge unter ihre Fittiche.

Basar1
Basar2

Von früheren Urlauben war ich es oft gewohnt, dass die meisten Gäste nach dem Abendessen in ihren Zimmern verschwanden. Das war hier jedoch nicht der Fall. Man traf sich einfach in der Lobby, in einer Ecke wurde z.B. Fußball im Fernsehen geschaut, in einer anderen getanzt, dort Bingo oder Karten gespielt oder sich nur einfach bei diversen Getränken, die in reichlichem Maße angeboten wurden, unterhalten. Die Kellner flitzten nur so hin und her. Da hier in der Lobby W-Lan kostenfrei ist, beschäftigten sich auch manche mit ihren mitgebrachten Laptops oder Tablets; auf den Zimmern hat man den Empfang nur gegen eine Gebühr.

Karten

Der nächste Tag war kein ausgesprochener „Strandtag“, zwar nicht gerade kalt, aber die Sonne ließ sich nur wenig blicken. So schlenderten wir alle um die Ecke, nahmen uns einen Dolmus und fuhren für einen Euro in den nächsten Ort Kumköy zum bummeln und shoppen. Karin und Helga kannten von ihren früheren Aufenthalten her ein kleines Reisebüro, dessen Inhaber selbst kleine Ausflüge zusammenstellte. So buchten wir als erstes einen Besuch in einem richtigen türkischen Dampfbad bei ihm mit Sauna, Ganzkörperpeeling, Schaummassage, Ölmassage und Gesichtsmaske sowie dann zwei Tage später eine Tagesfahrt zum „green Canyon“.

kaffee2
kaffee3

Nachdem wir uns noch einen leckeren Granatapfelsaft genehmigt hatten, brachte uns der Dolmus wieder zurück ins Hotel.

Zwar waren die Temperaturen noch recht warm, etwa so um die 22 Grad, aber das Wetter war zur Zeit doch recht unbeständig. Auch heute öffnete der Himmel des öfteren mal seine Schleusen, was aber nicht von großer Bedeutung für uns war. Denn außer Sauna und Hallenbad mit täglicher Wassergymnastik gibt es auch noch einen kleinen Fitnessraum. Am Nachmittag holte uns dann der Bus zum Hamam ab. Nach der Sauna lagen wir dort auf heißen Steinen, nur bekleidet mit einem Schlüpfer, wurden mit heißem Wasser von oben bis unten fortwährend begossen, dabei mit groben Tüchern abgerieben – das war das Ganzkörperpeeling. Anschließend wurden wir wieder mit Unmengen Schaum überschüttet und „sauber gewaschen.“ In dem daneben liegenden Ruheraum schmierte man uns eine grüne Masse ins Gesicht. Nun musste geruht werden, ehe es nach dem Abwaschen der Maske zu einer 20minütigen Öl-Rückenmassage ging. Total geschlaucht wankten wir ins Hotel zum Abendessen.

Liegen

Das Wetter wurde nun wieder etwas besser, manche Gäste gingen auch schon wieder ins Meer baden.
„Jeder macht das, wozu er Lust hat“
Das war ein gutes Motto für unsere Truppe. Zwar wurde beim gemeinsamen Frühstück und der anschließenden Zigarettenpause auf der Terrasse darüber gesprochen, was die einzelnen so vorhaben und wenn man Lust hat, schließt man sich einfach an. Wenn nicht, geht man eben alleine seiner Wege, aber meist finden sich welche zusamen. So war ich zum Beispiel alleine im Fitnessstudio und bei der Wassergymnastik, traf beim Mittagessen aber Elvira und wir beschlossen, auf der schönen, 2 km langen Strandpromenade einen Spaziergang zu machen – eine 3/4Stunde bis zum nächsten Shopping-Center, wo sich u.a. auch ein Friseur befand, in dessen Laden zwei Becken aufgestellt waren mit unzähligen kleinen Fischen darin. Da hängt man nun seine Füße rein und die Fische machen sich darüber her und knappern mit Begeisterung Haut und Schuppen ab, was eine unheimlich kitzlige Angelegenheit ist.

fischlein1
fischlein2
essen1

Pünktlich waren wir wieder zum Abendessen zurück, welches unter dem Thema „Fisch“ stand. Empfangen wurden wir schon von zwei gefährlich aussehenden Piraten und es wurde dann die herrlichsten Fischleckerbissen angeboten. Natürlich aber auch anderes für die, die keinen Fisch mochten.

piraten
essen2

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn kurz vor 9 Uhr stand bereits der Bus für den gebuchten Ausflug zum Green Canyon vor der Tür. Da heute wieder die Temperaturen geklettert waren, wurde es ein herrlicher Ausflug vorbei an der nahe gelegene kleine Kreisstadt Manavgat, dann weiter durch die Ausläufer des Taurusgebirges, auf dessen Gipfeln zum Teil bereits der erste Schnee liegt, vorbei an den Resten eines 1800 Jahre alten Römer-Aquädukts, welches auf 300 km Länge ein Gefälle von 0,5 % aufweist. Dann erschienen der kleine und der große Stausee mit ihrem smaragdgrünen Wasser und ihrer imponierenden Staumauer, sie ist die drittgrößte Talsperre der Türkei und wurde von 1977 bis 1984 von Franzosen geplant und von deutschen Baufirmen mit türkischen Arbeitern erbaut.
Nun hieß es raus aus dem Bus und rauf aufs Schiff. 90 Minuten lang durchführen wir den eindrucksvollen Green Canyon mit seinen imponierend hohen steilen Felswänden an beiden Seiten. Unterwegs wurde an einer Plattform kurz Halt gemacht, um uns Gelegenheit zu geben, ein Bad in dem eiskalten Wasser zu nehmen.

Ausflug1
ausflug2
ausflug3
ausflug3

Anschließend ging es mit dem Bus weiter zu einem kleinen Lokal zum dort bestellten Mittagessen, ehe wir dann gegen 3 Uhr die Heimfahrt antraten.

Am 29. November war Helgas großer Tag: ihr Geburtstag. Unser Frühstückstisch war festlich vom Personal geschmückt, Sektgläser standen bereit und sie bekam von uns ein Geburtstagsständchen gebracht. Der Kellner ließ den Sektkorken knallen, wir gratulierten und überreichten ihr eine Karte „von der ganzen Meute“ sowie ein schönes Feuerzeug, in das Karin „Helga“ hatte eingravieren lassen. Helga war so gerührt, dass ihr die Tränen in den Augen standen.

Auf der sonnigen Terrasse frühstückten wir zu Ende und beschlossen, heute mal einen richtigen Faulenzertag zu machen, zudem das Wetter es weiterhin gut mit uns meinte.

Geburtstag

Aber Elvira und mich juckte doch das Fell, wie man so schön sagt. Wir wollten unbedingt ins Wasser. Aber das war gar nicht so leicht, denn durch den Wind war die Brandung recht heftig und der sandige Untergrund keineswegs stabil. D.h. man sackte beim Hineingehen bis in die Knie in den weichen Sand ein und hatte große Mühe, seine Beine wieder rauszuziehen. Und als ich versuchte, nun auch das zweite Bein raus zu bekommen und zudem auch noch gerade eine große Welle
daherrollte, geschah, was geschehen musste: ich plumpste wie ein nasser Sack ins Wasser, das für meine Begriffe aber überhaupt nicht sonderlich kalt war. Auf allen vieren musste ich rauskriechen und wir beide hielten uns die Bäuche vor Lachen, denn ich probierte es mehrere Male und wurde aber jedes Mal wieder umgerissen, vor allem, wenn eine größere Welle kam.

Dann gingen wir wieder zu den anderen, die derweil faul auf den Liegen in der Sonne lagen. Ein kleines Mittagessen holten wir uns von drinnen auf die Terrasse und sofort flitzte ein Kellner, um zwei Tische für uns zusammenzustellen; er wusste schon, ein gutes Trinkgeld würde vermutlich folgen. Überhaupt war das Personal sehr, sehr zuvorkommend, wohl wissend, ein Trinkgeld war anschließend meist fällig. Ein Euro tut uns bei diesem preiswerten Urlaub wirklich nicht sonderlich weh.

personal
Essen

Da das Wetter immer besser wurde, nutzten wir das natürlich aus und verzogen uns in den nächsten Tagen nach dem Frühstück an den Strand. Der Wind hatte sich ebenfalls gelegt, dadurch war der Sand am Strand fester geworden und man konnte problemloser ins Wasser hineingehen; der Strand erwies sich als sehr flach und eben und war vollkommen steinlos. Er war so flach, dass man kaum schwimmen konnte, aber dafür sehr gut aquajoggen. Ich fand es im Wasser fantastisch und wäre am liebsten gar nicht mehr raus.
So abgekühlt hielt ich es dann auch auf der Liege in der prallen Sonne bis zum Mittagessen aus. Liegen waren trotz des weiterhin schönen Wetters immer genügend vorhanden, denn man merkte allmählich doch, dass sich die Saison ihrem Ende neigte. Gäste reisten nach und nach ab, neue kamen zwar nach, wurden aber gleich ins Schwesterhotel Adalya Ocean nebenan einquartiert, das weiterhin geöffnet hat, während unser Hotel drei Tage nach unserer Abreise schließen wird.

strand1

Aber schon gegen 2 Uhr wurde es merklich kühler. Für uns das Zeichen unsere 7 Sachen einzupacken und der Patisserie unseren Nachmittags-
besuch abzustatten, um uns dort zum Beispiel heiße Schokolade mit Bailays, Kaffee mit Kognak oder einen Irish coffee zu gönnen. Und die kleinen süßen Häppchen schmeckten uns auch schon wieder. Hin und wieder spielten wir auch hier schon eine Partie Rommicup ehe man sich schon wieder zum Abendessen fertig machen musste.

essen6

Es war zwar immer sehr köstlich und vielseitig, aber immer nur gab es Lamm, Pute, Hähnchen oder Fisch – nie ein schönes Schnitzel oder ein deftiger Schweinebraten !
Überhaupt konnte man rund um die Uhr essen und trinken. Bis 10 Uhr konnte man frühstücken, dem schloss sich bis 11 Uhr das sogenannte Spätaufsteher-Frühstück bis 11 Uhr an, das sich vom Frühstück nur dadurch unterschied, dass die Platten nicht mehr nachgefüllt wurden. Aber es war immer noch reichlich da. Ab 12,30 Uhr gab es dann schon wieder Mittagessen, das Abendessen wurde ab 18,30 Uhr gereicht. Inzwischen hatte aber auch schon seit dem späten Vormittag die Patisserie mit ihren süßen Verlockungen geöffnet. Wem das nicht reichte, konnte sich von 23 bis 24 Uhr noch mit Mitternachtsnacks versorgen. Getränke aller Art gab es überall im Haus und rund um die Uhr.

Die Abende wurden weiterhin in der großen Lobby verbracht, meist mit Kartenspielen oder Unterhaltung. Da schmeckte dann z.B. ein Campari Orange oder ein „Sex on the beach“.

Zwei lustige Begebenheiten verdienen es aber festgehalten zu werden.
Bei einem unserer Aufbrüche am Strand packten wir zwar unsere 7 Sachen in die hübsche Badetasche, die uns das Hotel geschenkt hatte, ich vergaß aber meinen Badeanzug, der zum Trocknen über einer Liege hing. Mehrere Tage später wateten wir durch den Sand zum Strand, da rief Elvira „Guck mal, da hat ja jemand seinen Badeanzug vergessen.“ Ich darauf „Komisch, der sieht aus wie meiner ! 0 Gott, ich glaube fast, es ist meiner !“ Er war es tatsächlich. Großes Gelächter war die Folge.

Die zweite Begebenheit ereignete sich in Manavgat. Dort war jeden Montag und Donnerstag Markt und einkaufssüchtig wie wir nun mal alle sind, mussten wir wenigstens einmal dort gewesen sein. Aber eigentlich gibt es überall das Gleiche. Als wir uns dann erschöpft am Fluss in einem kleinen Lokal niederließen, um einen leckeren Apfeltee zu trinken, der übrigens nur in der Türkei so lecker schmeckt, wurden wir vom Nebentisch von zwei älteren Türken ununterbrochen fixiert. Der junge Wirt übersetzte uns bereitwillig, der eine sei so einsam und suche eine Frau. Ob nicht eine von uns . . . ? Wir hatten zwar unseren großen Spaß bei dem Gedanken, aber keine von uns wollte. Als wir dann aufbrechen wollten und nach der Rechnung verlangten, hieß es, es sei bereits alles bezahlt. Dankbar nickten wir recht freundlich zu den beiden hinüber und riefen artig „Danke schön“. Elvira und Karin waren derart beeindruckt, dass sie ihm sogar einen Kuss gaben.

besuch
einheimische

Er schaute ganz verdattert drein, denn im nachhinein stellte sich heraus, dass Erika, unsere neue Bekannte aus Krefeld, die sich mit Marlene und Ursula aus Hannover uns angeschlossen hatte, die Rechnung bezahlt hatte. Wiederum großes Gelächter unsererseits und Elvira mit ihrem trockenen Humor wollte nun aber unbedingt ihren Kuss zurück haben.

marktbesuch

Als sehr angenehm erwies sich nicht nur im Hotel, sondern auch auf den Straßen und Märkten, dass viele der Türken ein einwandfreies Deutsch sprechen. Sie sind zum Teil in Deutschland geboren, dort zur Schule gegangen und werden nun hier in ihrer Heimat vor allem in den Hotels sehr gerne eingestellt. Auch unser Animateur, bei dem ich gerne zum Dartspielen war, kommt aus Hannover, und die junge Dame von der Wassergymnastik aus dem Saarland.

dart
vorstellung

Überhaupt gab sich das Hotel sehr große Mühe mit uns Gästen. Sei es mit einem türkischen Abend mit einheimischen Spezialitäten oder nach dem Abendessen gar mit einer Schokoladenparty in der Lobby. Drei Tische bogen sich fast unter der Last der angebotenen Pralinen und dem Obst mit einem Schokoladenbrunnen.
Musik gab es jeden Abend, mehrmals sogar live mit Tanz, ein Profi-Gast trug des öfteren alte und moderne Schlager vor. Auch ein Karaoke-Abend wurde veranstaltet, den wir in gemütlich tiefen Sesseln in der Lobby bei einem Cocktail genossen, ebenso einen türkischen Folklore-Abend mit ausgezeichnet dargebotenen Tänzen einer jungen Tanzgruppe. Aber auch ein Magier zeigte an einem der Abende seine Künste.

süsses

Da unser Hotel nur wenige Minuten von Side entfernt liegt, war es natürlich selbstverständlich, mit dem Dolmus einen Besuch dieser antiken Stadt abzustatten, die angeblich 1405 v.Ch. gegründet wurde. Sie war in der Antike eine bedeutende Hafenstadt, davon sind viele Bauwerke erhalten geblieben. Allerdings zerstörte ein Erdbeben im 12. Jahrh. viele davon. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche im 2. bis 3. Jahrh. Man begann 1947 mit den ersten Ausgrabungen, die noch bis heute andauern. 1966 wurde die Stadt unter den Schutz der UNESCO gestellt. Ein Aquädukt aus dem 30 km entfernt liegenden Manavgat versorgte Side damals mit Trinkwasser; ich denke mir, die Reste dieses Aquädukt haben wir auf unserem Ausflug zum Green Canyon gesehen. Übrigens bedeutet Side auf griechisch Granatapfel.
Leider verschlechterte sich das Wetter in Side nach unserer Ankunft zusehends und wir mussten, nachdem wir ein paar obligatorische Fotos von den antiken Ruinen sowie dem Apollo-Tempel am Ufer geschossen hatten, unseren Ausflug abbrechen.

Erwähnte ich nicht gerade das Erdbeben aus dem 12. Jahrhundert ? Beim Abendessen begannen plötzlich die Stühle zu wackeln und die Fensterscheiben zu klirren. Auch heute im 21. Jahrhundert bebte die Erde wieder einmal ! Es war allerdings ein kleines Erdbeben der Stärke 5,0, eigentlich ein Seebeben, das keine Schäden hinterließ. Das Meer war allerdings den ganzen Tag über schon sehr unruhig gewesen.

ruinen1

Die Stadt Alanya, in der die größte Zahl deutscher Aussiedler (über 10.000) in der Türkei lebt, und der Ausländerbeirat hatten vor 5 Jahren zum ersten Mal einen Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen. Helga hatte einen kleinen Bus für uns besorgt und so fuhren wir ca. 1 ½ Stunden nach Alanya. Der nicht zu übersehende große Weihnachtsbaum war am Hafen aufgebaut und rings um ihn gruppierten sich verschiedene inländische und ausländische Buden – er nannte sich auch internationaler Weihnachtsmarkt. Russland, Polen, das Baltikum und die skandinavischen Länder boten teils Spezialitäten, teils kleine handwerkliche Arbeiten aus ihrer Heimat an.
Wir durften uns fünf Stunden aufhalten, so dass auch genügend Zeit blieb, sich ein klein wenig in der Stadt umzuschauen, eine Moschee zu besichtigen, den schönen Park in der Nähe des Hafens zu bewundern und natürlich wieder Geld auszugeben in Form von wunderschönem Lapislazulischmuck sowie für Fastnacht eine typische türkische Pluderhose. Nun fehlte mir nur noch ein passendes Oberteil dazu.

ruinen2

Gestärkt mit heißem Apfeltee traten wir die Heimreise an, stürzten uns hungrig auf unser wieder einmal reichhaltiges Abendessen, um dann in der Lobby abzuwarten bis es 12 Uhr wurde. Denn dann begann Elviras großer Tag:
Sie wurde am 9. Dezember 70 Jahre alt !
Die Kellner waren informiert und um Punkt 12 Uhr erschienen zwei von ihnen „Happy birthday“ singend und ließen anschließend die Sektkorken knallen.
So wie der Tag geendet, so begann aber auch der eigentliche Geburtstag. Nachdem Elvira majestätisch wie eine kleine Königin die Freitreppe zum Speisesaal herabgeschritten war,brachten auch wir ihr ein Geburtstagsständchen. Unser Tisch war wieder festlich geschmückt und die Sektkorken knallten ein zweites Mal. Auch Elvira hatte Freudentränen in den Augen. Sogar ihr Bett war von den Reinemachefrauen mit Blumen und einem großen Herz dekoriert worden.

Elvira

Nun war es auch aus mit dem morgendlichen Dartspielen. Starke Sturmböen warfen Liegen samt Kissen in den Pool, die Temperaturen fielen weiter – waren fast identisch mit den Temperaturen zuhause.
Aber nun hatte man auch Zeit, zum Friseur und zur Pediküre zu gehen. Auch für den Wellnessbereich war nun mehr Zeit.
Allmählich kam aber doch Abschiedsstimmung auf. Die lustigen Freundinnen Erika und Marlene aus Krefeld reisten einen Tag vor uns ab. Gisela, Karin und ihre Freundin Hanne bleiben dagegen noch zwei Wochen, während Elvira, Helga, Gerti und ich uns nach drei Wochen auf den Weg nach Deutschland machten.
Ob wir uns alle wirklich im nächsten Jahr wiedersehen werden ???



E N D E

gute reise
ende
abschied

Weitere schöne Bilder von Irmtrauts Reise könnt Ihr
hier sehen.

eingestellt von knuddeline56/Marita

Autor: Irrwisch

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten

Es wurde noch keine Bewertung abgegeben. Sei der erste, der diesen Artikel bewertet! Nutze dafür die Sterne:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Mainz > Reiseberichte der Mitglieder > 01 - Irmtrauts Reiseberichte > 04 - Reise in die Türkei 2013