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No risk, no fun

Vom 23. bis 27. Juni 2015 in Hamburg

Noch immer sehe ich die süffisanten Gesichter vor mir, als ich bezüglich unserer Hamburg-Reise erwähnte, wir drei (Angela/Naima, Uschi/Urmel und ich) hätten hierfür ein Dreibettzimmer gebucht.

In 4 Stunden brachte uns der ICE von Frankfurt direkt nach Hamburg-Altona, dann war es noch eine Station mit der S-Bahn; da sahen wir schon schräg gegenüber vom Bahnhof das Theater Neue Flora, in dem wir am nächsten Tag das Musical „Phantom der Oper“ besuchen wollten.

Wir stiegen in einen Bus um, der uns nochmals 2 Stationen weiter direkt vor unser Hotel Nordic Hotel Domicil in der Stresemannstraße brachte. Das war schon einmal sehr, sehr günstig für unseren Theaterbesuch.

Aber als wir dann unser sogenanntes „Dreibettzimmer“ im 1. Stock betraten, verschlug es uns die Sprache: Es entpuppte sich als kleine Suite mit 2 Schlafzimmern, einem gemütlichen Wohnzimmer, und einem recht geräumigen Bad, in dem sich auch ruhig mal zwei fertig machen konnten. Weiter standen uns 2 Fernsehapparate, ein Wasserkocher mit Kaffee und Tee zur Verfügung und hatten – hurra – kostenlosen Internetempfang in jedem Raum. Das alles hatten wir allerdings für den Preis nicht erwartet.

Nach dem Auspacken erwartete uns ein Verwandter Angelas, der uns während unseres Aufenthaltes hier ein wenig unter seine Fittiche nahm. Wir unternahmen an diesem ersten Abend einen kleinen Informationsbummel mit ihm, wobei er sich als perfekter Stadtführer entpuppte.

Natürlich führte uns unser erster Weg an die Landungsbrücken. Sie sind der Verkehrsknotenpunkt Hamburgs schlechthin. Es handelt sich hierbei um eine große Anlegestelle (688 m lang) für Fahrgastschiffe; die Katamarane nach Helgoland starten ebenfalls hier. Auch hat man eine fantastische Aussicht auf die Norderelbe sowie den gesamten Hafen. Sie bestehen aus schwimmenden Pontons, die über 9 bewegliche Brücken mit dem Festland verbunden sind.

Nicht zu übersehen ist dort jedoch die Elbphilharmonie.
Den Sockel bildet der historische Kornspeicher. Darüber erhebt sich der kristalline, geschwungene Neubau (insgesamt 110 m hoch mit 26 Geschossen). Sein Herzstück bildet ein großer Konzertsaal mit 2100 Plätzen.
Die Baukosten sollten sich einmal auf 70 Mill. Euro belaufen, inzwischen sind sie auf das Zehnfache gestiegen. Allein eine der unzähligen Fensterscheiben, die in Italien handgefertigt werden, kostet zum Beispiel ca. 4000 Euro. Dafür spiegelt sich ihnen aber auch der Lichteinfall der Sonne durch ihre Wölbung so, als sei es der Sternenhimmel. Das Eröffnungskonzert ist nun für Januar 2017 angesagt.

Dann bummeln wir weg vom Wasser, vorbei an den Seemannskirchen, der dänischen, norwegischen und finnischen, und den tanzenden Türmen, ehe wir in einem kleinen portugiesischen Lokal zum Abendessen einkehrten. Aber lange blieben wir nicht, wir waren alle drei hundemüde und lagen schon um 23 Uhr in den Betten.

Am zweiten Tag stand ich gegen 9 Uhr als erste auf und machte mich schon mal fertig, bevor ich die zwei anderen Schlafmützen weckte. Frühstück gibt es glücklicherweise bis um ½ 11, samstags sogar bis um 11 Uhr.
Ein Frühstücksbüffet empfing uns, auf dem aber auch rein gar nichts fehlte. So begannen wir diesen Tag schon mal frohgemut mit einem (oder waren es gar zwei ?) Glas Prosecco sowie Lachsbrötchen, Rühreiern mit Speck, französischem Käse u.a.m.

Wir wohnten so zentral, dass wir mit dem Bus auch schnell am Rathausplatz waren und dort einen Bus für eine anderthalbstündige Stadtrundfahrt bestiegen. Obwohl ich bereits mindestens 4 oder 5x in Hamburg gewesen bin und auch schon zwei Stadtrundfahrten mitgemacht hatte, erfährt man doch immer wieder etwas Neues. Die Große Freiheit zum Beispiel verdankt ihren Namen der hier herrschenden einstigen Gewerbe- und Religionsfreiheit (Hamburg ist überwiegend evangelisch und hier wurde eine katholische Kirche geduldet), St. Pauli heißt so nach der dort stehenden Pauluskirche. Dass die dänische Grenze einst bis Altona reichte, hatte ich früher schon einmal gehört.

Bei der Michaeliskirche, dem Wahrzeichen Hamburgs, stiegen wir aus, um nach der kurzen Besichtigung des Innenraums mit seinen 5 Orgeln mit dem Fahrstuhl auf den Turm hochzufahren. Von der Plattform da oben genossen wir in luftiger Höhe den sagenhaften Rundblick auf die fast 1,8 Mill. Einwohner zählende Stadt (sie ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands noch vor München), den Hafen, die Speicherstadt und das Umland. Auch das höchste Bismarckdenkmal der Welt war gut zu erkennen; seit Mai steht ein Steinbock auf seinem Kopf, der im August aber wieder runtergenommen wird. Was das allerdings zu bedeuten hat, habe ich trotz Google nicht rausgekriegt.

In einer Seitenstraße stießen wir, angezogen von der vor der Tür stehenden Stierskulptur, auf ein kleines spanisches Restaurant mit einer wahrhaft sehenswerten Innenausstattung. Dort aßen wir dann einen schmackhaften andalusischen Eintopf und gestärkt ging es weiter.

Hamburg 2015_Irrwisch

Gegen Abend war es dann so weit: Der Besuch des Musicals Das Phantom der Oper in der Neuen Flora, einem der größten Theater Deutschlands mit 1965 Plätzen, die Bühne misst 240 m².

Das Musical hatte vor über 26 Jahren Premiere, verließ Hamburg 2001 und kehrte nach 12 Jahren 2013 wieder zurück. Es ist das erfolgreichste Musical der Welt, begeisterte bis jetzt 130 Mill. Zuschauer. Es wird bis jetzt ununterbrochen in London Westend und am Broadway in New York aufgeführt.

Nach New York und London ist Hamburg die drittgrößte Musicalmetropole weltweit mit 4 großen Stage-Theatern.

Glücklicherweise hatten wir im Internet hervorragende Plätze gewählt, von denen aus wir einen fantastischen Blick auf das Geschehen auf der Bühne hatten.


Wenn Du auf das Bild klickst, hörst Du einen Ausschnitt aus dem Musical

Hamburg 2015_Irrwisch
lks: Foyer - Mitte: unsere Plätze re: Kronleuchter



Am dritten Tag holte uns Thomas, Angelas Verwandter, wieder nach dem Frühstück ab und wir fuhren mit einem kleinen Linienschiff elbaufwärts bis zum Museumshafen in Övelgönne.

Im Museumshafen haben 20 Schiffs-Oldtimer ihren Liegeplatz, u.a. auch das älteste seegängige Feuerschiff der Welt sowie historische Dienstfahrzeuge von Polizei und Zoll.

Wir machten auf einem schmalen Fußweg einen Spaziergang am Ufer der Elbe entlang, vorbei an bunten, kleinen ehemaligen Kapitäns- und Lotsenhäusern, die teils hunderte von Jahren alt sind, bis hin zu dem bekannten Strandlokal „Strandperle“. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Elbe und die vorbeifahrenden Ausflugsdampfer und Schiffe. Wir suchten uns ein schönes schattiges Plätzchen und genossen Nordseeurlaub-feeling pur auf diesem Fleckchen Sandstrand mitten in Hamburg.
Auch eine leckere Bockwurst ließen wir uns hier schmecken, was uns aber nicht davon abhielt, vor der Abfahrt am Museumshafen noch ein Kaffeepäuschen zu machen und danach noch ein Eis zu schlecken.

Die U-Bahn brachte uns anschließend bis St. Pauli, wo wir ein wenig rumschlenderten und sogar versuchten, einen Blick in die berüchtigte Herbertstraße zu werfen, was uns aber leider ganz massiv verwehrt wurde.

Dafür bewunderten wir aber ein paar tolle Motorräder, die hier zum Teil überall rumstanden, zum Teil aber auch mit viel Getöse und Geknatter die ganze Stadt unsicher machten. Denn an diesem Wochenende fanden in Hamburg die 12. Harley-Days statt. 50.000 Biker aus dem In- und Ausland wurden erwartet und tausende von ihnen brettern bei einem Korso durch die gesperrte Innenstadt am Sonntag vor erwarteten 500.000 Besuchern. Schade, dass wir dann schon abgereist sind.

Für den Abend hatten wir eine romantische Lichterfahrt auf Elbe und Alster um ½ 11 bis 12 Uhr in einer kleinen Barkasse gebucht. Auch das war wieder ein grandioses Erlebnis, vorbei an dem beleuchteten Hafen, der Speicherstadt sowie den riesigen Containerschiffen zu schippern. Von dem Kapitän, der die gesamte Zeit von Hamburg erzählte, erfuhren wir viel Interessantes.




Dieses Containerschiff z.B. ist 398 m lang.

Hamburg 2015_Irrwisch


Der vierte Tag, war ein "Großer": Angela hat einen runden Geburtstag !

Uschi und ich hatten ein Buch besorgt „Das Phantom der Oper“ und es hatte den Anschein, dass wir das Richtige getroffen hatten, sie freute sich wahnsinnig darüber. Das Hotelpersonal war uns behilflich gewesen, einen wunderschönen Blumenstrauß zu besorgen, der nun den für uns reservierten Frühstückstisch samt Sektgläsern und Sekt zierte.

Hamburg 2015_Irrwisch


Vom 25. Juni bis 11. Juli sind auf dem Rathausplatz zum 30. Mal die gemütlichen Holzlauben des Stuttgarter Weindorfs aufgebaut, wo man hier in Hamburg schwäbischen Flair genießen kann. Schwäbische und badische Winzer präsentieren dort ihre Tropfen, dazu werden regionale Speisen gereicht. Trotz unseres guten Frühstücks konnten wir nicht wiederstehen und ließen uns Dampfnudeln mit Vanillesoße schmecken, ehe wir dem Rathaus, einem Prachtbau aus dem 19. Jahrhundert, einen kurzen Besuch abstatteten. Es ist wirklich eines der schönsten und imposantesten Gebäude der Stadt, erinnert fast an ein Schloss.


Statt einer Geburtstagsfeier hatte uns Angela abends ins Theater eingeladen, und zwar ins Ernst-Deutsch-Theater, das Deutschlands größtes Privattheater mit 744 Sitzplätzen ist. Es wurde eine Molière-Komödie mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle aufgeführt, es hieß „Der Bürger als Edelmann“.

Das Wetter wird von Tag zu Tag schöner und wir müssen heim - schluchz.
Die Koffer waren natürlich schnell gepackt, gefrühstückt wurde dagegen lange – wie immer.
Die Koffer stellten wir im Hotel ab und fuhren noch einmal zu den Landungsbrücken, dorthin, wo wir auch am ersten Abend unseren Urlaub begannen.
Wir hatten Zeit, unser ICE fuhr erst nach 17 Uhr.

Auf einer Caféterrasse fanden wir ein schönes Plätzchen und genossen bei einem großen Eis ein letztes Mal die Sommersonne und den Blick auf das Wasser mit den vielen, vielen kleinen und großen Schiffen mit unzähligen Menschen darauf.

Hier sind die Hamburg-Bilder von Irmtraut zu sehen

Autor: Irrwisch

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