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Meine Ecuadorreise im Juli/August 2009

Am Montag, den 13.Juli ging es auf abenteuerliche Reise nach Ecuador. Knapp am Äquator liegt inmitten des Andenhochlandes Quito der Zielflughafen. Auf dem Weg zum Hotel bekamen wir den ersten Eindruck von zahlreichen Barockkirchen und dem kolonialen Stil, der sich auch an unserem Hotel zeigte. Nach kurzer Erfrischung gab es ein leckeres Abendessen und danach eine etwas unruhige Nacht durch den Jetlag! Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus zum Pululahua-Krater einem Naturschutzgebiet mit seltenen Hochwaldpflanzen und einer reichen Vogelwelt. In nächster Nähe befindet sich Mitad del Mundo, ein Denkmal für Charles de la Condamine. Er ermittelte 1735 die Äquatorlinie, der Ecuador seinen Namen verdankt.

Mitad del Mundo
Mitad del Mundo

La Compania de Jesus
La Compania de Jesus

Bei einem Rundgang wurde anhand von Experimenten sehr ansehnlich die Erdanziehung und die Winter- und Sommerzeiten der Erde erklärt. Am Nachmittag fuhren wir mit den Trollybus in die
prächtige Altstadt Quitos. Am Marktplatz teilten wir uns in Kleingruppen und verabredeten einen Zeitpunkt, an dem wir uns wieder treffen. Martin, ein junger Studienrat, schloss sich uns an und wie es sich herausstellte war er ein toller Stadtführer. Wir besuchten eine Menge Kirchen, unter anderem die wohl berühmteste „La Compania de Jesus“. Sie wurde von 1605-1770 vom Jesuitenorden erbaut und ihre barocke Fassade erschuf der aus Bamberg stammende Leonard Deubler. Durch ihre vergoldeten Altäre zählt sie zu einer der 100 schönsten Gebäude der Welt.

Nach so vielen Sehenswürdigkeiten meldete sich der Hunger. In einem romantischen Innenhof gab es eine schöne Tasse Kaffee mit Empanadas einer Art Kartoffelpfannkuchen mit Käse gefüllt. Danach schlenderten wir zu unserem Treffpunkt um mit dem Trolly zurückzufahren. In dem Gewühl der Leute bekam ich meine Digitalkamera aus der Innenseite meiner Jacke gestohlen. Beim Abendessen haben wir festgestellt, daß von unserer Gruppe 4 Kameras gestohlen waren. Ja, die Altstadt ist ein Eldorado für Touristenjäger.

Arleen im Nebelwald
Arleen im Nebelwald

Am folgenden Tag ging es frühmorgens um 7.00 los in die Berge. Unser Guide Arleen hatte uns ein leckeres Frühstück bei Einheimischen versprochen. Danach fuhren wir im dichten Nebelwald über einen 4100 m hohen Pass. Etwas unterhalb befand sich ein wunderschönes Thermalbad. Spontan entschloss sich ein Teil der Gruppe zu schwimmen und die anderen wanderten mit Arleen durch eine traumhaft schöne Landschaft. Danach fuhren wir weiter zur unserer ersten Dschungellodge St.Thomae. Dort erwartete
uns ein leckeres Abendessen mit einem kühlen Bierchen. Bei den geheimnisvollen Geräuschen des
Dschungels schliefen wir ein.

Naturpfad
Naturpfad
Gelbkopfamazone
Gelbkopfamazone

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem sehr gutem Frühstück verabschiedet, das unseren Gästen am und auf dem Tisch ebenfalls sehr gut gemundet hat.

Ara
Ara

Früchte
Vielfältige unbekannte Früchte

Danach fuhren wir weiter, um in Tena einen schönen Indiomarkt zu besuchen. Die vielfältigsten Früchte lockten uns an. Arleen kaufte eine Menge, von denen ich noch nicht mal den Namen kannte. Von süss bis bitter war alles dabei. Als Höhepunkt für die Gruppe kaufte Arleen 8 daumendicke Maden, eine Spezialität zum Frittieren. „Dschungelcamp lässt grüßen!“

Bei der Weiterfahrt besuchten wir Amazonica, eine Auswilderungsstation für nicht artgerecht gehaltene Tiere, die von jungen Leuten aus aller Welt betreut werden. Sehr beeindruckend! Danach ging es über nicht asphaltierte Straßen und dann mit dem Boot weiter ins nächste Dschungelcamp. Dort erwartete uns schon ein indianischer Führer, und nachdem wir unsere Schuhe mit Gummistiefeln getauscht hatten, konnte es losgehen. Wir betraten voll Ehrfurcht die größte Apotheke der Welt, wie uns unser Guide versicherte. Für alles ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen. Man kann nur staunen über die Vielfalt der Blumen, Schmetterlinge, Kakao-und Drachenblutbäume, kurz über Fauna und Flora. Wir wanderten weiter, durch einen Fluß auf die andere Seite und besuchten dort eine Schule, die durch die Übernachtungen der Touristen und Spendengelder den einheimischen Kindern den Unterricht ermöglicht.

Ziemlich müde kamen wir wieder in unserem Camp an, wo uns ein gutes Abendessen erwartete. Später am Lagerfeuer gab es einen Kannelasso. Hmm sehr gut, er wird aus Zuckerrohrschnaps aufgefüllt mit Maracuyasaft und einem Hauch Zimt warm getrunken. Früh am Morgen war die zweite Dschungelwanderung angesagt.

Unser indianischer Führer erklärte viele Arten der dort heimischen Pflanzen- und Tierwelt, und machte sich einen Spaß daraus, uns für ein Fotoshooting der besonderen Art herzurichten. Ich bekam eine Blume als Nase, eine weitere Blüte wurde als Lippe genommen und aus dem Saft einer anderen Pflanze bekam man die roten Streifen: fertig war der „Amazonasindianer".

Gritle als Amazonasindianer
Ich als Amazonasindianer

Balsaholzschnitzer
Balsaholzschnitzer

Leider mußten wir am nächsten Tag das Camp wieder verlassen und setzten unsere Reise nach Bano fort. Auf dem Weg besuchten wir eine Balsaholzverarbeitende Fabrik, die aus diesem federleichten Holz die schönsten Figuren anfertigten.

Wir fuhren am Rio Pstasa entlang, wo wir plötzlich nicht mehr weiterkamen. Ein Erdrutsch hatte uns den Weg versperrt. Kurz entschlossen kletterten wir über Bäume und Geröll um zu einem der mächtigsten Wasserfälle zu wandern.

Geröll und Bäume
Über Geröll und Bäume gehts weiter
Wasserfall
Wasserfall

Die Hängebrücke über den Fluß durfte nur von 5 Personen betreten werden, denn sie schwankte mächtig. Weiter ging es zu einer atemberaubenden Schlucht, die wir in schwindelerregender Höhe in einem Korb überquerten.

Nach so viel Abenteuer kamen wir ziemlich müde in Bano an und gingen nach einem guten Abendessen früh ins Bett. Am nächsten Morgen ging es mit neuen Kräften die Stadt Banos zu erkunden. Diese Stadt hat nicht nur thermalhaltige Quellen, sondern einen noch immer aktiven Vulkan, den Tulngurahua. Das kann man speziel am Abend beobachten, wenn er glühende Lava herausschleudert, ein unvergesslicher Anblick. Nachdem wir Bano erwandert und erkundet hatten, fuhren wir weiter in Richtung Chimborazo, mit seinen 6310 m Höhe der höchste noch aktive Vulkan. Mit dem Bus fuhren wir zur ersten Station. Von da an konnte die Gruppe individuell zur zweiten Station, die sich auf 5000 m Höhe befand, wandern. Die Luft war dünn und es ging nur in kleinen Schritten voran.

am Chimborazomit
am Chimborazomit

Teufelsnase
auf dem weg zur Teufelsnase

Nach dieser Anstrengung war die Gruppe froh, weiter nach Riobamba zu fahren, um sich bei einem
Italiener wieder zu stärken. Riobamba wird von fünf Vulkanen umrahmt, und ist Ausgangspunkt für hiking, wandern und klettern. Am Morgen brechen wir in Richtung Alausi auf, um eine Fahrt auf der
spektakulärsten Eisenbahnstrecke Südamerikas zu unternehmen. Entlang vieler Haarnadelkurven geht die atemberaubende Zugfahrt im Zick-Zack zur berühmten Narzis de Diabolo, der Teufelsnase.

Nach dieser abenteuerlichen Fahrt erkunden wir Alausi wo wir einen besonderen Uhrenturm finden. Diese Uhr soll es nur dreimal auf der Welt geben: Einmal in Argentinien und Ecuador und einmal in Deutschland.

Nach einem erholsamen Schlaf ging es früh morgens zum Indiomarkt. So viele Menschen, die aus allen Himmelsrichtungen kamen, habe ich noch nie gesehen. Alles was Einheimische brauchen gab es zu kaufen oder zu verkaufen. Hochinteressant war auch der Viehmarkt mit den großen schwarzen Schweinen, Hühnern, Schafen und Meerschweinchen. Nach dem bunten Markttreiben ging es weiter zu den Ausgrabungen nach Incapircader, der bedeutendsten Inkakultur Ecuadors.

Am Ende der Besichtigung fuhren wir weiter nach Quenca, oft als zweitschönste Kolonialstadt gerühmt. Nach zweitägiger Erkundung kommen wir zur gleichen Meinung: diese Stadt ist einfach wunderschön. Nach so viel Stadtimpressionen begeben wir uns in Richtung Meer. Genau gesagt nach Puerto Lopez, wo schwimmen und relaxen und Wale watching angesagt ist.

Buckelwal
Buckelwal

Mit kleinen Booten fuhren wir aufs Meer und tatsächlich: Wal voraus!! Ein Familienverband von 7 Walen zog majestätisch an uns vorbei.

Naturstrand Los Frailos
Naturstrand Los Frailos

Zum Schwimmen und Schnorcheln ging es mit dem Tuck-Tuck in den Nationalpark Machalilla. Einsame Strände, Natur pur, einfach nur Erholung.

Unser Bus brachte uns am nächsten Tag nach langer Fahrt nach Machachi. Von dort aus starteten wir zur einer Wanderung am Cotopaxi, 5897 m. Wir fuhren durch traumhafte Landschaft mit Wildpferden, Lamas und kristallklaren Quellen. Der Vulkan zeigte sich von seiner schönsten Seite, blauer Himmel ,weiße Wölkchen und so stürmisch, daß sich der Weg zur Hütte auf 4800 m zu einer großen Herausforderung erwies.

Ziemlich müde und doch glücklich fuhren wir am Nachmittag zurück nach Quito, wo wir uns von 12 Leuten aus der Gruppe verabschiedeten. Die restlichen fünf flogen weiter auf die Galapagos. Von dort wurden wir von unserem Reiseführer auf das Boot gebracht, das die nächsten 7 Tage unsere Yacht sein soll. "Princess of Galapagos" hieß die Nußschale, eine kleine Koje im Schiffsbauch ohne Bullauge und super eng. Außerdem war die Klimaanlage kaputt.

Na ja, da mussten wir durch. Es war alles etwas organisiert wie bei der Bundeswehr. Morgens 6.00 Uhr gings los. 3Std. Stonewalk, so hieß es, als wir in den sieben Tagen mindestens acht Inseln erkundeten. Aber die Natur belohnte uns für die weniger angenehmen Momente auf dem Schiffchen. Wir bestaunten Fregatvögel, Blaufußtölpel, Iguanas in den verschiedesten Farben und Größen sowie die tolpatschigen Albatrose mit ihren knuddeligen Jungen. Beim Schwimmen begleiteten uns Pinguine, und Seelöwen nutzten die Gelegenheit mit uns zu spielen.

Albatroß mit Jungen
Albatroß mit Jungen

Ein unvergessliches Erlebnis. Am letzten Tag auf den Galapagos besuchten wir die Darwinstation und bestaunten die Riesenschildkröten. Auf dem Flughafen döste ein weiterer Iguana, der sich keineswegs durch die ab- oder anfliegenden Flugzeuge stören ließ.

Risenschildkröten
Riesenschildkröten
Iguane
Iguane
Seelöwenjunges
Seelöwenjunges

Markt in Otavalo
Markt in Otavalo

Wir flogen zurück nach Quito und starteten mit einem kleinen Bus nach Otavalo, dem wohl berühmtesten Indiomarkt. Dort konnten wir traditionell gewebte Decken, Stoffe, Kleidung oder andere Souveniers ergattern. Nach einem Besuch auf einem Ledermarkt fuhren wir zurück nach Quito.

Am nächsten Morgen begaben wir uns auf eine letzte Andenwanderung in ca. 4000 m Höhe. Wir wurden belohnt mit einem wunderschönen Blick auf Quito, umrahmt von mehreren Vulkanen, was sehr selten ist. Eine abenteuerliche, beeindruckende und schöne Reise ging zu Ende und ich werde mich immer gerne an Land und Leute erinnern.

Cotopaxi mit Quito
Cotopaxi mit Quito

Autor: gritle

eingestellt am 5.November 2009

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