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Skyline Wien

72 h Wien!

Ja, Du liest richtig, für 72 h kann man eine U-Bahn-Karte kaufen, mit der man kreuz und quer durch Wien fahren kann. Diese Karte habe ich gekauft (13,50 €) und hier ist mein Bericht darüber:

Es hat den ganzen Morgen geregnet und es ist mir nicht nach Campingplatz, als ich die nördliche Stadtgrenze Wiens erreiche. Also halte ich beim ersten Hotel, das in der Nähe einer U-Bahn-Station liegt. Bedauerlicherweise ist für diese Nacht kein Zimmer mehr frei.
Auf meine Bitte hin bekomme ich einen Stadtplan, und die junge Frau an der Rezeption kreuzt noch die Stelle der Touristen-Information an.

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Ich parke mein Auto in der Nähe des Hotels und fahre mit der U-Bahn zum Karls-Platz.
Dort ist auch gleich die Oper, wo ich eine Rest-Karte für Montag Abend ergattere.
Weiter geht’s zur Touristen-Information, ein Hotel in der Nähe vom Park Schönbrunn wird gebucht (hier kann man noch kostenlos parken, in der Innenstadt muss man ca. 20 €/Tag Parkgebühr rechnen).
Vorbei am Sacher, schaue ich schon mal nach den Öffnungszeiten der Albertina, verweile kurz an der Hofburg und weiter geht’s zum Cafe Demel. Im Eingang herrscht ein regelrechter Verkehrsstau, kein Durchkommen und schon gar keine Plätze mehr. Ich gehe durch die Fußgängerzone und sehe mir den Stephansdom an. Weiter wandere ich durch die Innenstadt, bewundere die schönen Häuser und die palastähnlichen Gebäude. Sehe mir alte Denkmäler und ganz moderne Einkaufspassagen an.

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Der Stephansdom (eigentlich: Domkirche St. Stephan zu Wien) am Wiener Stephansplatz, ist seit 1365 Domkirche (Sitz eines Domkapitels), seit 1469/1479 Kathedrale (Bischofssitz) und seit 1723 Metropolitankirche des Erzbischofs von Wien. Der von Wienern mitunter auch kurz Steffl genannte römisch-katholische Dom gilt als Wahrzeichen Wiens und wird häufig auch als österreichisches Nationalheiligtum bezeichnet. Namensgeber ist der Heilige Stephanus, der als erster christlicher Märtyrer gilt.

Dank des Routenfinders, den mein Neffe mir geliehen hat, finde ich mein Hotel abends auf Anhieb und einen – kostenlosen - Parkplatz direkt vor der Tür. Die U-Bahn-Station Hietzing ist nur wenige Meter entfernt. Mein Zimmer ist neu tapeziert, bequem, sauber und geht nach hinten, d. h. man hört die naheliegende mehrspurige Strasse zur Innenstadt nicht so sehr.

Sonntag bin ich pünktlich zur Öffnungszeit an der Albertina und freue mich riesig, als ich feststelle, dass die Ausstellung „Der Blaue Reiter“ um wenige Tage verlängert wurde und ich so noch in den Genuss komme, Kandinsky, Klee, Marc, Jawlensky, usw., im Original zu sehen, und mehr über diese Künstlervereinigung zu erfahren.

Danach werden die Habsburgischen Prunkräume bewundert und zum Abschluss schlendere ich gemütlich durch die Ausstellung „Monet bis Picasso“.

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Die Albertina ist ein Museum im Palais Erzherzog Albrecht im Stadtzentrum von Wien. Es beherbergt eine der größten und bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt mit einem Umfang von ungefähr 65.000 Zeichnungen und über einer Million druckgrafischer Blätter. Der Rahmen der ausgestellten und archivierten Exponate reicht von der Spätgotik bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Der Name „Albertina“ stammt von ihrem Begründer Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen.

Nachdem ich mich im Cafe Demel gestärkt habe, dessen Besuch mir wärmstens empfohlen worden war, durch eine Glaswand kann man die Konditoren beim Herstellern von Sacher & Co. beobachten - gerade wird eine viereckige, vierstöckige Torte, offenbar für eine Versicherung, in deren Farben verziert - mache ich eine Führung durch die Spanische Hofreitschule.

Reitplatz, Ställe und Sattelkammer werden gezeigt und allerhand Wissenswertes über die Geschichte der Reitschule und der Hengste wird erzählt. „Pferde auf keinen Fall anfassen“, neben unserer Führerin begleitet uns im Stall eine Aufpasserin, die wohl nur darauf zu achten hat, dass keiner der Touristen den Tieren zu nahe kommt. „Vor einigen Jahren wurden die wertvollen Hengste mit Herpes infiziert“, bekommen wir auch gleich die Erklärung dazu.

Ich sehe mich in der Hofburg um, entscheide mich gegen eine weitere Besichtigung, sondern kaufe lieber ein paar Mitbringsel auf dem „Stadtfest“, wo neben einigen Bühnen auch viele Stände mit regionalen Spezialitäten zum Schlemmen einladen. Viele Stände – besonders für Kinder – sind von Vereinen, der Universität, usw. aufgebaut. Lange bleibe ich auf dem Heldenplatz stehen, um den „Tanzgeigern“ zuzuhören. Sie spielen Stücke die wirklich die österreichisch-ungarischen Zeiten in die Gegenwart holen.

Obwohl schwer bepackt, sehe ich mir noch das Museumsviertel an, das summt und brummt und voller junger Leute ist, die sich dort mit Freunden treffen und den Sonntag ausklingen lassen.

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Die Hofburg zu Wien war vom 13. Jahrhundert bis 1918 (mit Unterbrechungen) die Residenz der Habsburger in Wien. Seit 1945 ist sie der Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten. In ihr sind der größte Teil der Österreichischen Nationalbibliothek sowie verschiedene Museen (darunter die Albertina) untergebracht.

Montag fahre ich eine Station mit der U-Bahn zum Schloss Schönbrunn und nehme an einer Führung teil. Wobei ich allen empfehle, lieber einen Audioguide zu buchen, denn dann kann man sich in den einzelnen Räumen länger aufhalten und in Ruhe auch Details betrachten. Das soll nicht heißen, dass die Führung nicht gut war. Unsere Führerin ist eine humorvolle Person, die es schafft, auch die Kinder einzubinden.

Das Schloss ist riesig und wirklich sehr schön. Auf dem Hauptplatz dem Garten zugewandt wird gerade ein Teil der Technik vom Konzert am Abend zuvor abgebaut.
Der Garten ist enorm, enthält den Zoo, ein Labyrinth, eine Orangerie, viele Blumenrabatten und Springbrunnen und Denkmäler und unendliche viele Wege und Alleen. Von der Höhe gegenüber dem Schloss hat man einen sehr schönen Blick auf Hietzing, die angrenzenden Bezirke und die Innenstadt.

Ich laufe, laufe und laufe und irgendwann am frühen Nachmittag bin ich in meinem Hotel, das nur ein kleines Stück vom Park entfernt ist. Was ein Glück, dass ich im letzten Moment noch einen Kleidersack mit meinem Hosenanzug ins Auto gehangen habe. Für den Abend habe ich die Karte für die Oper.

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Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Im Café Oper esse ich „Drei Tenöre“, zwei kleine Wienerle, zwei Weißwürst'l und zwei kleine Debreziner mit frischer Semmel und komme ins Gespräch mit einer netten Dame.

Das Wiener Opern-Haus hat fünf Ränge, wovon die drei untersten in Logen eingeteilt sind. Ich sitze ganz vorne, den Dirigenten, ein Japaner, und das Orchester gut im Blick, in einer Loge. Es wird Simon Boccanegra gezeigt, ein Stück von Verdi, das mir bisher unbekannt war. Das Orchester ist großartig und die Sänger beeindruckend. Sie erhalten lange und andauernden Applaus, aber auch wie bei uns, verlassen etliche schnell den Saal, um Bus oder Zugverbindungen nicht zu verpassen.

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Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, ist das wichtigste Opernhaus Wiens und eines der bekanntesten der Welt. Sie wurde am 25. Mai 1869 mit einer Premiere von Don Juan von Mozart eröffnet. Aus den Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren sich auch die Wiener Philharmoniker.

Wie meistens, bin ich morgens schon früh auf, schnell das wenige Gepäck ins Auto gebracht, und wieder geht es in die Stadt. Um zum Prater zu kommen, muss ich in die S-Bahn umsteigen. Die U-Bahn ist nicht immer unterirdisch, so dass ich schon ein paar Blicke auf die Außenbezirke werfen konnte, aber jetzt in der S-Bahn sieht man, dass die Außenbezirke so aussehen wie bei vielen anderen Großstädten auch – alte, neue, schöne und hässliche Häuser. Mietskasernen, aber hin und wieder auch ein wunderbar begrünter Dachgarten oder Balkon.

Wien brummt, gebaut wird scheinbar überall. Die Skyline überragen viele nahe und ferne Kräne. Es wird restauriert, umgebaut, angebaut, aufgestockt. Viele Häuser bekommen ein komplettes neues Stockwerk aufgesetzt, Penthouse mit Dachgarten.

Von einem großen S-Bahn-Bahnhof unterquere ich eine mehrspurige Straße und bin am Eingang des Praters. Es werden Spazierwege, Walking-Wege, Laufwege, Radwege und Reitwege ausgeschildert. Ich sehe mir den Platz der Erinnerung an, wo kleine Plaketten in Boden-Steine eingeklebt, Werbung machen bzw. Gratulationen enthalten oder an Kennenlern-Tage, Hochzeiten, Wien-Besuche, usw. erinnern.

Am Planetarium vorbei gehe ich schnurstracks zum Riesenrad.

Eine Rundung dauert ca. 10 Minuten, aber man hält auf allen möglichen Höhen lange genug an, um die Aussicht zu genießen bzw. das obligatorische Foto zu machen. Ein Waggon ist mit Tisch, weiß eingedeckt, und Sideboard ausgestattet. Ich kann einen silbernen mehrarmigen Kerzeleuchter sehen und erfahre später, dass man diesen Waggon mieten kann, für wenige Stunden, aber auch einen ganz Abend. Man kann darin Essen, heiraten oder so viel Zeit, wie man sich leisten kann, mit seiner Liebsten über den Dächern von Wien schweben.

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Wien, Wien, nur du allein .....

Dank meiner unbegrenzten U-Bahn-Möglichkeiten ist der nächste Stop das Hundertwasser Haus, das ich mir von allen Seiten ansehe. Es beeindruckt mich nicht so sehr, da ich den Uelzener Bahnhof kenne und finde, dass dieser noch schöner ist. Wunderbar finde ich natürlich die Bäume, direkt am Haus, aber auch recht groß von den Dächern grüßend.
Bei dieser Gelegenheit habe ich auch einen kurzen Blick auf einen recht lokalen und nicht touristischen kleinen Markt.

Weiter geht es zum Schloss Belvedere. Für Klimt scheint mir die Zeit nicht zu reichen, also versuche ich mir den Park anzusehen, leider sind alle Eingänge verschlossen, und ich gehe dann durch die weitläufige Anlage hinunter zum unteren Belvedere. Dort entscheide ich mich, die Porträt-Ausstellung von Schinkel anzusehen, die ja bei weitem nicht so umfangreich ist und nicht so viel Zeit erfordert wie das obere Belvedere. Behalte recht mit meiner Vermutung, die Ausstellung ist zwar recht interessant, aber in kurzer Zeit zu bewältigen. Da jetzt bald mein Ticket abläuft, gehe ich zurück zum Karls-Platz und nehme noch ein letztes Mal die Bahn nach Hietzing.

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Das Schloss Belvedere in Wien ist eine von Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745) für Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736) erbaute Schlossanlage. Das ‚Obere‘ und ‚Untere Belvedere‘ bilden mit der verbindenden Gartenanlage ein barockes Ensemble.

Ich habe aus den 72 Stunden m. E. das Beste gemacht, obwohl mir genug Zeit zum Entspannen (Tatort aus Wien) und Erholen blieb (lange Pausen in schöner Umgebung).

Ich weiß schon was ich beim nächsten Besuch mache: Vorher eine Karte für die Hofreitschule und das Burgtheater buchen und auf jeden Fall Klimt besuchen.

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Das Burgtheater in Wien gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas. Das ursprüngliche „alte“ Burgtheater am Michaelerplatz wurde von 1748 bis zur Eröffnung des neuen Hauses am Ring im Oktober 1888 bespielt. Das neue Haus brannte 1945 infolge von Bombenangriffen vollständig aus, bis zur Wiedereröffnung am 14. Oktober 1955 diente das Ronacher als Ausweichquartier.

Die Bilder sind pixelio entnommen und die Bildunterschriften Wikipedia

(eingestellt von Rose56 am 9. Juni 2011)

Autor: Melanchthon

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