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Vier Tage – Vier Inseln (auf neudeutsch: „Inselhopping“)


Wir bekamen einen guten ersten Eindruck von Ostfriesland und dem Wattenmeer. Karin/Karenage und ich/Melanie waren mit einem Stewa-Bus gefahren.

In der zweitgrößten Stadt Ostfrieslands, in Aurich, übernachteten wir im Hotel „Stadt Aurich“. Von außen ein eher unscheinbarer roter Backsteinbau, aber die Zimmer waren nicht zu beanstanden, das Personal freundlich und das Essen ausgezeichnet. Die Innenstadt nur wenige Gehminuten entfernt.

Aurich ist eine ganz hübsche Stadt, mit Wall, Marktplatz und einer großen Fußgängerzone.

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...sogar mit einer Tratsch-Ecke

Spiekeroog – alles ist anders

Schon auf der alten Lastenfähre, mit engen Metalltreppen, über die man die schmalen Zwischendecks und das komplett unbedachte Oberdeck erreicht, merken wir, dass hier die Zeit stehen geblieben ist.

Wir kommen in einen idyllischen kleinen Ort, mit alten Häusern und hohem Baumbestand. Die urigen Restaurants und Cafés sind hinter grün-weiß gestrichenen Latten- und Staketenzäunen versteckt, für die es, genau wie für Häuser und Werbetafeln, eine strikte Bauordnung gibt. Kein Haus ist höher als zweigeschossig.

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Es begegnen uns viele Leute mit Bollerwagen, aber so ganz Fahrradfrei, wie behauptet wird, ist die Insel auch nicht – jedenfalls gibt es keinen Fahrradverleih.

Beeindruckend ist die alte „Winterkirche“ von 1696, erbaut für 100 Insulaner, mit einer Glocke, die von außen per Hand geläutet wird. Aus der Gemeinde haben sich freiwillig 3 Glöckner gemeldet, die 5 Min. vor dem Gottesdienst läuten. Wenn um 12 Uhr die Glocke erklingt, wird ein Todesfall auf der Insel angezeigt. Früher nutzte man die Glocke auch für Sturmwarnungen.
Inzwischen hat man eine Sommerkirche gebaut, die 500 Leuten Platz bietet und häufig gut besucht sein soll. Von der kleinen katholischen Kirche haben wir nur die Spitze aus der Entfernung gesehen.

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An einem alten Haus wird uns die Dachkonstruktion des „Flutdachs“ erklärt (auch auf Langeoog wird uns noch ein solches altes Haus gezeigt).
Das Dach liegt auf dem Haus auf. Steigt die Flut höher als das Haus, können sich die Bewohner durch eine Luke im Giebel auf das Dach retten, das dann bei Flut (hoffentlich!) an die Küste getrieben wird.

In den Dünen, die höchste fast 25 m, gibt es ein Lesehaus. Ein Park mit altem Baumbestand lädt zu Spaziergängen ein.

Gleich am Anfang des Dorfes ist ein schöner Spielplatz, der besonders durch etliche weiße Schaukelpferde auffällt. Weiter hinten wurde dann eine Arche errichtet, die zum Klettern einlädt.
Das wird hier auch benötigt, denn es begegnen uns viele junge Familien mit kleinen Kindern.
Die deutschlandweit einzige historische Pferdebahn, auf Schienen laufend und von einem Pferd gezogen, konnten wir leider nicht sehen, da wir wegen einer Sturmwarnung, zum Glück mit modernem Fährschiff, ganz schön schaukelnd, zurück zum Festland mussten.

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Langeoog – die Wilde

Ca. 40 Minuten dauert die Überfahrt von Bersersiel auf dem kleinen Fährschiff. Die farbenfrohe Inselbahn transportiert uns die 7 km vom Hafen in die Stadt. Dort erwarten uns zwei Gästeführer, die den Ort mit uns durchwandern und uns von der Entstehung der Insel, der Bedeutung, die Langeoog im dritten Reich angedacht wurde, der Problematik des Wanderns der Insel, erzählen.

Auch über Kosten und Wohnungsnot werden wir aufgeklärt. Erklärt wird Wasser- und Abwasserversorgung und sonst noch allerlei Wissenswertes, wie z. B. dass Lale Andersen dort gelebt hat und auch begraben ist. Ihr zu Ehren wurde eine Frauenfigur an der Laterne, direkt im Zentrum, vor dem Wasserturm, dem Wahrzeichen der Insel, aufgestellt.




Wenn Du auf das Bild klickst, hörst Du das Originallied "Lili Marleen" von Lale Andersen

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Vom Wasserturm hat man einen schönen Blick über den breiten Dünengürtel aufs Meer bzw. über das Örtchen, das einige sehr hübsche alte Häuser, aber auch etliche die Idylle störende Kasten hat.

Besonders hübsch ist das kleine Standesamt-Häuschen, auf dessen Gehwegen viele Brautpaare mit Initialen und Datum verewigt sind.

Jedenfalls ist die lange Hauptstraße mit einer Querstraße gesäumt von Geschäften, Cafés und Restaurants – günstig für uns, denn es sabbert immer wieder und wir freuen uns über eine trockene, lange Mittagspause.

Auf Langeoog fahren nur ein paar Elektroautos, aber es wimmelt von Fahrrädern, es soll gut ausgebaute Radwege geben.





Wenn Du auf die Bilder klickst, erscheinen sie größer und schärfer

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Norderney - die Emsige

Weil das Wetter durchwachsen ist, flanieren viele Touristen in der Stadt, mit Kurpark, Kurhaus und Thalasso-Wellness-Klinik. Die Stadt brummt geradezu.

Dass es auch schöne, ruhige Flecken und Strände gibt, haben wir auf der Inselrundfahrt gesehen. Im Osten gibt es einen großen FKK-Strand, der mit blau-weißen Strandzelten bestückt ist.

Die Strandpromenade ist gesäumt von 4, 5 stöckigen Häusern – idyllisch ist es nicht, aber es gibt viel zu sehen und zu unternehmen und man kann sowohl auf der Stadtseite, als auch in den Dünen lange Spaziergänge machen und Seeluft schnuppern.

Norderney ist über Norddeich mit der Autofähre erreichbar, die im Hochsommer tidenunabhängig immer unterwegs ist. Autos müssen außerhalb der Stadt abgestellt werden und dürfen nur 1 Stunde zum Be- und Entladen in die Stadt.

Übrigens, der Quadratmeter Land kostet fast 6.000 €. In der Stadt selber wurde kürzlich ein Verkauf mit 15.000 pro qm getätigt.

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Borkum – die Westlichste

Borkum liegt weiter vom Festland entfernt als alle anderen ostfriesischen Inseln. Wir fahren von Emden auf einer großen, geräumigen Fähre fast zwei Stunden. Im Hafen erwartet uns ein Bus und wir werden über die Insel kutschiert und auf die Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht. So fahren wir auch zum Ostland, wo es noch zwei Inselbauern gibt, die Kaffeegärten betreiben und für die Kinder nicht nur einen Spielplatz, sondern auch Gatter für Esel, Schweine und Kleintiere errichtet haben – ein minikleiner Streichelzoo.

Die Stadt selber ist keine Schönheit, aber sie bietet vor dem ganzen Stadtgebiet Bademöglichkeiten und die farbenfrohen Standzelte sind ein schönes Fotomotiv.

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Auf zwei größeren Flaniermeilen, mit Restaurants und Geschäften, kann man Zeit vertrödeln. Ein Rundgang etwas abseits vom Getümmel, zeigt auch hübsche Häuser mit liebevoll bepflanzten Vorgärten.

Der alte Leuchtturm ist so niedrig, dass er im Stadtgebiet verschwindet, aber der „neue“ Leuchtturm steht, 60 m hoch, imposant auf der höchsten Erhebung und strahlt 38 km auf See hinaus.

Nur wenige Autos begegnen uns, aber etliche „Pferde-Busse“ und jede Menge Radfahrer.
Die vielen kleinen schwarzen Punkte auf der Seehundbank, die bei Ebbe mit den Nordstrand verbunden ist, würden wir gar zu gerne näher ansehen, aber aufgrund der Tide ist es heute nicht mehr möglich.

Damit es den Gästen auch bei Regen nicht zu langweilig wird, bietet Borkum ein Wellnesshaus, mit Bad, Sauna, Massage, usw. und hat ein Kulturzentrum, mit Bücherei, wo auch Liederabende, Lesungen, etc. abgehalten werden.

Zurück zum Hafen geht es mit der historischen Inselbahn und dann fliegen wir mit dem Katamaran, bei 70 km/h, in einer Stunde nach Emden.

„Mediis tranquillus in undis“, so der Spruch im Wappen der Insel. (Geborgen inmitten der Wellen.)

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Fazit:
Jede Insel ist anders und hat ihre Besonderheiten. Es fällt schwer ein Ranking zu machen!

Sie werden übrigens alle von Süßwasserblasen gespeist und nach den Aussagen der Führer, werden diese noch für lange Zeit für Insulaner und Touristen ausreichen.

Die Rivalität zwischen den Inseln ist so ähnlich wie bei Mainz und Wiesbaden – das haben wir den diversen Führungen entnehmen können.

Wettermäßig hatten wir alles! Von Sonne (rote Nase), über Nieselregen, Platzregen und Sturm – die Nordsee hat uns alle Jahreszeiten beschert.
Alles in allem eine etwas anstrengende (frühes Aufstehen), aber interessante Reise!

Am meisten beeindruckte mich der unendlich große Himmel und das Watt, das bei Ebbe bis zum Horizont wie eine riesige Landmasse aussah.

Noch ein Merkspruch für die ostfriesischen Inseln, von Ost nach West:
„Welcher Seemann liegt bei Nanni im Bett?“
Wangerooge Spiekeroog Langeoog Baltrum Norderney Juist Borkum

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Die Bilder wurden von Karin/Karenage und Melanie/Melanchthon gemacht.

(eingestellt am 8.8.15)

Autor: Melanchthon

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