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Silvester 2009 im Erzgebirge

Auch in diesem Jahr verspürte ich wenig Lust, den Jahreswechsel mit einem Glas Rotwein schlafend im Bett zu verbringen, sondern setzte mich mit weiteren drei FA-Freundinnen, nämlich Karin ( Karenage ), Maria ( Metma ) und Marita ( Knuddeline ) aus unserer Regionalgruppe in einen Reisebus und los ging es am 29. Dezember Richtung Osten. Schon letztes Jahr war ich mit diesem Busunternehmen über Silvester im Riesengebirge (siehe auch weiter unten stehender Bericht) und war deshalb sofort mit von der Partie, als in diesem Jahr Marita uns den Vorschlag machte und sich auch gleich um sämtliche Formalitäten kümmerte.
Die Fahrt führte uns durchs Fichtelgebirge zu unserem Ziel in die tschechische Republik. Wir logierten in einem kleinen Ort nahe Karlsbad. Von unserem kleinen, aber feinen Hotel waren wir alle hell begeistert: große, mit Kirschbaummöbeln ausgestattete, fast elegante Zimmer, noch sehenswerter die Duschen, auch über das Essen war nicht zu klagen. Bei diesem unwahrscheinlich günstigen Preis hatten wir das nicht erwartet und waren auf das Schlimmste gefasst gewesen. Das einzige Manko – es war kein Lift vorhanden, aber das nette Personal trug uns ohne weiteres die Koffer in den 2. Stock und nahm noch nicht einmal ein Trinkgeld an!

Dresden_Irrwisch
Thüringer oder Sächsische - welche schmeckt besser?
Foto: Irrwisch

Auch diesmal hatten wir das angebotene Ausflugspaket mitgebucht und besuchten gleich am nächsten Morgen Dresden. Die Fahrt dorthin dauerte allerdings ca. drei Stunden, so dass nicht viel Zeit für die Stadt selbst verblieb. Aber die meisten von uns vieren waren schon mindestens einmal in Dresden gewesen, so dass wir bis auf Maria die zu ausgedehnte Stadtführung nicht mitmachten, sondern auf eigene Faust los zogen, um das was uns interessierte in Ruhe anschauen und fotografieren zu können und nicht immer hinter der Gruppe hinterher hecheln zu müssen. Sogar Reste des Weihnachtsmarktes waren noch aufgebaut und wir konnten nicht umhin, dort die Thüringer Bratwurst mit der Sächsischen Bratwurst mit Kennergeschmack zu vergleichen .... wobei die Thüringer von uns allen den Vorzug erhielt. Auch der Glühwein Apfel-Zimt war nicht zu verachten. Und schmeckte nach mehr.

Dresdener Zwinger_Karenage
Fotostopp im Dresdener Zwinger
Foto: Karenage

Für den zweiten Tag war eine Erzgebirgsrundfahrt vorgesehen. Was wir dabei sehr vermissten, war das winterliche Wetter – es regnete oder nieselte meist, wodurch natürlich die Aussicht auf die sicher schöne Gegend sehr schlecht war, was bei mir zur Folge hatte, dass mich eine bleierne Müdigkeit während des Fahrens überfiel. Aber Karin (Karenage) notierte alles fein säuberlich mit und war mir somit beim Abfassen dieses Berichtes mit ihren Stichworten eine große Hilfe.

Erzgebirge_Irrwisch
Fahrt durchs Erzgebirge
Foto: Irrwisch

Erzgebirge_Karenage
Typische Kerzenhalter
im Erzgebirge
Foto: Karenage

Bis ins 19. Jahrhundert war das Erzgebirge die reichste Bergbaulandschaft Deutschlands. Anfangs fand man hier Zink, doch später große Mengen Silbererze. Ab dem 18. Jahrhundert fiel der Silberpreis, immer mehr Gruben wurden geschlossen und die Bevölkerung war gezwungen, sich eine neue Erwerbsquelle zu suchen. Die Holzkunst war dann der Ausweg.
Wir durchfuhren zunächst das Radonbad Joachimsthal, von dem heute nur noch der untere Ortsteil einen ansprechenden Eindruck hinterließ. In den verfallenen Häusern des oberen Ortsteil hatten sich inzwischen zahlreiche Romas einquartiert. Nach dem Grenzübertritt fuhren wir am Fichtelberg (1214m) vorbei zur höchst gelegenen Stadt Deutschlands (914 m) nach Oberwiesenthal, wo übrigens auch der Skispringer Jens Weissflog herstammt. Über Bärenstein, durch das die deutsch-tschechische Grenze mittendurch verläuft, kamen wir dann nach Seiffen, eines der wohl bekanntesten
Zentren der Holz- und Schnitzkunst. Hier konnten wir die vielen holzgedrechselten Kunstwerke bewundern, die nicht nur in den vielen kleinen Geschäften zu sehen sind, sondern auch in fast allen Fenstern der Häuser. Ganz zu Anfang bestanden diese Weihnachtspyramiden, Schwibbögen und Kerzenhalter aus Zinn, erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging man dazu über, sie aus Holz zu fertigen. Es war auch Brauch, je nach dem Geschlecht seiner Kinder als Kerzenhalter entweder Bergmann oder Engel ins Fenster zu stellen; Bergmann für Söhne, Engel für Töchter. Eine lustige Sitte. Aber auch kleine Kunstwerke aus Plauener Spitzen waren in Seiffen zu bewundern. Natürlich statteten wir der hübschen kleinen achteckigen barocken Kirche ebenfalls einen Besuch ab und hörten dem Pfarrer zu, der uns Einzelheiten erzählte.

Das Wetter verschlechterte sich immer mehr und als wir dann noch in Annaberg-Buchholz anhielten, war alles grau in grau. Schade! Hier war nur die wuchtige St. Annenkirche, eine spätgotische Hallenkirche, zu besichtigen. Sie ist das markante Wahrzeichen der Stadt und ihr Inneres mit Recht als recht außergewöhnlich zu bezeichnen. Ihre Kirchenbänke z.B. sind nicht wie meist üblich zum Altar hin gerichtet, sondern zur Kanzel. Ein Seitenaltar, er heißt auch Bergleutealtar, weist auf seiner Rückseite ein Gemälde auf, das den Ablauf des Lebens der Bergleute aus dem 16. Jahrhundert darstellt. Bei einem kleinen Rundgang kamen wir noch am Haus vorbei, in dem der Rechenmeister Adam Ries seit 1525 lebte und dort eine „Rechenschule“ unterhielt.

Silvester_Irrwisch
Silvester 2009

Für den Abend hatten wir uns alle fein gemacht und trafen uns wie gewöhnlich um 18.30 Uhr am festlich gedeckten Tisch.

Es wurde uns ein dreigängiges Menue serviert und nach 22 Uhr noch zusätzlich ein leckeres kaltes Büfett aufgebaut. Obwohl ja eigentlich keiner mehr so richtig Hunger hatte, holten wir uns nur ein bisschen Käse zum Wein. Um Mitternacht verteilte die Hotelleitung an jeden Gast eine 1/2 l-Flasche Sekt, ja und dann war es soweit – das neue Jahr hatte begonnen.

Draußen wurde mächtig geknallt, so wie das wohl überall auf der Welt der Brauch ist. Wir saßen noch eine Weile gemütlich zusammen ehe wir schlafen gingen.

2010
Ein neues Jahrzehnt beginnt.
Foto: Irrwisch

Am nächsten Tag lief unser Programm weiter: eine Rundfahrt durch die bekannten Bäder Marienbad, Franzensbad und Karlsbad.
Auch heute wurden wir wie an jedem anderen Tag auf unseren Spaziergängen durch die Bäder von unserer tschechischen, jedoch perfekt deutsch sprechenden Reiseführerin begleitet. Marienbad begeisterte wohl die meisten durch seine einmalig schöne gusseiserne Wandelhalle im Jugendstil. Franzensbad erschien mir etwas zu klein und Karlsbad erinnerte ein wenig an Rüdesheim. Hier zeigen wohl am besten die Fotos Einzelheiten dieser drei bekannten Kurorte.

Karlsbad_Karenage
Einer der drei berühmten tschechischen Kurorte: Karlsbad
Foto: Karenage

Am nächsten Tag ging es dann wieder Richtung Heimat. Da wir problemlos durchkamen, waren wir auch pünktlich in sechs Stunden wieder in Wiesbaden bzw. in Mainz. Wir sind uns sicher: Das war nicht die letzte Fahrt, die wir zusammen unternommen haben.

Hier kannst Du unsere Fotos sehen.
Zu Irrwischs (Irmtraud) Fotos gelangst Du hier, Karenage (Karin) hat ihre Fotos hier eingestellt und
Knuddeline56 (Marita) zeigt ihre Fotos hier.

Autor: Irrwisch

eingestellt am 9.1.2010

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