Führung hinter die Kulissen des Opernhauses
Am 6.3. öffnete das Opernhaus zu einer ungewöhnlichen Zeit
- um 16.30 Uhr - seine Türen für Freunde der hohen
Kunst, für uns, eine kleine Gruppe der Regio Niederrhein, und für den WDR – Aktuelle Stunde -.
Herr Egmont Unger, der Inspizient der Oper, erzählte Interessantes über das Haus
und führte uns anschließend hinter die Kulissen.
Dies ist der Arbeitsplatz von Herrn Unger
Der Inspizient ist das Bindeglied zwischen Kunst und Technik
und für den organisatorischen Ablauf einer Vorstellung verantwortlich.
1296 Zuschauer fasst das Haus. Der Orchestergraben, vor kurzem
renoviert, ist jetzt 1 Meter größer. Das ist angenehm für die Musiker,
die vorher dort sehr beengt miteinander musizierten.
Wenn eine neue Aufführung geplant wird, ist der Intendant sehr
gefordert. Etwa eineinhalb Jahre vorher überlegt er sich die
Stücke, in welcher Form sie aufgeführt werden sollen (althergebracht oder modern),welche Sänger, welcher Regisseur,
wie soll das Bühnenbild aussehen etc..
Wenn sich alle Beteiligten einig sind, kommt es zu den Vertragsabschlüssen.
Etwa 4 Monate vor der Premiere, beginnen die Proben auf den Bühnen. Das Orchester probt, die Stoffe für die Kostüme werden ausgesucht, man
beginnt mit dem Nähen, das Bühnenbild wird gebaut,
die Beleuchter werden aktiv und ... und... und...
6 Wochen vor der Aufführung werden die Proben intensiver
- täglich 2 mal 3 Stunden . Die erste Hauptprobe verläuft
turbulent, die Nerven Aller liegen blank. Aber letztendlich
wird der Abend der Premiere für den Besucher ein Erlebnis.
Ein Blick von der Bühne in den Zuschauerraum
Die Besucher auf der Bühne zwischen den Kulissen für die abendliche Aufführung „Carmen“.
Ein paar Requisiten hinter der Bühne
Herr Unger zeigte uns auch den Kostümfundus. Hier
lagern alle Kostüme - ca. 50.000 - die auf der
Bühne getragen wurden/werden, schön geordnet nach Opernaufführungen.
Wunderschöne Kreationen aus herrlichen Stoffen. Der
Raum für diese Kleiderschätze entstand beim Bau der
Düsseldorfer U-Bahn und ist als Lager für die Kostüme
geradezu ideal. Er hat die Größe von ca. 2 Fußballfeldern.
Da keine Fenster vorhanden sind, nur eine Klimaanlage, also
kein Staub und Schmutz von draußen kommt und
eine beständige Temperatur, bei der sich Motten nicht wohlfühlen,
herrscht, gibt es auch keine Beschädigungen an den Gewändern.
Gastsänger bringen ihre eigenen Kostüme mit, auch wenn sie aus dem fernen Ausland kommen.
Nach 2 Stunden standen wir wieder vor dem Opernhaus.
Etwas müde von all dem, was wir gesehen und gehört haben
aber voller Hochachtung, was in
diesem Hause geleistet wird - vom kleinsten Hausgeist
bis zum größten Star.
Bericht: rotasab/Anneliese
Bilder: baerli1935/Gerda
Artikel Teilen
Artikel kommentieren