Norden - Dornum - Norden
"Wintertied is Grönkohltied"...
Unter diesem Motto lädt der Verein Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) einmal im Jahr zur traditionellen Winterfahrt mit anschliessendem Grünkohlessen ein. Schon 2013 hatten wir FA'ler uns zu dieser Veranstaltung angemeldet, die aber abgesagt werden mußte, da die Beningaburg zu dem Zeitpunkt keinen Pächter hatte.
Die Fahrkarten für die Grünkohlfahrt waren nur im Vorverkauf bei der Reiseagentur Hevemeyer erhältlich. Auf meine Frage, ob es in Nähe des Bahnhofes ein Café gibt, empfahl Herr H. mir die älteste Gaststätte Nordens, die kürzlich erst wieder eröffnet hatte.
"Ostfriesland's Gute Stube" kennenzulernen.
Also trafen wir uns dort ab 12.00 Uhr. Mona (Gedankenleserin) war zum ersten Mal dabei. Angela (Angie61) kam ganz aus der Lüneburger Heide angereist und Hannelore hatte Hildegard als Gast mitgebracht. Insgesamt waren wir 29, später 31 Personen. Brigitte und Paul mußten leider kurzfristig absagen.
und brachten dann auch Stimmung in die Bude.
Das Eisenbahnmuseum ist im Winter geschlossen und hat im Sommer nur sonntags geöffnet. Wenn wir schon mal vor Ort sind, dachte ich mir, wäre eine Besichtigung des Lokschuppens vor Beginn der Grünkohlfahrt doch angebracht. Auf meine Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Möglichkeit besteht. Somit wurde der Lokschuppen extra für unsere Gruppe ab 14.00 Uhr geöffnet.
Der Lokschuppen am Bahnhof Norden wurde in den Jahren 1911/ 1912 erbaut. Das denkmalgeschützte Gebäude bildet den Betriebsmittelpunkt der MKO. Hier sind die Lokomotiven beheimatet, hier ist das MKO-Bahnbetriebswerk und seit 1998 auch das Eisenbahnmuseum.
war voll im Einsatz
und uns FA'lern gegenüber sehr entgegenkommend.
Das Museum umfasst eine Ausstellung von historischen Fahrzeugen und Gleisbaugeräten in der großen Lokomotivhalle, eine Sammlung von Eisenbahnobjekten und alten Dokumenten in einem besonderen Ausstellungsraum, das wieder aufgebaute Stellwerk „Norden Mitte“, sowie verschiedene historische technische Anlagen auf dem Freigelände. Mehr siehe hier.
zu unserem Abteil.
ihn und Hans in der Lok mitfahren!
Als unsere Gruppe "an Bord" war, rangierte der Zug auf Gleis 3, wo alle anderen Teilnehmer der Grünkohlfahrt dann zustiegen. Kurz nach 15.00 Uhr war Abfahrt. Der Waggon war mit 15 Polstersitzen und der Rest des Abteils mit Holzbänken bestückt...
Interessant: die Abfahrt wurde vom Norder Bus-Bahnhof aus dem RE 4427 nach Hannover gefilmt:
Die Strecke der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland ist das verbliebene, westliche Teilstück der ehemaligen Bahnlinie „Emden - Norden - Jever - Wilhelmshaven“ und ist 17 km lang. Seit 1987 sorgt die MKO für eine Wiederbelebung der in den 1960er Jahren stillgelegten Strecke.
Im Bummelzugtempo fährt der Zug vom Norder Bahnhof entlang des südöstlichen Stadtrandes. Die erste Zwischenstation ist der Haltepunkt Lütetsburg. Von dort geht es weiter über Hage und Westerende durch den Berumer Wald hinaus in die weite Marschenlandschaft. Einige Kilometer weiter ist die alte „Herrlichkeit“ Dornum erreicht.
Impresssionen bekommt man unter unter YouTube
sowie auf der MKO-Seite unter der Rubrik Bilderbogen.
Am Bahnhofshäuschen Dorum angekommen, wurden die Zuginsassen von einer netten Dame begrüßt, der "Schlossherrin Sophie Charlotte von Closter". Beim Gang zur Beningaburg legte diese ein enormes Tempo vor, ohne auf Senioren und Gehbehinderte Rücksicht zu nehmen, so dass viele von den Teilnehmern nicht so schnell folgen konnten. mehr dazu
und ist damit die älteste erhaltene Windmühle Ostfrieslands. mehr...
Bei der Beningaburg angekommen, wartete dann die Dame, bis alle Fahrgäste eingetroffen waren. Wie ich später erfuhr, handelte es sich um Anja Wessels-Hoppen vom kulturhistorischen Verein, die als Sophie Charlotte von Closter kostümiert war. Die MKO hatte sie engagiert, um die Teilnehmer der Grünkohlfahrt zu einem Rundgang durch die alte Herrlichkeit Dornum einzuladen.
Die Norderburg in Dornum ist ein Wasserschloss aus dem 14. Jahrhundert. Die Norderburg wechselte mehrmal im Laufe der Jahrhunderte den Besitzer. 1942 ging sie in Staatliches Eigentum über. Nach Ihrer Restaurierung wird das Wasserschloss bis zum heutigen Tag als Realschule genutzt. Daher kann das Schloss von innen nur bei öffentlichen Veranstaltungen bewundert werden. Der ehemalige Schlosspark ist allerdings für Besucher offen. mehr...
Vor der einzigartigen Kulisse des historischen Wasserschlosses findet seit seit 10 Jahren einer der schönsten Weihnachtsmärkte Ostfrieslands statt. Außerdem zählt das Ritterfest zu Dornum zu den größten Mittelalter-Events an der Nordsee und findet 2014 bereits zum 13. Mal statt. Zum Gelingen tragen mehr als 300 Darsteller, über 30 Marktstände und 15 Heerlager aus verschiedenen Epochen bei.
Durch das Torhaus von 1678 mit seinem 1707 entstandenen Turmhelm gelangt man in die Vorburg. Der weite Platz, der in die von alten Bäumen gesäumte barocke Schlossallee mündet, ist von niedrigen Gebäuden umstanden, die einst Wirtschaftsgebäude und der Marstall des Schlosses waren.
Bild unten: Löwen auf der Eingangsbrücke
Über die hölzerne Brücke gelangt man zum Eingangstor, über dem sich ein monumentaler Giebel erhebt. Das Portal ziert in seinem Mittelpunkt eine Abbildung der griechischen Göttin der Weisheit und Kriegskunst, Pallas Athene.
Der von der vierflügeligen Anlage umfasste Schlosshof ist in seiner Geschlossenheit und Intimität sehr reizvoll. Portale verschiedener Zeit- und Stilstufen, Sandsteinmedaillons und zwei steinerne Kettenhunde sind einer Betrachtung wert.
Über den fast quadratischen Innenhof (ca. 13 mal 13 m) gelangt man in das Foyer des ebenso quadratischen Hauptgebäudes (ca. 31 x 31 m).
Prunkstück im Inneren des Schlosses ist der Rittersaal, ein zweistöckiger Raum mit einer umlaufenden Galerie und einem barocken Decken- gemälde, das Demeter (die Göttin der Fruchtbarkeit und der Erde) darstellt. Dieser Raum wird auch für Ausstellungen, Vorträge und Konzerte genutzt.
Die MKO als Organisator dieser Veranstaltung gestattete mir, mich mit der Beningaburg in Verbindung zu setzen, um für unsere Gruppe Tische zu reservieren. Als die Pächterin Frau Arensmann dafür den rustikalen Burgkeller für uns vorschlug, war ich begeistert.
ca. 90 Personen, untergebracht waren...
und zeigt, dass sie vorgesorgt hat...
Kassler und Pinkel bzw. Mettenden sowie Grieven aufgetischt.
Auf Nachfrage wurde gesagt, dass auch noch der Ahnensaal bedient werden müsse...
Diejenigen, die nicht so gut zu Fuß waren, bestellten sich ein Sammeltaxi.
Abfahrt des Zuges war um 19.30 Uhr - Ankunft in Norden 20.15 Uhr.
Ein im Großen und Ganzen erlebnisreicher und schöner Tag ging damit zu Ende.
hier klicken. Sogar eine Diashow kann man sich davon unter der Rubrik "downloads" ansehen.
Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird
Bildbearbeitung: dolomiti
Text: ernibird
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