in Westgroßefehn und Timmel
Vor fast genau fünf Jahren machte unsere Gruppe einen Ausflug
mit der MS "Marion" und alle waren begeistert. "Das sollten wir unbedingt wiederholen" sagten wir. Dazu bietet sich nur noch in diesem Jahr Gelegenheit, denn 2016 ist die letzte Saison, die Kapitän Manfred Wulf mit seinem Schiff im Fehngebiet unterwegs ist.
Auch in unmittelbarer Nähe zur Mühle Westgroßefehn befindet sich an der anderen Seite vom Fehnkanal das Haus der Familie Uden und Thedas Tuun mit mehr als zwanzig verschiedene Arten Federvieh. Gegen eine kleine Futterspende kann man diesen Garten besichtigen.
Wegen geringer Parkmöglichkeiten vor dem Haus, treffen wir uns, insgesamt 22 Personen, gegen 11.00 Uhr im hinteren Teil des Gartens. Hier werden wir sehr herzlich von Frau Annchen Saathoff-Uden in Empfang genommen. Sie erzählt uns, dass sie und ihr Mann Herbert auf dieser früheren über 7.000 qm grossen Landstelle nach und nach ihre Ideen ver- wirklichten und sich ihr eigenes „Paradies“ schufen.
Es ist das große Hobby von Ehemann Herbert, seltene Geflügelrassen zu züchten. In dem großen Arenal befinden sich deshalb viele Gehege und Teiche; hier tummeln sich Bahama-, Versicolor- und Mandarin-Enten, Rotschulter-, Braut-, Zimt-, Kastanien- und Laufenten, Ostfriesische Möven und Cröllwitzer Puten bis hin zu Hawaii- Nonnen- und Streifengänsen. Alle Tiere werden artgerecht gehalten und können von Besuchern bestaunt werden.
Auf verschlungenen Wegen kommen wir an diesem idyllischen Picknickplatz vorbei,
an einem selbst gezimmerten Taubenhaus und in einer Baumhöhle brüten sogar die Mandarinenten.
Bild unten: "Hier wohnt Theda" sagt Frau Uden. Die Magd Theda ist eine Romanfigur aus dem Schauspiel „Dat zogenannte Groote Vehn“ zur 375-Jahrfeier von Westgroßefehn, die von Annchen Saathoff-Uden seinerzeit dargestellt wurde. Seitdem nennt Familie Uden ihren Garten "Thedas Tuun" (Tuun ist plattdeutsch für Garten).
Auf der überdachten Terasse des Hauses legen wir eine kleine Verschnaufpause ein und Frau Uden erzählt, dass eigentlich der Garten gar nicht so riesig werden sollte und lacht. "Wir haben jedenfalls nie bewusst geplant. Es kamen einfach immer mehr Tiere und Pflanzen dazu, und alles hat sich wie von selbst entwickelt."
Anschließend führt sie uns um das Haus. Nicht nur der Bereich um die Terasse, auch der um den Wintergarten sowie der Vordergarten ist schön angelegt und sehr dekorativ gestaltet. Kein Wunder, denn Frau Uden's zweite Leidenschaft ist das Töpfern. Zu guter Letzt zeigt sie uns ihre Werkstatt. Hier bietet die gelernte Erzieherin Töpferkurse für Kinder und Erwachsene sowie psychisch Kranke und Behinderte an, wo diese mit Ton frei gestalten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
Wir bedanken uns bei Frau Uden für die nette Führung durch ihr "Cottage" und wir jonglieren unsere Autos rückwärts aus dem Garten heraus. Gar nicht so einfach für manche. Aber mit Hilfe- stellung gelingt es dann doch und wir fahren nach Timmel zum Kastanjehoff.
Das Mittagessen war, wie üblich, vorbestellt und wurde zügig serviert. Alle Gerichte waren sehr lecker.
Bei Tisch wurden dann zwei neue Gesichter vor- gestellt: Udo (Wuppti) und Elfi (Engelchen57). Elfi, links im Bild, ist die Witwe von Wilfried Straub. Er war FA-Mitglied mit Spitznamen "Pinalty". Karin (krabbe47) war damals bekannt, dass er mit seiner Familie das Gasthaus Dinkgräve hier in Timmel bewirtschaftete. Mehrfach war unsere Gruppe dort zu Gast und wir versprachen, als die Familie die Leitung der Bürgerstuben in Ihlow übernahm, auch dort mal einzukehren. Das Versprechen wollen wir endlich im September einlösen und ich habe mit Elfi einen Termin vereinbart.
Nach dem Mittagessen fahren wir zurück nach Westgroßefehn zur Anlegestelle der MS "Marion". Mittlerweile hatte sich das Wetter geändert. Schien bei Theda vormittags die Sonne, war es jetzt grau bewölkt und als wir aus dem Auto stiegen beim Eiland, fing es an zu regnen.
Die MS "Marion" (ehemaliger Schiffsname Molch) war früher als Bereisungsschiff für das Wasser- und Schiffahrtsamt Emden, Außenstelle Norden unterwegs. 1995 wurde das Schiff durch Kapt. Wulf erworben und auf der Schiffswerft in Ihlow-Westerende zum Fahrgastschiff umgebaut. mehr.
Alle Mann sind an Bord und Kapt. Manfred Wulf, "Manni" genannt, erzählt uns einiges aus der Geschichte Westgroßefehns (siehe hier). Dann werden wir sehr humorvoll von "Manni" über seine Sicherheitsvorschriften an Bord aufgeklärt. Was haben wir gelacht!
Leider ist die Sicht durch die naßen Plastikscheiben sehr trübe. Trotzdem ist die Stimmung super, auch dank der guten Unterhaltung durch "Manni" und der Muntermacher, die Else auftischt.
Die MS "Gretje" kommt uns entgegen. Das Plattbodenschiff macht die Tour von Timmel aus zum Eiland und zurück. "Gretje" ist fast 100 Jahre alt und war einst ein "Torfmuttje".
Auf der Rückfahrt verteilt Else Liederhefte, aus den Lautsprechern erklingt Akkordeon-Musik mit den Melodien der Songs, "Manni" singt in's Mikrofon und wir stimmen fröhlich mit ein.
Diese Schiffsfahrt, die war lustig, diese Fahrt mit Manni und Else war ein Erlebnis, trotz des miesen Wetters. Omahelga meint dazu u.a. "Mannis Bootsfahrt war richtig schön, was haben wir gelacht und auch gesungen. Der Regen hat uns nicht gestört..."
Gut gelaunt gehen wir von Bord und spazieren in die Teestube Eiland, wo das nette Team bereits auf uns wartet. In der gemütlichen Atmosphäre des Hauses mit Tee/Kaffee und Kuchen beschließen wir den abwechslungsreichen Tag.
Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird,
Bildbearbeitung: dolomiti,
Text und Layout: ernibird
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