in Papenburg
Auf einer Reise letztes Jahr haben Uschi und Friedel den Gärtner Ernst Naschke kennen- und schätzen gelernt. Herr Naschke besitzt in Papenburg einen 10.000 qm parkähnlichen Naturgarten. Jeder Gartenfreund ist eingeladen, diese Anlage zu besichtigen.
Uschi und Friedel schlugen deshalb vor, Naschkes Garten zu besuchen und organsierten dort für uns FA'ler einen schönen Nachmittag.
Das Freilichtmusuem "Von-Velen-Anlage" liegt nur 5 Min. Fahrzeit von Naschkes Garten entfernt und deshalb meldete ich uns dort vormittags zu einer Führung an.
Wir werden herzlich von dem Gästeführer, Herrn Hans Vosse, empfangen. Der Rundgang beginnt im Eingangsbereich der "von-Velen-Anlage" vor der Statue Dietrich von Velens, dem Gründer der Stadt Papenburg. Hier erfahren wir einiges über die ersten Siedler der ältesten Fehnkolonie Deutschlands. Diese begannen im Jahre 1631 das Hochmoor zu entwässern und Torf abzubauen. mehr...
Mühsam war die Arbeit der Menschen im Moor. Ihr Handwerkszeug waren "Törfspoaten, Sticke und Joager". Damit stach man von Mai bis August fast täglich ein "Dagwark" (Tageswerk) Torf, das waren ungefähr 15000 Torfstücke. Der nasse und schwere Torf wurde auf Kipploren gelegt und zum Trocknen in den "Slag" gefahren.
Nachdem das Moor bis auf den Sandboden abgeräumt war, entstanden erste, ganz aus Ziegelstein gemauerte Häuser. Wohnraum und Stallung waren von nun an getrennt. Doch noch immer war es ein hartes Leben für die Torfstecher und aus dieser Zeit stammt der Spruch: „Dem Ersten sein Tod, dem Zweiten sein Not, dem Dritten sein Brot“.
Torfschiffe, Torfkaten, das Torfstecher- und das Muttschifferhaus sind eindrucksvolle Bilder dieser entbehrungsreichen Zeit.
Nur ganz allmählich ging es den Leuten besser. Viele fanden im Schiffbau Arbeit. "Einst gab es 23 Werften in Papenburg", sagt Herr Vosse und zeigt uns am Werfthaus "Bid Klamphauer" die Werftanlage aus dem 19. Jahrhundert. mehr..
Mit dem Wandel zur Seefahrerstadt entstanden die Kapitänshäuser wie das „Papenbörger Hus“, das um 1820 errichtet wurde.
In der guten Stube des Hauses endet der Rundgang durch das Freilicht- museum und wir bedanken uns bei Herrn Vosse für die sehr interessante Führung.
Anschliessend fahren wir zum Hotel-Restaurant Engeln
Mittelkanal rechts 97, das auf dem Weg zu Naschkes Garten,
Mittelkanal links 63, liegt. Das Mittagessen war vorbestellt und schmeckte hervorragend.
Den ganzen Vormittag hatten wir herrliches Sommerwetter. Als wir bei Tisch saßen, bedeckte sich der Himmel mit dunklen Wolken. Es goß dann in Strömen gerade zu dem Zeitpunkt, als wir zu Naschkes Garten aufbrechen wollten.
Wir ließen uns aber dadurch unsere gute Laune nicht verderben, fuhren los und machten es uns in der Gulfscheune von Herrn Naschke gemütlich. Von dem geplanten Verdauungsspaziergang wurde also erst einmal nichts.
Uschi und Friedel hatten hier schon morgens selbstgemachten Kuchen sowie Geschirr und Kaffeekannen usw. hingebracht. Uschi wollte es sich nicht nehmen lassen, alle Kuchen zu backen und hatte sich sehr viel Arbeit gemacht mit zwei Torten! einen Käsekuchen und den Schokoladenkuchen.
In dieser gemütlichen Runde unterhält uns dann Herr Naschke mit Erzählungen aus seinem bewegten Leben:
1929 ist er in der Niederlausitz geboren. 1943 beginnt er eine Gärtnerlehre. In Potsdam baut sich der Gärtnermeister ab 1950 mit Frau und Töchtern einen Betrieb auf – bis 1961, bis zum Bau der Mauer. Die Familie flieht in den Westen und fängt wieder von vorn an, in Papenburg. „Wir hatten früher den zweitgrößten Betrieb in der Stadt“. Bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigte er zeitweise. Aber im Privaten erlebt Herr Naschke in den achtziger Jahren gleich zweimal eine Tragödie. Viel zu früh sterben seine Tochter und seine Frau.
Als es aufhört zu regnen, machen wir dann den Rundgang durch den schönen Naturgarten und sind begeistert von den vielen Pflanzen, die viele von uns bisher noch nicht kannten.
Ein schöner Ort ist dieser Naturgarten – ein Ort zum Durchatmen, Ausruhen und Nachdenken. Es lohnt sich, auch die hompepage von Naschkes Garten anzuklicken siehe hier.
Friesenmaus schreibt dazu u. a. in's Forum:
"Ihr habt den Tag wunderbar organisiert, alles war sehr interessant. Nun möchte ich halt auch schreiben, was unsere Uschi auf die "Beine gestellt" hat. Das war einmalig, wie sie das alles in Windeseile geschafft hat. Soooooo viele Kuchen und Torten gebacken!!! Das Geschirr etc. mitgebracht, Tisch gedeckt, alles wieder verstaut. Kompliment. Trotz Regenguß war es ein interessanter Tag in netter Gesellschaft.""
für diese Veranstaltung angemeldet hatten.
Impressum:
Fotos: dolomiti, ernibird
Bildbearbeitung: dolimiti
Text und Layout: ernibird
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