Wanderung durch den Babelsberger Park
Inmitten hügeligen Geländes und flacher
Ebenen um den 78 m hohen Babelsberg liegt der Park. Im Auftrag Prinz Wilhelms, des späteren preußischen Kronprinzen und ersten deutschen Kaisers, wurde das waldige Gebiet durch Peter Joseph Lennè und Fürst Hermann von Pückler-Muskau in ein landschaftliches Kunstwerk umgewandelt. Die architektonischen Kleinode entwarfen Karl Friedrich Schinkel und Johann Strack.
Die unterschiedlich breiten Pfade führen unerwartet zu Gebäuden, Aussichtspunkten und Denkmälern und dies haben wir zu erkunden versucht.
Eine große Schar Neugieriger, darunter natürlich viele Feier@bendler aus Potsdam und Berlin-Mitte, trafen sich am 19. Juni 2008 pünktlich am 1866 von Persius (dem Jüngeren) erbautem Pförtnerhaus an dem Eingang Altnowawes/Grenzstraße. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Gladitz und den Mitarbeiterinnen der 2. Lebenshälfte gab es Interessantes und auch Neues über den Babelsberger Park zu erfahren.


In den einzelnen Gestaltungsphasen wurden künstliche Seen angelegt. Auf der Anhöhe im nördlichen Teil das Schwarze Meer. Im Südwesten der Kindermannsee und im Südosten der Große See.
Auch viel urwüchsige Natur gab es zu bewundern.

Auf der Lennéhöhe steht eine Gerichtslaube. Unter Verwendung von Originalteilen der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gerichtslaube aus dem Zentrum Berlins, wurde sie 1871 nach Entwürfen von Heinrich Strack neu errichtet. Die mittelalterliche Verhandlungsstätte musste nach 1860 dem Neubau des Berliner Roten Rathauses weichen. In dem kubischen Gebäude aus rotem Backstein wurde hinter den gotischen Fensteröffnungen im Obergeschoss ein Teezimmer eingerichtet. Der Mittelpfeiler der offenen Halle im Erdgeschoss stand als Symbol für die Linde oder Eiche, unter welcher die öffentlichen Gerichtsverhandlungen stattfanden.
Das Kleine Prinzenschloss, am Tiefen See des Havel-Stroms.
Das Gebäude wurde 1841 – 1842 als Umbau eines bereits vorhandenen Gartenhauses nach Ideen von Prinzessin Augusta von Persius konzipiert und unter Hofbauinspektor E. Gebhardt errichtet. Es diente dem Sohn von Wilhelm und Augusta der Herrschaft von Schloss Babelsberg), also dem Prinzen Friedrich (1831 – 1888, dem späteren Kaiser Friedrich III, dem 99-Tage-Kaiser) als Wohnung. Später bewohnten es die Hofdamen der Prinzessin Augusta.
Heute ist hier eine sehr schöne Gaststätte.

Über die Rosentreppe gelangte man vom Park an das Ufer der Havel. Auf der Brücke mit einem Geländer aus schmiedeisernem Astgeflecht, so berichtet uns wahrheitsgetreu die Mär, hat Bismarck seinem resignierenden König wieder großen Mut zugesprochen, was seiner eigenen Karriere, in der er das Deutsche Reich mit Blut und Eisen schmiedete, einen tüchtigen Schub verlieh.

Das Schloss Babelsberg wurde 1833 als Sommersitz für den späteren Kaiser Wilhelm I. in der reizvollen Hügellandschaft an der Havel in eogotischen Stil nach Plänen Karl Friedrich Schinkel errichtet. Schinkel orientierte sich an englischen Vorbildern. Durch Ludwig Persius und Johann Heinrich Strack wurde Schinkels Konzept bei späteren Erweiterungen modifiziert. Den großflächigen Park gestalteten Peter Joseph Lenné und Fürst von Pückler-Muskau als englischen Landschaftsgarten.
Um das Schloss Babelsberg gruppieren sich Terrassen mit Mosaiken, Teppichbeeten, Plastiken und Brunnen. An die Terrassen schließt sich der Pleasureground mit dem Goldenen Rosengarten, dem Rondell an der Gotischen Fontäne und den mit farbigen Tonziegeln gefassten Blumenbeeten an.

Es war ein schöner Tag und wir warten schon jetzt auf die nächsten Führungen durch Potsdam und Umgebung.
Artikel Teilen
Artikel kommentieren