Mit dem Schiff nach Caputh
Auf Wunsch einiger Feierabendmitglieder haben wir am Dienstag, den 12. Juni 2018 bei etwas kühlem Wetter eine kleine Schifffahrt nach Caputh unternommen.
Wir wollten uns das kleine Schloss, die Kirche und die historische Fähre ansehen.


Mit dem kleinen Schiff "Paretz" ging es pünktlich los. Wir fuhren vom Potsdamer Hafen, dem Tor ins Havelland, flußabwärst "durch" Potsdam. Vieles sieht vom Schiff ganz anders aus. Es gab viele neue Wohnungsprojekte - fertig und in Arbeit. Alles Grün wird langsam zugebaut. Vorbei an dem neuen Havelbucht Quartier in der Speicherstadt, an der Insel Hermannswerder, den Inseln Obere und Untere Planitz.


Vorbei am Arcor Hotel bis zum Luftschiffhafen. Immer auf der Havel entlang.
Die rekonstruierte Brücke können wir bald wieder zu Fuß begehen. Sie ist fast fertig. Nun kamen wir in den Templiner See.

Das Forsthaus liegt linker Hand, das kennen wir schon. Es dauerte nicht mehr lang und wir waren am Caputher Schloss angelangt.
Was wird uns erwarten?

Caputh ist ein kleiner Ort, der erstmals 1317 erwähnt wurde. Seit 2002 gehört er zur Gemeinde Schwielowsee.
Hier steht am Ufer der Havel das kleine und älteste Lustschloss aus der Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Im kostbar ausgestatteten Landhaus waren im Festsaal und in den fürstlichen Gemächern Stuckaturen und Deckengemälde aus dem späten 17. Jahrhundert zu sehen. Die Einrichtung zeugt von der Qualität fürstlicher Wohnkultur um 1700.
Umgeben ist das Schloss von einem kleinen Landschaftsgarten mit herrlichem Altbaumbestand. Peter Joseph Lenné hatte hier seine Hand im Spiel.

Eine Würdigung des Schlosses findet sich bei Theodor Fontane in den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.
Das, in verwichner Zeit, die größte Zier besaß,
Als Dorothea sich, die Brandenburg noch ehret,
Das Schloß am Havelstrom zum Witwensitz erlas.“
– Theodor Fontane


In jedem Raum, wie hier z. B. im Festsaal, waren wir beeindruckt von der Ausgestaltung der Räume mit kostbarem Mobiliar, Bildern, Porzellanen, Fayencen und Skulpturen. Auch die ursprüngliche Deckengestaltung in fast allen Räumen mit Gemälden und Stuckaturen war sehr schön.
Man kann hier nicht alles zeigen, aber unsere Bilder im Anhang beweisen das alles.

Hier ist das Highlight des Schlosses:
Im Souterrain ist eine außergewöhnliche Raumschöpfung: der Fliesensaal, dessen Wände und Deckengewölbe der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. um 1720 mit ca. 7500 blau-weißen holländischen Fayencefliesen als Speisesaal für seine Jagdgesellschaften ausstatten ließ, sie bedecken vollständig die Wände wie auch das Kreuzgratgewölbe des Raums. Jede Fliese hat ein anderes Motiv.

Nun ging es über Straße zur evang. Dorfkirche Caputh, die eine Pfeilerbasilika ist. Sie wurde in den Jahen 1850 bis 1852 nach Entwürfen von Fr. A. Stüler unter Bau-Leitung von Christian H. Ziller im Rundbogenstil errichtet.
Die Kirche wurde 1852 in Anwesenheit des Königs Friedrich Wilhelms IV. eingeweiht. Die Orgel steht auf einer Hufeisenempore im Mittelschiff und wurde 1928 von A. Schuke umgebaut.


Entdeckung auf dem Weg durch Caputh zum Fährhaus. Einstein hatte in Caputh von 1928 - 1932 ein Sommerhäuschen. 1932 mußte er Deutschland verlassen
und kam nie wieder nach Caputh zurück.

Das Fährhaus Caputh ist schon weit über einhundert Jahre alt. Natürlich sah es nicht immer so aus wie heute und wurde auch nicht von Anfang an als Gasthaus genutzt. Überliefert ist, dass im Jahre 1904 die ersten Gasträume im heutigen Fährhaus entstanden.
Es ist eines der bekanntesten und beliebtesten Ausflugslokale in Schwielowsee, bei stimmungsvollem Ambiente und wunderschöner Aussicht auf die Havel.
Das Fährhaus liegt am Caputher Gemünd, wo die Fähre die Ortsteile Caputh und Geltow verbindet. Es gibt sie schon seit 1853. Heute fährt die Tussy II tagein und tagaus "rüber und nüber".
Hier bzw. in einer anderen gastronomischen Einrichtung haben sich alle Feierabendler ordentlich erholt und endlich etwas Essbares zu sich genommen. Die Füße wollten jetzt einfach nicht mehr.
Nach einer längeren Pause spazierten doch fast alle am Templiner See entlang. Die Sonne schien wunderbar.
Es gab noch Eis, Kaffee und anderen Spazialitäten, wie jeder so wollte.

Nun geht es wieder mit der "Paretz" zurück über den Templiner See und die Havel nach Potsdam.
Bei Sonnenschein wird nochmals die Umgebung bewundert und der Tag ausgewertet.
Es war eine schöne Tour in das Havelland.
Viele schöne Fleckchen Erde gibt es vor unserer Haustür, man muss sie nur finden und besuchen.
Pünktlich lief das Schiffchen im Hafen von Potsdam ein.
Ein schöner Tag ging zu Ende.

Hier können nun noch einige Bilder und ein Video vom Treffen angesehen werden von:
Vielen Dank für die vielen Bilder und das Filmchen.
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