Friedrichs Potsdam
Pünktlich 10.00 Uhr trafen sich 14 Feierabendmitglieder mit einigen Potsdamern zu einem Rundgang durch Potsdams Mitte. Die Akademie 2. Lebenshälfte hatte im Rahmen der Seniorenwoche dazu eingeladen. Dr. Wolfgang Eisert zeigte uns viele Bauten, die nach dem Willen Friedrich II. durch seine Baumeister in die Tat umgesetzt wurden.
Als Residenz der preußischen Könige wurde die Stadt schnell zur Garnisonsstadt ausgebaut. Militärische Anlagen dominierten das Stadtbild.
Gespannt hörten sich alle, auch Uwe und Elga sind aus Brandenburg gekommen, die Ausführungen über das militärische Potsdam an.
Alexander von Humboldt hatte die Stadt 1854 als „öde Kasernenstadt“ bezeichnete.
Die Soldaten waren in sogenannten Bürgerquartieren untergebracht. d.h. jeder Hauseigentümer wurde verpflichtet, 2, 4 oder 6 Soldaten aufzunehmen. Ab 1740 gab es dann die ersten Kasernen.
Die alte Wache markierte die Stadtgrenze.
Der reiche Skulpturenschmuck ist auf Militär und Kriegskunst zurückzuführen. Auf drei Seiten der Attika befinden sich insgesamt 18 Figuren bzw. Figurengruppen.
Hier stehen wir vor dem ehemaligen Lazarett des Regiments der Leibfußgarde. Ich muss gestehen, die Geschichte dieses Gebäudes kannte ich nicht.
Daneben das Gebäude wurde als “Kaserne für beweibte Grenadiere” vom holl. Baumeister Jan Bouman errichtet.
Nun sind wir am Großen Militärwaisenhaus angelangt. Ein mit Säulen und Figuren geschmückter vierstöckiger Gebäudekomplex, auf dem sich eine tempelartig erbaute Kuppel befindet. König Friedrich Wilhelm I. gegründete es. Hier wurden einst Kinder gefallener und verarmter Soldaten aufgenommen, die streng militärisch in der christlichen Religion, im Lesen und Schreiben sowie im Rechnen unterrichtet wurden. Zeitweise lebten hier mehr als 1500 Kinder.
Der Nikolaikirche und dem Rathaus gegenüber erstreckte sich das alte Potsdamer Stadtschloss. Nun ist der Neuaufbau bald geschafft und wir können in Kürze das Ergebnis besichtigen.
Dr. Eisert erzählte uns noch einiges über die Geschichte des alten Rathauses, seine Figuren und den Atlas auf der Kuppel.
Wir haben viel gesehen und Wissenswertes gehört.
Auch als Potsdamer kennt man nicht alles bzw. die Geschichte und Geschichten der alten Gemäuer.
Nach diesem langen Fußmarsch vom Luisenplatz bis zur Nikolaikirche mit vielen Zwischenstationen mussten wir uns endlich ausruhen und fanden auch ein schönes Plätzchen im Schatten am Hafen der Weißen Flotte.
Ich hoffe doch, dass allen Feierabendlern dieser Rundgang gefallen hat, auch unserer Rostitante/Annerose. Sie war heute das erste mal mit uns unterwegs.
Wenn noch mehr Bilder gewünscht werden, hier sind sie von karegu/Gudrun:
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