Wanderung im Babelsberger Park
17 Feierabendmitglieder aus Potsdam und Berlin trafen sich am 14.09.2017 bei etwas wechselhaftem Wetter am Bahnhof Babelsberg. Eine kurze Fahrt mit dem Bus 616 brachte uns zur Haltestelle "Schloss Babelsberg".
Karegu/Gudrun begrüßte alle Mitwanderer am Pförtnerhäuschen, dem Eingang zum Park.
Sie erzählte kurz etwas zur Entstehung und Geschichte des Parkes und zur derzeitigen Pücklerausstellung im Schloss. Wir wollten uns den Park ansehen, der nach vielen Jahrzehnten wieder nach den Plänen von Fürst von Pückler-Muskau rekonstruiert wurde.
Nicht weit vom Eingang entfernt wollten wir die erste neue Attraktion
erleben: die kleine Quelle mit dem schlängelnden Bachlauf. Aber was war das? Die Quelle war zerstört durch Vandalismus und der kleine Bach war trocken. Schade, dass es solche Menschen gibt, die alles zerstören müssen. Der Bach sollte in einen kleinen Stausee laufen.
Ja, nun haben wir den Wilhelmwasserfall nicht gesehen.
Aha - ein riesiges Hinweissteinchen wies uns den Weg. Nicht mehr fern und wir sahen das Schloß schon vor uns.
Prinz Wilhelm wollte auch einen eigenen Wohnsitz in Potsdam. Lenné unterstützte ihn bei diesem Vorhaben. Er wollte ja die Umgebung von Potsdam in ein Gesamtkunstwerk verwandeln und sah die Möglichkeit, Babelsberg mit einzubeziehen.
1833 erhielt Prinz Wilhelm die Erlaubnis vom König Friedrich Wilhelm III. zur Anlage des Gartens und noch im gleichen Jahr erhielt Schinkel den Auftrag zur Planung des Schlosses. Lenné kam langsam mit seiner Gartenplanung voran, die Finanzen waren knapp. Ein heißer Sommer ließ seine Anpflanzungen vertrocknen, es fehlte ein Bewässerungssystem.
Nach Konflikten mit der Prinzessin Augusta wurde Lenné entlassen und 1843 erhielt Fürst Hermann von Pückler-Muskau den Auftrag zur weiteren Gestaltung.
Hinter dem Schloss sahen wir das Standbild des Erzengels Michael, welches an die im Badischen Aufstand 1848 gefallenen preußischen Soldaten erinnert.
der Wasserspiele sind gleichzeitig auch die Erneuerung der Wege im Pleasureground mit dem blühenden "Goldenen Rosengarten" vollendet.
Uns beeindruckten sehr die Goldene Terrasse und die Blumenfontäne.
Im Schloss befindet sich zur Zeit die Ausstellung "Pückler. Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin". Das Schloss selbst wird nach Beendigung der Ausstellung für mehrere Jahre geschlosssen zwecks Rekonstruktion."
Der Pleasureground mit den "Pfannenkuchenbeeten" (von Terrakotta-Palmetten eingefassten Blumenflächen, als Füllhorn oder als Blumenkorb gestaltet) und den Bronzereiher im goldumgitterten Rosengarten kann man nicht genug sehen. Es ist eine Augenweide. Die Gotische Fontäne ist eine von fünf Brunnen, die nun erstmals seit mehr als 100 Jahren wieder sprudeln.
Das erste Moosbeet, das in der Potsdamer Parklandschaft wiederhergestellt wurde, ist die außergewöhnliche Anlage nach historischem Vorbild. Sichelförmig in einem Hang eingefügt ist sie mit weißgrauem Islandmoos, auch Rentierflechte genannt, ausgelegt worden.
1858 wurde es bereits in einem Reisebericht erwähnt.
Nun erst einmal eine kleine Verschnaufpause auf halber Höhe. Wir wollen zum Schwarzen Meer. Nein - nicht nach Bulgarien, sondern hier im Park ein rund 2500 Quadratmeter großer und 60 Zentimeter tiefer Teich mit insgesamt vier Inseln. Woher der Name stammt ist unklar.
Erstmals seit mehr als 120 Jahren ist das Gewässer wieder zu sehen.
Endlich konnten wir unsere Beine ausruhen und hatten ein Plätzchen im Café-Zelt gefunden und saßen drinnen und draußen gemütlich bei Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Bier.
Es dauerte nicht lange und schwarze Wolken zogen auf. Wie aus Gießkannen kam es sehr schnell über uns. Aber wir saßen nun alle im Zelt und es störte uns nicht.
Wir hatten eine schöne Wanderung rund um das Babelsberger Schloss. Die anderen Sehenswürdigkeiten des Parks nehmen wir uns für das nächste Jahr vor. Mal sehen, ob es da wieder Neuigkeiten gibt.
Ich hoffe, es hat jeden gefallen und auch gezeigt, wie schön Potsdams Gärten und Parks sind.
Hier können noch weitere Bilder und ein Video von unserem Ausflug angesehen werden:
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