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"Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für Humor fehlt."


Samuel Taylor Coleridge (1772-1834)

Bstr.



In Gedenken an unseren Dieter/Pfuschi - leider am 09.02. verstorben

Elfchen

von Dieter Pfusch


Philharmonie
Hören können,
Nicht verstehen müssen.
Viel Harmonie vom Podium.
Schwerhörigkeit

Orgel
Göttliches Instrument!
Eine Taste klemmt.
Hast es zu ertragen:
Tinnitus


Ohren
Hören wollen,
Nicht verstehen können.
Geraune links - Leere rechts.
Schwerhörigkeit

Von der Seine

Ich war noch niemals am Po
und an der Seine ebenso.
Doch beim „In-die-Spree-
von-der-Brücke-spucken“
ebenso die Fische zucken!
Was soll ich daher am Po?
Und an der Seine ebenso.

PS.: In Potsdam geht es
bei diesem Geschwafel -
natürlich um die Havel!
D.Pf.

An die Bode

Fischen in der Bode ist aus der Mode,
denn es herrscht ein Mangel an Fischen.
Drum ärgert sich Fischers Fritzchen zu Tode,
denn er kann - bei diesem Mangel an Fischen -
nicht einmal einen beim Angeln erwischen.

Dieter Pfusch/Pfuschi

Briefe

Wer schreibt
heute noch Briefe?
Wo man doch
telefonieren kann,
mit einer Flatrate,
rund um die Uhr,
rund um die Welt.
Von jedem Ort,
- selbst vom Örtchen -
zu jedem Ort.
Man ist mobil,
auch wenn man
nicht mehr laufen kann.
Wer schreibt da noch Briefe?

Nachrichten

Wen interessieren heute noch Nachrichten?
Wer liest denn noch Zeitung?
Wer hört schon Nachrichten?
Drei von sechzig Minuten einer Stunde,
im Radioprogramm.
Darin enthalten die Zeit ihrer Ankündigung,
die Pausen zwischen den Worten,
das Luftholen des Nachrichtensprechers.
Muss er überhaupt Luft holen,
in diesen drei Minuten,
für diese drei Minuten?
Nicht zu vergessen
der Abgesang der Nachrichten!
Der geneigte Hörer muss doch wissen,
dass die Nachrichten zu Ende sind,
damit er wieder zuhört,
nach diesen drei Minuten
Nachrichten.

Gesang

Nachrichten?
Dann doch lieber Gesang
in der Weltsprache Englisch –
unterlegt mit Musik,
ohne Pause,
am liebsten nach eigener Wahl.
Und Gesang,
den nicht jeder versteht,
aber so mancher mitsingt,
der den Text nicht versteht.
Die Sängerin sei geil,
und der Text ist doch cool.
Was nicht jeder versteht.
In Stereo – zwei Stöpsel im Ohr.
Von einer Quelle,
mit der man auch noch telefoniert,
e-Mails verschickt und im Internet surft
und navigiert und außerdem
auch noch fotografiert.

Mein Wecker

oder: Wer nicht hören kann,
muss fühlen!

Heute habe ich
ganze drei Stunden geschlafen,
ohne Alkohol im Blut.
Bin also ohne Kater
und ganz ohne Wecker
erwacht.
Der ist faustgroß und hart,
hat einen Vibrator.
Da ich ihn nicht hören kann,
muss er vibrieren,
um mich zu wecken.
Und da er hart ist,
drückt er.
Er liegt arbeitslos
vor sich hin tickend
auf dem Nachttisch.
Bis er mich wieder drücken darf,
weil er mich wecken muss.

Dieter Pfusch/Pfuschi

Der alte Mann und der Apfel - von Pfuschi


In einer großen Stadt lebte einmal ein alter Mann. Sein Lebensraum war geschmolzen, ganze dreißig Quadratmeter waren ihm geblieben. Genug zum Leben, zuwenig zum Lieben und Lachen. Sein Zuhause wurde verächtlich Platte genannt. Verlassen stand der Trabant zwischen den Nissans und Fords der Leute, die mit ihm auf der Etage wohnten. Er fuhr nicht mehr mit der Rennpappe, wie seine Enkel das einstige Schmuckstück schmunzelnd nannten. Und doch streichelte er den Trabi liebevoll, wenn es niemand sah. Alle Freunde waren dahin. Ihm blieben nur seine Bücher, die langsam verstaubten und sein Fernsehapparat Color 40. Er trauerte der Vergangenheit nach.

Computer, die einst auf der Arbeit nach seinem Willen arbeiteten, wurden zuerst größer und größer und immer schneller. Als sie sich rasant verkleinerten, wurde er krank. Seine einstigen Arbeitskollegen kümmerten sich nicht mehr um ihn. Aber die Computer verschwanden nie aus seinen Träumen. Er wollte mit der Zeit gehen, schließlich war er noch nicht siebzig. Wie ein Kind blieb er vor dem Computerladen stehen, drückte die Nase an die Schaufensterscheibe, traute sich aber nicht in den Laden, aus Angst vor den peinlichen Fragen der Verkäufer.

Eines Tages, der abendliche Krimi war gerade zu Ende, sprach er zu seinem Fernseher: „Weißt Du, Color 40, ich werde eine Computerzeitschrift abonnieren, muss mir ein Bild von heute machen!“
„Lass das, hast die Zeitung, das Radio und vor allem mich! Was brauchst Du alter Mann noch eine Computerzeitschrift. Kannst nicht einmal Russisch, obwohl es Dir neun Jahre lang eingetrichtert wurde, geschweige denn Englisch. Du kannst nicht einmal ‚okay‘ richtig aussprechen, sagst immer ,In Ordnung‘! Kaufe lieber einen Videorekorder mit Videotext-Decoder, dann habe ich auch etwas davon!“
Der alte Mann wurde nachdenklich, schaltete den Fernsehapparat aus und ging ins Bett.
Am anderen Morgen, Color 40 schlief noch, griff er zum Telefon und bestellte sich die Computerzeitschrift. Es dauerte nicht lange, da lag das erste Exemplar vor ihm, voller Informationen und gespickt mit Werbung: Kaufen Sie den kleinen Japaner. Nehmen Sie einen guten Deutschen. Die Besten kommen über den großen Teich. Liebhaber bevorzugen den mit dem Apfel-Logo! Der Alte entschloss sich, zu lesen, zu lernen und zu vergleichen. Wenn es nur mit dem Computer-Englisch-Kauderwelsch nicht so schlimm wäre!

Eines Tages eröffnete ganz in seiner Nähe ein Supermarkt, dort gab es Computer in Hülle und Fülle, die passenden Möbel dazu und... keine fragenden Blicke von Verkäufern! Heimlich nahm er Maß. Die gute alte Zeit sollte Gegenwart werden, ein Computer wird gekauft! Doch wohin mit Tastatur, Maus, Turm, Monitor und Drucker?
Der Fernseher stand im Wege, so blieb nur Platz für einen Computer im Aktentaschenformat. Da Sohn und Tochter an Geräten mit dem Apfel - Logo arbeiteten, entschloss sich der alte Mann, einen kleinen „Apfel“ zu kaufen.
Eines Tages kam er mit einem großen Karton nach Hause. Der Fernseher lag in Bereitschaft. „Hast Du zwei Videorekorder gekauft?“
Dieses Ausmaß hatte der Karton. Erfreut sah Color 40 beim Auspacken zu, endlich wieder Stimmung in der guten Stube! Als nur ein dickes schwarzes Buch zum Vorschein kam, schaltete sich Color 40 ab und begab sich enttäuscht zur Ruhe.
Der alte Mann vergaß an diesem Tag die „Tagesschau“ und verpasste auch noch das „Heutejournal“, so fesselten ihn die Handbücher, die zum dicken schwarzen Buch gehörten. Er ging erst kurz nach Mitternacht zu Bett.
Am anderen Morgen beeilte er sich mit dem Frühstück, räumte alles schnell beiseite und stellte das dicke schwarze Buch auf den Tisch. Er klappte den Bildschirm auf, und als er seine neue Errungenschaft einschaltete, ertönten ein paar Takte Musik.
Der Fernseher, davon geweckt, rekelte sich, rieb sich die Bildröhre und fragte verschlafen: „Was soll der faule ‚Apfel‘ auf dem Tisch?“
Der Mann hatte für seinen alten Freund kein Ohr.
Am Abend war es endlich so weit, er konnte das Trainingsprogramm starten. Wieder mischte sich der Fernsehapparat ein. „Verzichte auf das Lernprogramm, gucke lieber ‚Polizeiruf eins eins null‘!“.
Dem alten Mann waren die ständigen Störversuche des Fernsehers zuwider. Er ging zum Schrank, nahm eine Tischdecke heraus und deckte damit Color 40 ab. Endlich hatte er Ruhe und hielt mit seinem neuen Freund, dem Computer, Zwiesprache.
Doch was war das? Auf dem Bildschirm war ein Druckersymbol sichtbar. Ein Drucker war aber noch gar nicht in seiner guten Stube. So sehr er sich auch bemühte, das Druckersymbol rührte sich nicht vom Fleck.
Am anderen Tag versöhnte er sich mit seinem Fernseher. Nachdem er die Decke abgenommen hatte, meldete sich Color 40. „Na, hast Du die Nase voll von Deinem faulen ‚Apfel‘, diesem sprachlosen Ding?“.
Der alte Mann erwiderte: „Ich werde meine Zeit künftig teilen, am Tage beschäftige ich mich mit dem Powerbook, so heißt das dicke Ding, und der Abend gehört Dir. Manchmal auch der Morgen, wenn im Ersten Frühstücksfernsehen ist. Heute hole ich mir einen Drucker!“
„Was brauchst Du einen Drucker, wenn Du noch kein einziges Wort in die Tastatur gehämmert hast? Außerdem verstaubt hinter mir Deine Erika, die paar Zeilen, die Du schreibst, kannst Du auch in die alte Schreibmaschine klopfen. Sie wird Dir dafür dankbar sein!“
Der alte Mann ließ sich nicht irre machen, sondern holte sich einen Drucker ins Haus. Wieder blickte Color 40 traurig drein, ein Videorekorder wäre ihm lieber gewesen.
Für den Alten begann eine weitere Zeit des Lesens. Eine glitzernde Scheibe musste in den kleinen „Apfel“ geschoben werden.
Nun war es der „Apfel“, der sich höflich, aber bestimmt zu Wort meldete: „Sie haben den Drucker gewechselt!“
Color 40 wurde munter. „Nanu, der faule ‚Apfel‘ kann sprechen?“
Ratlos blickte der Alte auf den Bildschirm, er hatte doch nur einen Drucker und der sagte kein Wort. Dafür war wieder der kleine „Apfel“ zu hören: „Fehler zehn neunundzwanzig, der Drucker meldet sich nicht !“ und stieg aus.
Schadenfrohes Lachen ertönte aus der Zimmerecke. „Wirf den Drucker aus dem Fenster!“, rief Color 40.
Schäumend vor Wut und doch ratlos, bedeckte der Alte den Fernseher wieder mit der Tischdecke. Nun hatten beide ihre Ruhe wieder.
Der Alte wartete bis zum Abend, um mit seinem Sohn zu telefonieren. Dieser erfuhr nun erstmals von der Existenz des kleinen „Apfels“ und hatte Ratschläge bei der Hand.
„Die Verständigung zwischen Powerbook und Drucker funktioniert nicht. Wirf den Drucker in den Papierkorb und fang noch einmal von vorn an!“
Der Alte war entsetzt. „Wie kann ich den Drucker in den Papierkorb werfen, erstens hat der 500 Mark gekostet und zweitens ist der Papierkorb zu klein!“
Der Sohn versuchte den alten Mann zu beruhigen. „Du musst meinen Rat nicht wörtlich nehmen. Ziehe das Druckersymbol, das auf dem Bildschirm sichtbar ist, auf das Symbol des ‚Papierkorbs‘, entleere den ‚Papierkorb‘ und beginne noch einmal“, klang es vom anderen Ende der Leitung.
Nachdem der Alte, die Ratschläge seines Sohnes befolgend, alles vollzogen hatte, wurde der „Papierkorb“ besonders dick. Dann kam es zu einem ersten Gespräch zwischen dem kleinen „Apfel“ und dem Drucker, in das sich der alte Mann ab und zu einmischen musste.
Freudestrahlend blickte der Alte auf den farbenfrohen Probedruck, der aus dem Drucker herauskam. Er zog die Decke vom Color 40 und zeigte diesem die frischgedruckte Seite. Der Fernseher staunte nicht schlecht, dass nicht nur er Farben von sich geben konnte. Der Alte und der Fernseher versöhnten sich aufs neue. Der kleine „Apfel“ wurde verstaut, anschließend genoss der Alte die „Tagesschau“. Color war zufrieden.
Am anderen Morgen weckte Color 40 den Alten unsanft.
„He, Alter, greif zur Fernbedienung! Im WDR läuft im Rahmen der Sendereihe ‚Telekolleg‘ - Zum Rechnen zu Schade -, vielleicht ist es von Nutzen für Dich! Und weißt Du, Alter“, sagte Color 40, „das mit dem Videorekorder lassen wir bleiben, wer weiß, ob ich mich mit ihm verstehen würde.“
So waren der Alte und sein Fernseher wieder ein Herz und eine Seele. Abends kam Color 40 zu seinem Recht. Und am Tage brütete der alte Mann über Trainingsprogrammen und Handbüchern, klopfte langsam, aber vorsichtig Märchen und komische Geschichten in die Tastatur seines kleinen „Apfels“, versah sie mit bunten Bildern und ließ sie ausdrucken.
Der Alte war glücklich. Ein neues Computer-Zeitalter hatte für ihn begonnen. Nach einiger Zeit bediente er seinen kleinen Apfel samt Drucker wie ein alter Hase, erfreute mit dem Gedruckten sich, Kinder und Enkel bis an das Ende seiner Tage.



Eine wahre Geschichte von Hanne65/Hannelore!



Heute war ich wieder einmal in dem schönen Bernau,
und ich wusste genau,
dass die Geschäfte sonnabends dreizehn Uhr schließen.
Ich ließ mich aber nicht verdrießen,
um nur die reine Luft dort zu genießen.
Es war zwar kalt, aber die Gegend ist schön,
so richtig zum Spazierengeh`n.
Zurück zum Bahnhof, der Zug war weg,
aber das City-Klo ist gleich um die Eck.
Also ich runter, dreißig Cent ist dort nicht teuer.
Das Spülen hätt ich mir solln erspar`n,
und nun sollt ihr erfahr`n, was ist mir passiert:
Das Wasser kam von oben, habs aber gleich kapiert!
Ich war schon gehbereit, aber nass,
zwar nur linksseitig, das ist auch kein Spaß.
Die Haare, der Mantel und meine Tasche,
trotzdem musste ich lachen, das ist so meine Masche.
Vielleicht in der Sendung "Verstehen sie Spaß" bin ich dabei,
wie findet ihr das?
Das kalte Wasser am Jahresende über den Kopf gegossen,
prompt hab ich überlegt: Wie haste das alte Jahr doch genossen.

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