Gläserner Globus
Eigentlich sei der Name "Gläserne Metzgerei" - treffender, erklärte der Chef der Fachmetzgerei-Abteilung den 18 "Globus-Fans" der angereisten Feierabendgruppe.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung über das Familienunternehmen - Globus - wurden wir bis vor das Metzgereibüro geführt, wo wir die vorgeschriebene Hygienekleidung bekamen - blaue Plastiküberschuhe, einen Plastikmäntelchen mit Druckknöpfen - sowie ein "fesches Papierschiffchen" für den Kopf mit Aufschrift - Globus Team.
Dann, hinter dem Büro, begann die eigentliche Führung in einem Hygieneraum, wo Arbeitsschuhe, Stiefel gereinigt werden - andernfalls gelangt man schon gar nicht in den Anlieferungsraum, wo morgens gegen 5:30 - das Arbeitsleben beginnt.
Die angelieferten Tierhälften (alle versehen mit Begleitpass!!) werden an Haken gehängt, die auf einem Rohrsystem laufen - erst zur Waage - dann in einen gekühlten Vorratsraum, um von dort - auf Abruf in die Zerlege-Abteilung transportiert zu werden. Ein kleinerer Teil der zerlegten Ware ist für den Globusmarkt in Völklingen bestimmt - der Rest bleibt in Saarlouis. Um stellvertretend - eine Zahl zu nennen - 50 ganze Schweine pro Tag!!
Dann wird das zerlegte Fleisch, das für die Wurstherstellung gebraucht wird, in einem fast zimmergroßen Fleischwolf zerkleinert um dann im einem 150kg fassenden Cutter (8 rotierende Messer) unter Zusatz von zerstoßenem Eis und den entsprechenden Gewürzen z.B. zu Fleischkäsbrät zu werden.
Im nächsten Schritt dann werden an 3 großen Mischmaschinen (natürlich - alles Edelstahl) nach Zugabe entsprechender natürlicher Zutaten und Gewürzen - die jeweilig geforderten Wurstsorten hergestellt. Lediglich die Maschine in der Mitte hatte einen "Revolver-Zusatz" um die Schnüre am Lyonerring anzubringen. Alle anderen Arbeiten - wie Befüllen und Abdrehen der Würste, ist reine Handarbeit und darauf legt man hier - großen Wert!
Würde man nahezu alle Arbeitsabläufe automatisieren, müsste man auf den Titel "Fachmetzgerei" verzichten und die Riege "Wurstfabrik" ist für Globus und seine Qualitätsansprüche - nicht akzeptabel.
Dann geht es in die Räucherabteilung – in großen Kammern wird nicht, wie früher mit Holzspänen - heiß geräuchert, das System ist viel raffinierter - ein meterlanges quadratisches Holzscheit wird neben der Kammer (unter dem Computer) eingespannt und ein Fräswerk kratzt mit hoher Geschwindigkeit und Druck am Holz, wobei ein "kalter" Rauch entsteht und die Ware räuchert - computergesteuert. Vorteil: der Rauch muss nicht mehr zusätzlich verbrannt werden, was der Umwelt dienlich ist. Die zweite Räucherkammer bescherte uns dann noch ein kulinarisches Erlebnis - "Feuerwürstchen" eine neue Kreation, die den meisten sehr entgegen kam - ich liebe Peperoni & Co.
Nach dieser Überraschung ging es noch durch die Kühlhäuser und wir konnten sehen, dass von der gesamten Tagesproduktion - nicht mehr allzu viel übrig war. Ein gutes Zeichen. Nach Ablegen der Kleidung wurden wir nochmals in den Besprechungsraum geführt und der Chef stand noch für viele brennende Fragen zur Verfügung.
Dann durften wir noch frischen Fleischkäse mit verschiedenen Salaten und Baguette genießen und als krönenden Abschluss bekam Jeder zum Abschied noch eine Flasche Sekt.
Ein großartiger Besuch, der Globus - mit Sicherheit - alte Fans erhält und neue Fans bringt. Danke, Fa. Globus und Danke auch seinem freundlichen, uns begleitendem Team.
Baerchen44 (21.09.2011)
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